Die bequemen roten Sessel, das lecker riechende Popcorn, der perfekt abgemischte Ton und eine übergrosse Leinwand, die einem das Gefühl gibt, mitten im Geschehen zu sein – ein Kinobesuch ist ein Erlebnis, das alle menschlichen Sinne anregt. Das Kino-Jahr 2023 konnte mit etlichen Film-Perlen glänzen. Hier erfährst du, wie es der Schweizer Kinoindustrie im letzten Jahr erging.
Das Bundesamt für Statistik hat am Montag die neue Film- und Kinostatistik veröffentlicht. 2023 haben die Schweizer Kinos rund 10,5 Millionen Eintritte verzeichnet. Seit Ende der Corona-Pandemie stiegen die Kinoeintritte wieder stetig an. Im Vergleich zu 2022 konnten im letzten Jahr 21 Prozent mehr Eintritte verkauft werden. Das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht ganz erreicht. So waren es im Vergleich zu 2019 immer noch 16 Prozent weniger verkaufte Tickets. Seit Ende der Corona-Pandemie stiegen die Zahlen aber wieder deutlich an.
Die Schweizer Kinos verzeichneten 2023 einen starken Anstieg der Eintritte für Blockbusters. Die vier Filme Barbie, Avatar: The Way of Water, The Super Mario Bros. Movie und Oppenheimer hatten 2023 allein nahezu einen Viertel aller Eintritte generiert.
Dieser Trend ist auch in der Grafik zu den Kinoeintritten pro Kalenderwoche erkennbar. Zu Beginn des letzten Jahres lockte der Film Avatar in der ersten und zweiten Kalenderwoche die Menschen in die Kinosäle. Auch die Kalenderwochen 30 bis 32 erreichten überdurchschnittlich viele Eintritte – in dieser Zeit liefen die beiden Filme Barbie und Oppenheimer neu im Kino.
Im Vergleich zu den Vorjahren wurden 2023 in den Kinosälen 100 Filme mehr gezeigt, das waren rund 3405 Kinovorführungen. Bei den gezeigten Neuerscheinungen gab es einen Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zu 2022.
Der Marktanteil der Schweizer Filme 2023 ist mit 6,3 Prozent grösser ausgefallen als im Vorjahr. Besonders in der italienischen Schweiz übertraf er das Vor-Corona-Niveau. 2023 gingen die Tessiner für Schweizer Produktionen rund 2,5-mal mehr ins Kino als noch 2019. Dafür verantwortlich war der Film Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Der Film konnte nahezu die Hälfte aller Kinoeintritte in der italienischen Schweiz generieren.
In der Deutschschweiz ist der inländische Marktanteil deutlich höher als in den anderen Sprachregionen. Bei über der Hälfte der Schweizer Filme, die im vergangenen Jahr in den Kinos gezeigt wurden, ist die Originalsprache Deutsch oder Schweizerdeutsch gewesen.
Die Kinopreise sind im letzten Jahr leicht angestiegen. Ein Kinoeintritt kostete im Schweizer Durchschnitt 16,30 Franken, was einem Anstieg von 2,6 Prozent entspricht.
Seit den sechziger Jahren nahm die Anzahl Kinos in der Schweiz stark ab – 2023 waren insgesamt 260 Kinos aktiv. Es gab im letzten Jahr nur noch 616 Kinosäle mit gesamthaft 97'000 Sitzen. Zum Vergleich: Im Jahr 1964 waren schweizweit 646 Säle mit gesamthaft 234'000 Kinositzplätze verfügbar.
Im letzten Jahr gewann besonders ein Film die Herzen der Kinobesucher: Barbie. Der Film brachte 480'185 Menschen in die Kinos. Den zweiten Platz erzielte Avatar: The Way of Water mit 421'291 Kinobesucher. Platz drei belegte The Super Mario Bros.Movie mit 362'423 Kinoeintritten.
Der erfolgreichste Schweizer Film im letzten Jahr war Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Rund 105'125 Kinobesucher brachte die Schweizer Produktion in die Kinos.
Der erfolgreichste Schweizer Film ist seit 1976 mit 942'285 Kinobesuchern der Spielfilm die Schweizermacher aus dem Jahr 1978. Danach folgt die Herbstzeitlosen mit 596'443 verkauften Tickets und Mein Name ist Eugen mit 580'870 Kinobesucher.
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Die Schweizer Filmindustrie ist im Gegensatz zu anderen Ländern sehr klein.
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