Schweiz
Kommentar

Feministischer Streik: AHV und Gleichstellung – ein Kommentar

Des femmes manifestent sur la place de la Riponne pendant le grand cortege lors de la Greve feministe le mercredi 14 juin 2023 a Lausanne. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Am 14. Juni findet jeweils der feministische Streik in der Schweiz statt.Bild: keystone
Kommentar

Frauen, einigt und verbündet euch!

Der feministische Streiktag offenbart den Graben zwischen linken und bürgerlichen Frauen. Es braucht mehr Einigkeit auf dem Weg zur Gleichstellung.
14.06.2024, 17:5614.06.2024, 18:55
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Die Frauenbewegung ist in einer Krise. Der Grund: Die Frauen können sich nicht auf gemeinsame Forderungen und die gleiche Themenwahl einigen. Aktuell zeigt dies die politische Debatte um die BVG-Reform. Das Thema teilt die Frauen in zwei Lager.

Streitpunkt BVG-Reform

Am 22. September stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Reform der beruflichen Vorsorge ab. Das Referendum hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB, die SP und die Grünen ergriffen. Grösster Kritikpunkt: Die Reform bringt den Frauen zu wenig.

Melanie Mettler, GLP-BE, spricht waehrend der Debatte um die BVG-Reform, waehrend der Fruehlingssession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 28. Februar 2023, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Die Berner GLP-Nationalrätin Melanie Mettler spricht sich für die Reform aus.Bild: keystone

Frauen aus dem bürgerlichen Lager sprechen sich für die Pensionskassen-Reform aus. Für sie handelt es sich um einen guten Kompromiss, der besonders Frauen, die Teilzeit arbeiten, zugute kommt. Anders sehen das die linken Frauen. Sie bekämpfen die Reform und machen es zum Aufhänger des heutigen feministischen Streiktags. Der Vorwurf: Die BVG-Lösung sei ein Beschiss und führe zu höheren Lohnabzügen, während die Renten bei den meisten Frauen weiter sinken würden.

Funiciello zerreisst den Zettel beim Interview – wegen dieser Aussage

Video: watson/Nico Franzoni, Aya Baalbaki

Die Frauen können sich nicht auf gemeinsame politische Forderungen oder eine Themensetzung einigen. Der Vorwurf der Bürgerlichen: Die Linken nutzen den Streik für gewerkschaftliche Politik anstatt für die gemeinsamen Anliegen der Frauen. Anders sehen das natürlich die Frauen aus dem linken Lager.

Die fehlende Einigkeit ist ärgerlich. Gäbe es doch genug Übereinstimmigkeiten bei Themen wie der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch bei der Gewaltprävention.

Darum, Frauen, einigt und verbündet euch!

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90 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno Wüthrich
14.06.2024 18:18registriert August 2014
Es ist eine Minderheit von Frauen, die sich benachteiligt fühlt. Eine laute Minderheit zwar, aber weit weg von der Mehrheit. Wichtig dabei: es gibt nicht nur linke und bürgerliche Frauen, es gibt auch die weitgehend unpolitischen. Und sie sind mehrheitlich zufrieden.

Die Aufforderung, dass sich die Frauen einigen sollen, kann man getrost vergessen. Dies wird nie geschehen.
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Techno Krat
14.06.2024 18:46registriert Juni 2024
Das Problem ist vermutlich, dass die heutige Streikbewegung sehr linke Forderungen transportiert. Das ist nicht mehr mehrheitsfähig.
zB. ein Frauenmindestlohn ist einfach populistisches Geschrei, weit weit entfernt von mehrheitsfähig.

Beim Klimastreik verhält es sich ähnlich. Das war am Anfang auch eine gute Sache. Seit da System change und Klimagerechtigkeit etc gefordert wird, laufen die Leute davon.
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Sandlerkönig Eberhard
14.06.2024 18:30registriert Juli 2020
Wenn es tatsächlich so viele Frauen gäbe, die sich für solche Themen interessieren, wie einem gewisse Medien immer weismachen wollen, dann frage ich mich ehrlich gesagt, warum wir bei Abstimmungen und Wahlen schon Grund zum Jubeln haben, wenn ausnahmsweise mal die 50%-Beteiligung geknackt wird.
Siehe z.B. Abstimmung zur Erhöhung des Frauen-Rentenalters.
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