Schweiz
Krankenkasse

Krankenkasse: Bundesrat will einen neuen Anlauf für Franchisenerhöhung

[Symbolbild] Verschiedene Schweizer Krankenversicherungskarten, fotografiert am Dienstag, 25. April 2023 in Bern. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Die Franchise soll die aktuelle Kostensituation in der Grundversicherung besser abbildet.Bild: KEYSTONE

Bundesrat will einen neuen Anlauf für Franchisenerhöhung

05.09.2024, 16:22
Mehr «Schweiz»

SVP-Parlamentarierinnen nehmen einen neuen Anlauf, um die Krankenkassen-Franchise zu erhöhen. Sie verlangen mit Motionen, dass die Franchise die aktuelle Kostensituation in der Grundversicherung besser abbildet. Der Bundesrat ist einverstanden damit.

Die Mindestfranchise in der Grundversicherung beträgt 300 Franken. Diesen Anteil an ihren Behandlungskosten müssen Patienten und Patientinnen pro Jahr selbst tragen. Seit 2004 sei die Franchise nicht mehr erhöht worden, schreiben SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (TG) und SVP-Ständerätin Esther Friedli (SG) in ihren Motionen.

Eine Erhöhung sei deshalb angezeigt, und es brauche eine periodische Anpassung. Der Anpassungsmechanismus solle aber moderat ausfallen, damit über mehrere Jahre dieselben Franchisen gewählt werden können. Mit einer höheren Franchise würden die Prämien günstiger. Kinder-Franchisen sollen dem Anpassungsmechanismus nicht unterliegen.

Der Bundesrat ist mit den Motionen einverstanden, wie es in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme heisst. Begründet hat er seine Position nicht.

Vor fünf Jahren hatte ausgerechnet die SVP eine laufende Anpassung der Franchisen an die Gesundheitskosten zu Fall gebracht. Sie hatte die nötige Änderung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) zunächst unterstützt, aber am Schluss der Beratungen die Meinung geändert. Die Vorlage scheiterte im März 2019 in der Schlussabstimmung.

Die Linke sagte Nein mit der Begründung, dass immer mehr Menschen auf den Gang zum Arzt verzichteten, weil sie ihn sich nicht leisten könnten. Im OECD-Vergleich zahlten Versicherte in der Schweiz schon heute den grössten Teil der Gesundheitskosten aus der eigenen Tasche. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
139 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
haraS
05.09.2024 16:29registriert Januar 2023
Super Idee, wieso nicht der Bevölkerung noch mehr Geld abnehmen statt mal die Medikamentenpreise dem Ausland anzupassen. *Ironie off*
17815
Melden
Zum Kommentar
avatar
SD1980
05.09.2024 17:44registriert August 2018
Absolut nachvollziehbar. Man erhöht die Franchise und ist dann stolz, dass die Prämien nicht angehoben werden müssen.

Ironie off - Die Politiker sollen endlich vernünftige Massnahmen ergreifen, dass die Kosten nicht weiter steigen!!! Niemand in der Bevölkerung will eine höhere Franchise und auch keine weiteren Prämienerhöhungen.
12110
Melden
Zum Kommentar
avatar
ImmerMitderRuhe
05.09.2024 17:33registriert Februar 2023
Einfach KK Zwangs Prämien in den Warenkorb der Konsumentenpreise. Jedes Jahr ca. 5 Prozent mehr Lohn und AHV als Ausgleich. Bund und Arbeitgeber hätten plötzlich ein Wahnsinnsinteresse, das dieser Zauber beendet wird, wetten?
1077
Melden
Zum Kommentar
139
80-Jährige fährt in Thônex GE vier Kinder an – zwei schwer verletzt, Lenkerin stirbt

Eine 80-jährige Automobilistin ist am Samstagmorgen in Thônex GE in eine Gruppe von Kindern gefahren und hat dabei zwei von ihnen lebensgefährlich verletzt. Die Autofahrerin starb kurz nach ihrer Einlieferung ins Spital.

Zur Story