Schweiz
Klimastreik

Klimastreikende wollen Unis und Gymnasien besetzen

cyrill hermann
Cyrill Hermann, Klimastreik-Sprecher.Bild: zvg

«Ziviler Ungehorsam ist legitim»: Klimastreikende wollen Unis und Gymnasien besetzen

Die Klimastreik-Bewegung will in den grösseren Schweizer Städten Schulen und Universitäten besetzen. Das bestätigt ein Klimastreik-Sprecher gegenüber der «NZZ am Sonntag».
16.10.2022, 05:5517.10.2022, 09:09
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«Vor der Besetzung des Bundesplatzes wurde noch intensiv diskutiert, ob wir mit unseren Aktionen auch Bussen in Kauf nehmen sollen», sagt Klimastreiker-Sprecher Cyrill Hermann der «NZZ am Sonntag».

«Alle sind sich einig, dass ziviler Ungehorsam ein absolut legitimes Mittel ist angesichts der Untätigkeit der Politik in der Klimakrise.»
Cyrill Hermann, Klimastreik-Sprecher

Nun sei das aber vorbei: «Alle sind sich einig, dass ziviler Ungehorsam ein absolut legitimes Mittel ist angesichts der Untätigkeit der Politik in der Klimakrise.»

Im Fokus von 80 jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten stehen derzeit unter anderem Schulen und Universitäten, wie Hermann der NZZ bestätigt. Man wolle die Schule repolitisieren, weil man den Kern der Bewegung aus den Augen verloren habe.

Die Klimastreikbewegung hat ihren Ursprung in Schulstreiks, die vor rund vier Jahren ihren Anfang genommen haben.

Konkret bereiten laut Hermann fünf Teams Aktionen vor. Dabei gibt es aber noch Uneinigkeiten ob der Durchführung. Während einige nur einzelne Räume der Bildungsinstitutionen besetzen und damit den Schul- oder Unibetrieb nach einer anfänglichen Störung nicht weiter beeinträchtigen wollen, sind andere für eine womöglich wochenlange Besetzung bis zur Räumung durch die Polizei – womit man dann eben Bussen und Strafen in Kauf nehmen würde.

Bei den Schweizer Universitäten ist man derweil noch nicht auf solche Aktionen vorbereitet. Die ETH Zürich erklärte gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass man sich aber bereits mit anderen Hochschulen und der Polizei austausche. Auch habe man versucht, die Klimaaktivistinnen und -aktivisten zu kontaktieren, dies bisher allerdings erfolglos.

Nachdem die Klimabewegung im Sommer von Ermüdungserscheinungen berichtete, nimmt sie nun neu Anlauf:

Dass Besetzungen von öffentlichen Plätzen oder Gebäuden grössere Aufmerksamkeit erregen als beispielsweise Demonstrationen, zeigte die Aktion der Klimabewegung im Herbst 2020, als die Aktivistinnen und Aktivisten sich des Bundeshausplatzes in Bern bemächtigten. (con)

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Klimabewegung ruft zu zivilem Ungehorsam auf
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225 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pat da Rat
16.10.2022 07:26registriert Mai 2022
Warum nur immer solche sinnlosen Aktionen? Diese Art von Publicity ist kontra-produktiv und dem Anliegen absolut nicht dienlich. Die Message, welche man so transportiert, ist eine des Trotzes, des Täubelens und wirkt kindisch; man gewinnt damit null Support für die Sache, sondern treibt Menschen sogar dazu sich von einem wichtigen Anliegen zu distanzieren. Wieso nicht einfach eine sauber geplante Infoveranstaltung durchführen? Eine Initiative lancieren? Das Gespräch mit den Menschen suchen? Man überzeugt Menschen mit Argumenten, nicht mit solchen Trötzeli-Aktionen.
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Globemaster
16.10.2022 06:49registriert Juni 2020
Ich bin mir nicht sicher ob Gymnasiasten oder Studenten an Hochschulen mehr Verständnis für Störungen ihrer eigenen Bildung aufbringen als die verhinderten Autofahrer auf der Strasse 🤬
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Macca_the_Alpacca
16.10.2022 06:59registriert Oktober 2021
Wie besetzt man z.B. die Uni Bern? Die Uni Bern hat 17 Standorte und an diesen Standorten x Gebäude. Zusammen ergibt das wohl hunderte Liegenschaften. Welche von denen, ausser natürlich dem Hauptgebäude auf der Schanze, sollen denn besetzt werden? Werde die Klimastreiker eher das Institut für Vorderasiatische Archäologie blockieren oder doch lieber das Theodor Kocher Institut (Physiologie)?
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