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Klimastreik in Bern: So sieht es aus, wenn 100'000 fürs Klima demonstrieren

epaselect epa07876878 Thousands of people demonstrate during a 'National Climate strike' to protest a lack of climate awareness in Bern, Switzerland, 28 September 2019. EPA/ANTHONY ANEX
Nationale Klimademo am Samstag in Bern.Bild: EPA

Das sind die besten Bilder der «historischen» Klimademo

Zehntausende demonstrierten an der nationalen Klimademo in Bern für einen griffigen Klimaschutz. Die Organisatoren sprechen von einer «historischen» Teilnehmerzahl.
28.09.2019, 21:0928.09.2019, 22:30
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Drei Wochen vor den eidgenössischen Wahlen haben am Samstag in Bern mehrere zehntausend Personen für ein «Klima des Wandels» demonstriert. Die Organisatoren schätzten die Zahl auf gegen 100'000 Teilnehmende.

People demonstrate during a " National Climate strike " demonstration to protest a lack of climate awareness front of Swiss Parliament, in Bern, Switzerland, Saturday, September 28, 2019. (K ...
Der Bundesplatz war für die Demonstration viel zu klein.Bild: KEYSTONE
An der Demonstration gegen das Waldsterben in Bern nehmen mehrer Zehntausend Demonstranten teil und fordern ein Ja zur Initiative "Zukunft ohne weitere Atomkraftwerke" und "fuer eine si ...
Ähnlich viele Menschen gingen in Bern 1984 wegen des Waldsterbens und für eine «Zukunft ohne weitere Atomkraftwerke» auf die Strasse.Bild: KEYSTONE

Die Berner Kantonspolizei kommentierte diese Schätzung der Klimaallianz auf Anfrage nicht. Tatsache sei, dass grosse Menschenmengen unterwegs gewesen seien, sagte ein Sprecher. In der Berner Innenstadt war zeitweise kein Durchkommen mehr.

Die Demonstrierenden am Schluss des Umzugs wurden deshalb aufgefordert, bei der Schützenmatte zu verbleiben, nachdem der Bundesplatz und der benachbarte Waisenhausplatz bereits voller Menschen war.

Geprägt wurde der bunte, laute und friedliche Demonstrationszug von der Klimajugend, doch nahmen Menschen jeden Alters und viele Familien teil.

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Tausende führten selbstbemalte Kartonschilder mit sich, auf denen zum konkreten Handeln gegen den Klimawandel aufgerufen wurde.Bild: EPA
People demonstrate during a " National Climate strike " demonstration to protest a lack of climate awareness in Bern, Switzerland, Saturday, September 28, 2019. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bild: KEYSTONE
People demonstrate during a " National Climate strike " demonstration to protest a lack of climate awareness in Bern, Switzerland, Saturday, September 28, 2019. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bild: KEYSTONE

«Historische» Teilnehmerzahl

Zur Kundgebung aufgerufen hatte ein Bündnis von über 80 Organisationen. Gestartet war die Demo gegen 14.00 Uhr bei der Schützenmatte. Anfänglich schätzten die Organisatoren die Zahl der Teilnehmer auf rund 25'000 Personen. Im Laufe des Nachmittags wurde diese Zahl massiv nach oben korrigiert, nachdem immer mehr Menschen dazugestossen waren.

Auf dem Bundesplatz wurde zunächst eine Zahl von mehr als 60'000 Personen bekannt gegeben, was die Menge mit grossem Freudenlärm quittierte. In einer Medienmitteilung vom frühen Abend sprach die Klimaallianz schliesslich von der «historischen» Zahl von gegen 100'000 Teilnehmenden. «Noch nie gingen in der Schweiz so viele Menschen fürs Klima auf die Strasse», heisst es darin.

Griffige Klimapolitik gefordert

People attend a 'National Climate Strike' demonstration in Bern, Switzerland, Saturday, Sept. 28, 2019. Thousands of people, young and old, are staging a protest in the Swiss capital Bern ca ...
Bild: AP

Die der Klima-Allianz angeschlossenen Organisationen fordern eine konsequente und griffige Klimapolitik mit einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas - auch bei Investitionen des Schweizer Finanzplatzes. Demonstriert wurde zudem für eine «Klimagerechtigkeit», die allen Menschen weltweit ein würdiges Leben garantieren soll.

Auf dem Bundesplatz traten mehrere Rednerinnen und Redner auf - unter ihnen Chemie-Nobelpreisträger Jacques Dubochet, der kritisierte, dass die Mächtigen seit über 50 Jahren Geld als Wundermittel anpreisten, «damit die Menschen an Glück durch Konsum glauben». Es brauche ein Umdenken.

Unia-Präsidentin Vania Alleva forderte einen ökosozialen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Zu Wort kamen auch Jugendliche der Klimastreik-Bewegung sowie ein indigener Aktivist aus Borneo. Er rief zum Stopp von Investitionen in die «Zerstörung des Regenwaldes».

Kirchenuhren auf fünf vor zwölf

Um die Dringlichkeit des Klimaschutzes akustisch zu betonen, läuteten am Samstag um 14.30 Uhr schweizweit die Glocken von zahlreichen Kirchen, in Bern diejenigen des Münsters. An mehreren Turmuhren wurde die Uhrzeit bei fünf vor zwölf angehalten. Insgesamt beteiligten sich laut den Organisatoren über 150 Kirchgemeinden an der Aktion.

Die Klimademo in Bern bildet den Schweizer Schlusspunkt der Global Week for Future, während der weltweit Aktionen und Demonstrationen stattfanden. Zu Ende ging die Kundgebung am Samstagnachmittag mit Konzerten auf dem Bundesplatz.

Die besten Bilder der nationalen Klimademo

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So sieht es aus, wenn gegen 100'000 fürs Klima demonstrieren
Gegen 100'000 Menschen strömten laut Organisatoren am Samstag nach Bern, um vor den Wahlen für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
quelle: jan hostettler / jan hostettler
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(oli/sda)

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Die grösste Klimademo der Schweiz
Video: srf
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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alessandro
28.09.2019 22:50registriert März 2014
Ein wahrlich tolles Zeichen wurde gesetzt. Jetzt müssen alle diesem an der Urne Nachdruck verleihen.
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Dario4Play
28.09.2019 22:56registriert Dezember 2014
Also ich habe für die Grünen gewählt, trotz frischen führerschein und der gewissheit dass der Benzinpreis steigen wird durch steuern...
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Fondue
28.09.2019 23:11registriert Januar 2015
Ich hoffe die Leute gehen alle wählen, nur so können wir auch einen Wandel bewirken.

https://ecorating.ch
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