Die «drey scheenschte Dääg» werden in Basel für einmal nicht im Februar stattfinden, sondern im Mai. Der Eurovision Song Contest findet 2025 in Basel statt. Am 13. und 15. Mai werden die beiden Halbfinale in der St. Jakobshalle ausgetragen, am 17. Mai dann der Final.
Dass der Contest nach Basel kommt und nicht nach Genf, ist die richtige Entscheidung. 1956 fand der allererste ESC in der italienisch-sprachigen Schweiz statt, in Lugano, 1989 in Lausanne, die logische Folge als drittes Kapitel ist ein Austragungsort in der Deutschschweiz.
Jetzt ist es Basel geworden. Nun sind die drei grössten Sprachregionen der Schweiz je einmal berücksichtigt worden. So mögen wir das.
Gerne hätte ich persönlich den ESC in Zürich gesehen. Gut erreichbar aus allen Regionen, top Infrastruktur und Weltstadt-Image. Auch die Wertschöpfungskette wäre zu grössten Teilen in der Schweiz geblieben. Die deutschen und französischen Grenzgebiete werden von der ESC-Austragung in Basel enorm profitieren, besonders Übernachtungsmöglichkeiten werden äusserst beliebt sein.
Schon mehrfach war ich während des Contests live vor Ort und durfte in diese einzigartige Atmosphäre eintauchen. Der Event lebt davon, wie gross die Lust einer Stadt ist, den ESC auszurichten.
In Turin 2022 beispielsweise war von Euphorie in der Stadt nichts zu spüren, die Organisation war schlecht und man wurde den Eindruck nicht los, dass Italien den Event ins nordwestliche Turin ein wenig abschieben wollte.
In einer ganz anderen Liga spielte Liverpool 2023. Grossevents ausrichten, das können die Briten. Bereits bei der Ankunft am Flughafen in Manchester und dann am Bahnhof in Liverpool gab es Banner, Plakate und Infostände. Freiwillige Helferinnnen und Helfer trugen einheitliche T-Shirts, lustigen Haarschmuck und es gab einen eigens für den ESC eingerichteten Fanshop mit Merchandise, täglich bildeten sich dort lange Schlangen.
Jetzt muss Basel Lust haben. Dann hat unsere Host City 2025 die Chance, zu begeistern. Das traue ich ihr zu und freue mich darauf. Zumindest mit der Basler Fasnacht beweist sie jedes Jahr aufs Neue, dass sie weiss, wie man eine gute Party schmeisst.
Die Fasnacht in Basel ist keine Party, sondern Kulturgut auf höchstem Niveau. Und wie sehr begeisterungsfähig Basel ist, beweist der heimische Fussballclub seit Jahrzehnten.
Zudem verspricht ja das Gesamtkonzept mit Public Viewing in der Nähe, Fanzone etc. eine perfekte Grundlage für gute Stimmung.
Das interessante ist ja, dass aus Basler Sicht die Wertschöpfung im Elsass und in Südbaden kein Problem sondern ein Mehrwert ist. So heisst der Claim der Bewerbung ja auch 'Crossing Borders'.