Seit 23 Jahren sitzt Anarchist Marco Camenisch im Gefängnis. Vieles hat sich seither verändert – vor allem diese 12 Dinge
Marco Camenisch, der Bündner Ökoanarchist, sitzt seit über 23 Jahren ununterbrochen hinter Gittern. Am 8. Mai 2018 wird er in die Freiheit entlassen. Damit ihm das ein bisschen einfacher fällt, wollen wir ihm von 12 Dingen erzählen, die er in der Zwischenzeit vielleicht nicht mitbekommen hat. Dinge, die nicht mehr so sind, wie sie einmal waren. Die Welt verändert sich ja stetig. Daran glaubt auch Marco Camenisch. Nur so habe er diese langen Gefängnisjahre überstehen können, sagte er zu seinem Biografen Kurt Brandenberger.
1. Handy ist nicht mehr nur ein Spülmittel, man kann damit auch telefonieren.
2. Der Bundesrat ist keine reine Männerriege mehr, es gibt jetzt auch Frauen.
3. Im Zug darf man nicht mehr rauchen, dafür gibt's jetzt Wagen, in denen man nicht sprechen darf.
4. Bärte sind nicht nur schwer in Mode, sie sind schon fast ein Muss!

5. Zum Glück haben Sie die Fax-Maschine übersprungen, sie war für die Füchse. Heute gibt es E-Mail.

6. Grenzwächter stehen einem heutzutage nicht mehr im Weg, weil es sie nach «Schengen» nicht mehr so richtig gibt.
7. Man kann jetzt in einem Tunnel (!!!) von Frankreich nach England fahren.
8. Die Käseunion wurde aufgelöst: Es gibt jetzt mehr Sorten als Greyerzer, Emmentaler und Sbrinz.

9. Die Groupies von Krokus sind nicht mehr so schön.

10. Benissimo haben Sie leider verpasst, aber dafür moderiert Beni Thurnheer immer noch das Sportpanorama.
11. Wenn Sie irgendetwas aus dieser Liste nicht begreifen, Wikipedia ist die Lösung für alles.
12. Und übrigens: Die Energiewende ist da! – Irgendwie zumindest.

Der Bundesrat will seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 doch keine zwei neuen Atomkraftwerke bauen. Aber die Laufzeit der bestehenden AKW wird jetzt auch nicht wirklich begrenzt, die alten unter ihnen sind auch schon längst über ihre ursprüngliche Lebenszeit von 40 Jahren hinausgeschossen. Aber he, Mühleberg soll schon 2019 vom Netz genommen werden.
Bis dahin sollte es aber total sicher sein, Sie können sich selbst vergewissern am «Tag des offenen Reaktors»:
Ich mach mal Tag des offenen Reaktors. Mit so Spieli. Brennstabhochsprung und Haarusfallfangis. Nimmsch Jodtablette mit. Isch total safe. <3
— AKW Mühleberg (@AKWmuehleberg) 13. November 2014Der hauseigene Geigerzähler überzeugt auch.
Unser Geigerzähler, Norbert (Nöbu). pic.twitter.com/fSLtOMbxXY
— AKW Mühleberg (@AKWmuehleberg) 22. April 2014Und beim AKW Mühleberg ist man auch offen für Vorschläge. Man kann also mit denen reden.
Wenn jetzt rein hypothetisch mal angenommen eventuell ein bisschen radioaktives Wasser auslaufen würde.
Was wären so eure Vorschläge?
— AKW Mühleberg (@AKWmuehleberg) 15. April 2014