Schweiz
Klima

So klimafreundlich sind die Schweizer Kantone

*** SPERRFRIST DIENSTAG, 9. JANUAR 2024, 10:15 UHR *** ZUR AUSZEICHNUNG DES VEREINS BIRSSTADT MIT DEM WAKKERPREIS 2024 DURCH DEN SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG. ...
Der Kanton Basel-Stadt ist aktuell der klimafreundlichste der Schweiz. Bild: keystone

Das ist der klimafreundlichste Kanton der Schweiz

Eines vorneweg: Noch kann kein Schweizer Kanton den Pariser Klimazielen gerecht werden. Im Ranking der WWF-Schweiz wurde jeder Kanton unter die Lupe genommen in Sachen Klimaschutz und Energiepolitik im Gebäudebereich. Das ist das Resultat.
27.08.2024, 01:0027.08.2024, 04:52
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Die gute Nachricht zuerst: Seit dem Rating 2019 wurden Fortschritte erzielt. Trotzdem hat aber kein Kanton das 1,5-Grad-Ziel im Visier. WWF-Energie-Experte Leandro De Angelis fasst zusammen: «Das Rating offenbart teils deutliche Unterschiede zwischen den Kantonen und zeigt damit den grossen Handlungsspielraum auf kantonaler Ebene.»

Schauen wir uns das Ganze im Detail an:

Darum geht's

Die Kantone spielen für den Klimaschutz eine zentrale Rolle. Vor allem im Gebäudebereich entscheiden sie selbstständig, dieser ist für 40 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs und knapp ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dazu kommt das grosse Potenzial beim Ausbau der Solarenergie und der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Ohne die Kantone kann die Schweiz ihre klima- und energiepolitischen Ziele nicht erreichen.

Dabei können sie Vorschriften zur Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energie erlassen, finanzielle Anreize setzen und für eine Sensibilisierung und Beratung der Hauseigentümer:innen sorgen.

Sie werden derzeit von den Energiedirektoren der Kantone gemeinsam überarbeitet, um auch die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu berücksichtigen. Während einzelne Kantone vorausgehen, hinken andere selbst den veralteten Empfehlungen noch deutlich hinterher. Das Kantonsrating des WWF sorgt hier für Transparenz.

Daten und Quellen
Der WWF hat das Kantonsrating 2024 beim Beratungsunternehmen EBP in Auftrag gegeben. Für die Gesamtbewertung der Kantone wurden in den verschiedenen Handlungsfeldern lediglich Ziele und eingesetzte Massnahmen mit eingerechnet. Die tatsächliche Wirkung, beispielsweise hinsichtlich Emissionsreduktion, wurde nicht berücksichtigt.

In das abschliessende Ranking der 26 Kantone hat der WWF diese Wirkungsindikatoren hingegen mit einfliessen lassen, weshalb die Rangliste teilweise etwas von der Gesamtbewertung im EBP-Bericht abweicht.

Analysiert wurden Zielsetzung, Massnahmen und tatsächliche Wirkung in fünf Handlungsfeldern: Energieeffizienz, erneuerbare Wärme, erneuerbarer Strom, Elektromobilität und Vorbildfunktion der kantonalen Verwaltung. Ebenfalls beurteilt wurde, inwieweit sich die Kantone auf einem Pfad in Richtung Netto-Null-Emissionen befinden. Diesen Zustand sollten sie spätestens 2037 erreichen, sodass die Schweiz als Ganzes ihre vom Volk gegebenen Klimaziele erfüllen kann.

Klimafreundlichster Kanton

Beurteilt wurden die Kantone nach sechs Handlungsfeldern:

  • Netto-Null-Ziel
  • Effiziente Gebäude
  • Erneuerbare Wärme
  • Erneuerbare Energie
  • Elektromobilität
  • Vorbildfunktion der kantonalen Verwaltung

Dabei wurden nur lediglich Ziele und eingesetzte Massnahmen mit eingerechnet. Für die Gesamtbilanz dann auch die Wirkungsindikatoren. Basel-Stadt schliesst so deutlich am besten ab.

Detaillierte Resultate

Schauen wir noch auf die einzelnen Handlungsfelder.

Gebäude-Effizienz

Genf hat eine Sanierungspflicht eingeführt: Ineffiziente Gebäude mit einem Wärmeverbrauch über einem festgelegten Wert müssen saniert und der Wärmeverbrauch gesenkt werden. Der Wert wird periodisch angehoben.

Erneuerbare Wärme

Die Regelungen im Kanton Zürich sehen vor, dass beim Austausch von Heizungen in bestehenden Gebäuden erneuerbare Alternativen (beispielsweise Wärmepumpen) eingesetzt werden müssen.

Erneuerbarer Energie

Uri und Wallis sind die ersten Kantone, die Vorgaben für die Eigenstromerzeugung bei Dachsanierungen vorsehen. Wird das Dach eines Gebäudes saniert, muss es mit einer Photovoltaik- oder einer Solarthermieanlage ausgerüstet werden.

Elektromobilität

Neuenburg hat die Pflicht eingeführt, bei Neubauten 40 Prozent der Parkplätze mit einer Ladestation auszustatten. Andere Länder gehen aber noch bedeutend weiter. In Frankreich ist ein Anteil von 75 Prozent vorgeschrieben, in Italien bei Nichtwohngebäuden 100 Prozent.

(fox)

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ursus3000
27.08.2024 05:11registriert Juni 2015
Müsste man nicht den Bündnern mehr Punkte geben, da sie den erneuerbaren Strom, den wir Zürcher verbrauchen, erzeugen?
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SD1980
27.08.2024 06:33registriert August 2018
Die Texte bei den detaillierten Auswertungen geben etwas wenig her. Genf hat zwar eine Sanierungspflicht eingeführt, landet bei der Gebäude-Effizienz aber nur im Mittelfeld. Wann wurde die Pflicht eingeführt und was hat sie seit dann bewirkt? Wie lange haben Besitzer Zeit, die Sanierungmassnahmen umzusetzen? Sanierungen in Genf werden wegen dem strengen Mietgesetz sehr zurückhaltend gemacht.

Spannend wäre auch ein Vergleich zu 2019.
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Big Picture
27.08.2024 07:53registriert November 2023
Der Kanton Aargau schläft wieder einmal anstelle zu handeln. Schlusslicht bei der Wärme und auch bei der erneuerbare Energie und der Elektromobilität im Dornröschenschlaf. Es wäre an der Zeit endlich zu handeln!
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