«Aus artgerechter Tierhaltung» – diese Überschrift stand bis vor kurzem in einigen Migros-Filialen über den Vitrinen von Fleischprodukten. Doch: Unmittelbar darunter befanden sich auch Produkte aus konventioneller Haltung sowie Importfleisch – teilweise mit nur zwei von fünf Sternen im Migros-eigenen Tierwohl-M-Check.
Inzwischen sind die Schilder verschwunden. Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen wie Animal Rights Switzerland, Sentience, Stiftung für das Tier im Recht (TIR), Tier im Fokus (TIF) und VIER PFOTEN kritisierten, dass damit ein deutlich geschöntes Bild der Fleischproduktion vermittelt werde.
Die Aussage «artgerecht» suggeriere hohes Tierwohl. Doch unter der Beschriftung fanden sich laut Tierschutzorganisationen auch Produkte von sogenannten Hybridhühnern aus Qualzucht. Die Hochleistungszucht sowie die Haltungsbedingungen führen dazu, dass Masthühner häufig unter schmerzhaften Gelenkschäden, Geschwüren und entzündeten Fussballen leiden, schreiben die Tierschutzorganisationen. Auch im Ausland entsprächen sogenannte «artgerechte Bedingungen» keineswegs dem Standard.
Die Organisationen sehen in der Beschilderung ein Symptom eines grösseren Problems: Die Werbung vermittelt oft eine romantisierte «Heidiland»-Idylle, die mit der Realität wenig zu tun habe.
Die Migros teilt gegenüber 20 Minuten mit, dass sie die Schilder bald wieder aufstellen. Diese seien nicht aufgrund der Kritik der Tierschutzorganisationen, sondern wegen Renovierungen aus den Läden verschwunden. (cst)
Das sage ich übrigens als Fleischesser, nur damit ihr nicht mit der Veganer-Keule kommt.