«Vor der Besetzung des Bundesplatzes wurde noch intensiv diskutiert, ob wir mit unseren Aktionen auch Bussen in Kauf nehmen sollen», sagt Klimastreiker-Sprecher Cyrill Hermann der «NZZ am Sonntag».
Nun sei das aber vorbei: «Alle sind sich einig, dass ziviler Ungehorsam ein absolut legitimes Mittel ist angesichts der Untätigkeit der Politik in der Klimakrise.»
Im Fokus von 80 jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten stehen derzeit unter anderem Schulen und Universitäten, wie Hermann der NZZ bestätigt. Man wolle die Schule repolitisieren, weil man den Kern der Bewegung aus den Augen verloren habe.
Die Klimastreikbewegung hat ihren Ursprung in Schulstreiks, die vor rund vier Jahren ihren Anfang genommen haben.
Konkret bereiten laut Hermann fünf Teams Aktionen vor. Dabei gibt es aber noch Uneinigkeiten ob der Durchführung. Während einige nur einzelne Räume der Bildungsinstitutionen besetzen und damit den Schul- oder Unibetrieb nach einer anfänglichen Störung nicht weiter beeinträchtigen wollen, sind andere für eine womöglich wochenlange Besetzung bis zur Räumung durch die Polizei – womit man dann eben Bussen und Strafen in Kauf nehmen würde.
Bei den Schweizer Universitäten ist man derweil noch nicht auf solche Aktionen vorbereitet. Die ETH Zürich erklärte gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass man sich aber bereits mit anderen Hochschulen und der Polizei austausche. Auch habe man versucht, die Klimaaktivistinnen und -aktivisten zu kontaktieren, dies bisher allerdings erfolglos.
Nachdem die Klimabewegung im Sommer von Ermüdungserscheinungen berichtete, nimmt sie nun neu Anlauf:
Dass Besetzungen von öffentlichen Plätzen oder Gebäuden grössere Aufmerksamkeit erregen als beispielsweise Demonstrationen, zeigte die Aktion der Klimabewegung im Herbst 2020, als die Aktivistinnen und Aktivisten sich des Bundeshausplatzes in Bern bemächtigten. (con)