Die Quarantäneregel für Schulkinder sorgt momentan für Aufregung. Gründe dafür gibt es viele, zwei fallen besonders auf. Zum einen sind es die Eltern, die in den Medien über die zusätzliche Belastung klagen, wenn ihre Kinder nicht zur Schule gehen können. Zum anderen ist es Impfchef Christoph Berger mit seinem neuen Credo: «Mit dem repetitiven Testen braucht es in den Schulen keine Quarantäne mehr». Dies sagte der Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen gegenüber SRF «Rundschau» vergangene Woche.
In der ganzen Aufregung stellt sich die Frage, wie viele Schulkinder momentan überhaupt in Quarantäne sind. Watson hat bei den Kantonen nachgefragt und Zahlen gesammelt. Einzelne Angaben sind zwar nicht von der aktuellen Woche, doch die jeweiligen Vorwochenvergleiche zeigen, dass die Unterschiede nicht enorm gross sind. Zusammengezählt sind schweizweit mindestens 7353 Volksschulkinder im Alter von vier Jahren bis 15 Jahren zu Hause im Fernunterricht.
Die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher liegen, denn grosse Kantone wie Zürich oder Graubünden fehlen. Sie weisen die Quarantänefälle nicht separat nach Alter, sondern nur das Total des Contact Tracings aus. So macht es auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG): Schweizweit sind aktuell 20'803 Personen in Isolation und 22'828 in Quarantäne.
Der Grund, weshalb der Kanton Graubünden die Zahlen nicht separat ausweist: Nicht alle Quarantänen von Schulkindern seien auf einen Kontakt in der Schule zurückzuführen, heisst es auf Anfrage. So könne es sein, dass ein Schulkind zu Hause bleiben muss, weil dessen Eltern positiv getestet wurden. Der Kanton Genf hat mitgeteilt, dass rund 80 Prozent der Kinder wegen eines Kontaktes ausserhalb der Schule in Quarantäne seien.
Auch aus dem Kanton Zürich gibt es keine Angaben – und diese dürften ins Gewicht fallen: Alleine in der Stadt wurde letzte Woche gegenüber 1565 Personen im schulischen Umfeld Quarantäne angeordnet, teilt Marc Caprez von der Zürcher Stadtverwaltung mit. «Wie viele davon Kinder sind, können wir nicht sagen, da es verschiedene Möglichkeiten gibt, sich aus der Quarantäne zu befreien.» Seit Schulbeginn seien 3169 Personen betroffen gewesen.
Was bei der Umfrage auserdem auffällt: Die Massentests haben sich etabliert. Von den befragten Kantone führen sieben keine durch, so beispielsweise Bern. Die Berner Gesundheitsdirektion hat das Testen aufgrund der tiefen Ansteckungsrate vergangene Woche gestoppt.
Doch auch wenn getestet wird: Über die Teilnahme sagt das nichts aus, denn die ist überall freiwillig. Schülerinnen und Schüler dürfen teilnehmen, wenn sie wollen, respektive wenn es die Eltern erlauben.
Beim Anblick der Zahlen entsteht zudem der Eindruck, dass weitaus mehr Primarschülerinnen und -schüler in Quarantäne sind als auf der Sekundarstufe. Das liegt hauptsächlich daran, dass es insgesamt mehr Klassen auf Primarstufe gibt. Ausserdem sind vermutlich gewisse Kinder auf Sekundarstufe bereits geimpft, weil sie über zwölf Jahre alt sind. Dadurch sind weniger Quarantäne-Einweisungen nötig.
Einigen scheinen die offiziellen Zahlen der Kantone nicht zu reichen: Betreiberinnen und Betreiber der Website «Schulcluster» sammeln Meldungen von Corona-Ansteckungen an Schulen und markieren sie auf einer Schweizer Karte. Anonymisiert kann man mitteilen, wenn man von einem «Cluster» an einer Schule weiss. Die Meldung muss allerdings mit einer Quelle belegt sein.
er besuchte mit seiner Familie ein Fest, im Dorf, wo auch eine Familie aus Graubünden mit ihrem fiebrigen Kind, das aber Fiebersenkende Medis bekam bekam, besucht hat.
zeigt mal wieder sehr, das der Föderalismus in so einer Situation völlig überfordert ist. 🤷🏻♂️