Mitbekommen? Wimbledon-Siegerin Iga Świątek stellte der internationalen Tenniswelt erstmals ein beliebtes polnisches Gericht vor: Pasta mit Erdbeeren und Joghurt.
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Wimbledon war sprachlos.
Nun, Erdbeeren – frische Erdbeeren mit Rahm, versteht sich – sind tatsächlich eine Art Synonym für Wimbledon. Die Zuschauer verzehren während des Turniers rund 250'000 Portionen, für deren Zubereitung etwa 10'000 Liter Rahm verwendet werden.
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Der Grund liegt auf der Hand: Englische Erdbeeren sind nun mal die besten der Welt (setz dich wieder hin, Thurgau!) und während Wimbledon sind sie in Saison.
Und so ist es nachvollziehbar, dass sich die polnische Wimbledon-Gewinnerin an ein traditionelles Gericht aus ihrer Heimat erinnert fühlte: Makaron z Truskawkami.
«Ich hab's als Kind gegessen», so Świątek im Platz-Interview. «Pasta, Erdbeeren, ein wenig Joghurt – es ist einfach grossartig!» Ihre Aussage wurde von hörbarem Raunen und Murmeln aus dem Publikum in Wimbledon aufgenommen. «Wie seltsam», sinnierte die Interviewerin.
Okay ... okay. Ja, ... ich war drauf und dran, mich wieder mal über seltsame, unnötig ekelhafte Pasta-Kreationen zu echauffieren (von denen ich das Pech hatte, einige probieren zu müssen) –, aber dann fiel mir ein: Ich habe in Italien Erdbeer-Risotto gegessen.
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Und es war deliziös.
Und auch Heidelbeer-Risotto. Und hey – wenn es doch Pasta mit Zitronen gibt, warum sollte Pasta mit Erdbeeren nicht funktionieren?
Einen grossen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Pasta gemäss Packungsanweisung kochen.
Derweil die Erdbeeren entstielen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Zirka 1 Tasse davon fürs Servieren beiseitestellen und die restlichen Erdbeeren in eine grosse Rührschüssel geben. Zucker beigeben, gut vermischen und ziehen lassen.
Wenn die Pasta al dente ist, abgiessen und kurz mit kaltem Wasser abspülen (ja, mir tut das auch weh). Beiseitestellen und etwas abkühlen lassen.
Erdbeeren in der Rührschüssel mit einem Kartoffelstampfer zerstossen, bis nur noch wenige Erdbeerstückchen übrig sind. Joghurt oder Sauerrahm beigeben und gut vermischen. Zum Servieren: Pasta auf 4 Teller verteilen und mit der Erdbeersauce und den beiseitegestellten Erdbeerscheiben garnieren.
So macht man es in Polen also. Derweil in Italien:
300 g frische Erdbeeren, entstielt und in kleine Stücke geschnitten
1/2 rote Zwiebel (oder Schalotten), fein gehackt
100 ml Weisswein
zirka 1,5 Liter Gemüsebrühe
30 g fein geriebener Grana Padano
50 g Butter
etwas Olivenöl
Zubereitung:
In einem grossen, eher flachen Topf die Zwiebel in etwas Olivenöl und 1 EL Butter glasig dünsten. Reis beifügen und anrösten, bis er glasig wird.
Mit Weisswein ablöschen und rühren, bis der Wein verdampft ist.
Etwas Bouillon beifügen, rühren, Bouillon beifügen, rühren, Bouillon beifügen, rühren. Nicht zu viel Bouillon aufs Mal. Immer bei mittlerer Hitze; dabei schauen, dass nichts am Pfannenboden anklebt. Je nach Reissorte dauert das 15 bis 20 Minuten.
Wenn der Reis fast gar ist, aber immer noch etwas Biss vorweist, die Erdbeeren beifügen und untermischen. Eventuell noch ein letztes Mal etwas Bouillon beifügen – der Risotto soll schön sämig sein: nicht zu flüssig, aber auch kein Kleister.
Topf vom Herd nehmen, Käse sowie die restliche Butter beifügen und vermengen. Deckel drauf und 1 Minute stehen lassen.
Auf Tellern anrichten und nach Belieben mit Erdbeerstückchen garnieren.
100 g geriebener Parmiggiano Reggiano oder Grana Padano
ein wenig frischer Rosmarin, fein gehackt
etwas fein geriebenes Salz
etwas Mozzarella, abgetropft, von Hand in kleine Stückchen zerteilt
1-2 EL Heidelbeeren extra für die Garnitur
Zubereitung:
Ein Drittel der Butter und die Heidelbeeren in eine Pfanne geben und unter Rühren 5 Minuten lang dünsten. Heidelbeeren in ein hohes, schmales Glas geben und mit dem Stabmixer pürieren.
In einem grossen, eher flachen Topf die Schalotte mit einer Prise Salz in einem weiteren Drittel der Butter 5 Minuten glasig dünsten. Reis beifügen und anrösten, bis er glasig wird.
Mit dem Rotwein ablöschen. Rühren, bis der Wein verdampft ist. Danach etwas Bouillon beifügen, rühren, Bouillon beifügen, rühren etc. Nicht zu viel Bouillon aufs Mal. Immer bei mittlerer Hitze; dabei schauen, dass nichts am Pfannenboden anklebt. Je nach Reissorte dauert das 15 bis 20 Minuten.
Nach der Hälfte der Garzeit die pürierten Heidelbeeren hinzufügen und den Reis weiterkochen, dabei immer wieder Brühe hinzufügen, wie gehabt.
Topf vom Herd nehmen, Käse, das letzte Drittel der Butter sowie Rosmarin beifügen und vermengen. Deckel drauf und 1 Minute stehen lassen.
Risotto auf Teller verteilen und mit Mozzarellastückchen, frischen Heidelbeeren und Rosmarin garnieren.
Und dann habe ich oben ja noch Zitronenpasta erwähnt. Hier gibt's das Rezept dazu:
Wisst ihr was? Mit dem Schreiben dieses Stücks habe ich richtig Lust bekommen, die beiden Risotti wieder mal zu kochen. Pasta al limone koche ich ohnehin regelmässig. Und nun müsste ich der Vollständigkeit halber die polnische Erdbeer-Pasta auch mal versuchen, nicht? Hmm ... vielleicht gibt's wieder mal ein Heimvideo.
Nachtrag: Auch der italienische Tennisspieler Flavio Cobolli gratulierte Iga Świątek zu ihrem Wimbledon-Sieg. Auf ihre Pasta-Vorliebe angesprochen, scherzte er:
«I wish good luck for her when she come back in Italy.»
Jannik Sinner revanchiert sich bei Carlos Alcaraz für die Niederlage im French-Open-Final und gewinnt als erster Italiener den Wimbledon-Titel im Einzel.
quelle: keystone / kirsty wigglesworth
Ein Pastagericht mit den Zutaten eines Cocktail-Rezepts
Hä? Wieso nicht? Pasta ist einfach geschmacksneutral und verträgt sich demzufolge bestens mit süssen Dingen. In seiner Ursprungsform Hartweizengriess könnte man ein Griessköpfli daraus machen und kein Mensch würde etwas dabei finden, wenn man Erdbeeren mit Joghurt drüberkippt.
Coca-Cola soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump auch in den USA mit Süsse aus Zuckerrohr statt nur Maissirup hergestellt werden. Der Konzern hielt sich zunächst bedeckt.