Schweiz
Justiz

Junge SVP reicht Strafanzeige gegen Sanija Ameti ein

Sanija Ameti, Co-Praesidentin Operation Libero, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur Lancierung der Europa-Initiative, am Dienstag, 2. April 2024 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Sanija Ameti ist Co-Präsidentin Operation Libero.Bild: keystone

Nach Schüssen auf Jesus-Bild: Junge SVP reicht Strafanzeige gegen Sanija Ameti ein

Die GLP-Politikerin und Co-Präsidentin der Operation Libero hat auf ein Bild von Maria und Jesus geschossen. Jetzt sieht sie sich mit einer Strafanzeige konfrontiert.
09.09.2024, 12:2609.09.2024, 15:49
Kari Kälin / ch media
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Die Bilder auf Instagram hat Sanija Ameti unterdessen gelöscht und sich dafür entschuldigt, dass sie Personen in ihren religiösen Gefühlen verletzt haben könnte. Mit einer Sportpistole aus 10 Metern Distanz hatte die Co-Präsidentin der Operation Libero ein Bild mit Maria und Jesuskind durchlöcherte. Jetzt hat die Schiessübung ein juristisches Nachspiel.

Die Junge SVP Schweiz hat gegen Ameti wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit Strafanzeige eingereicht, wie sie am Montag mitteilte. Dieses Delikts begeht gemäss Strafgesetzbuch, «wer öffentlich und in gemeiner Weise die Überzeugung anderer in Glaubenssachen, insbesondere den Glauben an Gott, beschimpft oder verspottet oder Gegenstände religiöser Verehrung verunehrt».

Saija Ameti auf Instagram
Stein des Anstosses: Die Einschusslöcher im Bild mit Jesus und Maria.Bild: instagram/sanija.ameti

JSVP-Präsident Niels Fiechter sieht in Ametis Schüssen auf Maria und Jesus Millionen von Christen in ihrer Glaubens- und Kultusfreiheit verletzt. Maria und Jesus seien als Leitfiguren der christlichen Religion zu betrachten. Fiechter hat selber schon eine Straftat begangen. Das Bundesgericht verurteilte ihn im Jahr 2022 wegen eines Verstosses gegen die Antidiskriminierungsnorm. Es ging um ein Plakat zu Transitplätzen für ausländische Fahrende.

Parteiausschluss ist für GLP-Präsident eine Option

Die 32-jährige Juristin Sanija Ameti sitzt in der Parteileitung der GLP des Kantons Zürich und politisiert für ihre Partei im Zürcher Stadtparlament. Sie löste mit ihrem Post in den eigenen Reihen Unmut aus. «Das ist an Dummheit nicht zu überbieten», sagte Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, gegenüber watson.ch. «Wir werden uns in den Gremien der Partei treffen, um über das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit zu beraten. Der Ausschluss von Sanija Ameti aus den Grünliberalen ist eine von mehreren Optionen, die wir diskutieren werden.»

Ameti sorgte mit ihrer eigenwilligen Zielscheibe in den sozialen Medien für viel Empörung. Auf dem Portal kath.ch redete Jesuit Franz-Xaver Hiestand dem Gesicht der Operation Libero ins Gewissen. In ihrem Instagram-Beitrag offenbare sich eine schockierende Ignoranz hinsichtlich der Bedeutung religiöser Symbole. Und: «Sie und das Umfeld, das solche Posts, solche Entgleisungen möglich macht, verdienen eine entschiedene Reaktion auf verschiedenen Ebenen.»

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155 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tubel vom Dienst
09.09.2024 12:50registriert Januar 2021
Ich bin mir ziemlich sicher Frau Ameti fand das Gesetz richtig und gut, weil sie selber davon ausging, nie davon betroffen zu sein. Weil, das machen ja nur rechte Idioten, oder so ähnlich.
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Blüemlibuur
09.09.2024 13:05registriert September 2020
Klar war es klar, das die JSVP da nicht lange auf sich warten lässt.. aber diesesmal gibts nichts zur Verteifigung zu sagen.
Hab erst jetzt gesehen das sie sogar auf den Vogel auf dem Bild geschossen hat.
Heilige Bimmbamm. Ihr ist wirklich gar nichts mehr heilig. 😬😄
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waslabaschdu
09.09.2024 13:00registriert Juni 2020
Das ist ja oberpeinlich. Nichts, wirklich gar nichts kann so etwas rechtfertigen. Es gibt meines Wissens wenige provokativere Aktionen, die möglich sind, um sich (so negativ) ins Gespräch zu bringen.
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