Gute Neuigkeiten für Eltern, die ihre Kinder extern betreuen lassen: Am Dienstag hat nach dem Ständerat auch der Nationalrat der Verbilligung von Kinderkrippen zugestimmt. Rund 100 Millionen aus der Bundeskasse sollen künftig dafür eingesetzt werden, die Eltern bei den Kita-Kosten zu entlasten.
SP-Bundesrat Alain Berset wies in der Debatte daraufhin, dass sich die öffentliche Hand in der Schweiz im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern deutlich weniger an den Kosten für die familienergänzende Kinderbetreuung beteiligt. Wie krass die Unterschiede ausfallen, zeigt ein internationaler Städtevergleich aus einem Forschungsbericht, den der Bund 2015 publiziert hat.
Der Vergleich der Stadt Zürich mit anderen europäischen Städten zeigt deutlich, dass Eltern in der Schweiz markant weniger unterstützt werden. So beträgt die Beteiligung der Stadt Zürich bloss 34 Prozent, während in Städten im benachbarten Ausland mindestens 75 Prozent der Kosten subventioniert werden. Ein Spezialfall stellt Frankreich dar, wo sich neben der öffentlichen Hand auch die Arbeitgeber kräftig an den Krippenkosten beteiligen – sowohl über Sozialversicherungsbeiträge als auch direkt.
Von der Idee, die Krippenplätze in der Schweiz stärker zu subventionieren, waren im Nationalrat dennoch nicht alle begeistert. Der Staat mache schon heute viel für die externe Kinderbetreuung, sagte Nadja Pieren (SVP/BE) mit Verweis auf die seit 2003 laufende Anschubfinanzierung des Bunds. FDP-Sprecher Hans-Ulrich Bigler (ZH) ergänzte, Familienpolitik sei gemäss Verfassung Sache von Kantonen und Gemeinden.