Egal, ob beim Handy-Abo, der Autoversicherung oder der Krankenkasse: Viele Menschen in der Schweiz sind wechselfaul. Sie bleiben ihren Anbietern treu – auch wenn sie bei einem Wechsel viel Geld sparen könnten. Besonders gross ist der mögliche Spareffekt bei den Krankenkassen, wie eine heute veröffentlichte Studie des Vergleichsdiensts Comparis belegt.
Hätten Versicherte im Jahr 2015 von der teuersten zur günstigsten Krankenkasse gewechselt und wären dort geblieben, wäre «der Betrag eines Kleinwagens zusammengekommen», heisst es in einer Mitteilung. Da die Krankenkassenprämien je nach Kanton und Prämienregion unterschiedlich hoch sind, unterscheiden sich auch die konkreten Zahlen. In der Stadt Zürich hätten Versicherte durch einen solchen Wechsel 35’861 Franken eingespart, in Bern 27’989 Franken, in Luzern 24’302 Franken und in St. Gallen 28’689 Franken.
In Basel, wo die Krankenkassenprämien im Schweizer Vergleich hoch sind, hätten mit einem solchen Wechsel 33’446 Franken eingespart werden können, in Genf 32’664 Franken und in Lausanne gar 37’889 Franken.
Diese Zahlen seien erstaunlich, wird Comparis-Gesundheitsexperte Felix Schneuwly zitiert. «Denn ohne jedes Jahr von Kasse zu Kasse zu wechseln und ohne dass die entsprechende Kasse über die gesamte Zeit die günstigste ist, kommt der Betrag eines Kleinwagens zusammen. Wer bei einer der teuersten Kassen versichert ist, bezahlt einfach zu viel.»
Allerdings hat der Vergleich einen Haken: Der maximale Sparbetrag wäre nur zustande gekommen, wenn die Versicherten auch zum günstigsten Modell und zur höchsten Franchise gewechselt hätten. Vergleichbar sind die Leistungen deshalb nicht. Doch auch wenn die Kundinnen und Kunden das Modell und die Höhe ihrer Franchise nicht geändert hätten, wären hohe Einsparungen möglich gewesen.
Laut der Berechnung von Comparis wären es bei einem Wechsel im Jahr 2015 in der Stadt Zürich bis zu diesem Jahr 13’769 Franken, in Basel 10’429 Franken und in Lausanne 15’517 Franken. Diese Ersparnisse entsprechen 13,6 bis 19,9 Prozent der in dieser Zeitperiode bezahlten Prämien. Weniger gross gewesen wären die Ersparnisse in Bern, wo im selben Zeitraum 4298 Franken oder 6,3 Prozent der Prämien hätten eingespart werden können. In Luzern wären es 3594 Franken oder 6,4 Prozent. (aargauerzeitung.ch)