Das Schweizer Fernsehen hat den Comedy-Sendeplatz am Sonntagabend neu besetzt: Die Nachfolge von Dominic Deville treten die beiden Komiker und Satiriker Gabriel Vetter und Stefan Büsser an.
Vetter werde ab dem 24. September die neue «Sendung des Monats» präsentieren, wie das Schweizer Fernsehen SRF am Freitag mitteilte. Er werde dabei einmal pro Monat die Geschehnisse der vergangenen Wochen aus Schweizer Perspektive auf die Schippe nehmen.
Eine Satiresendung einmal im Monat sei genau die Dosis Fernsehen, die er sich selber zumuten wolle und genau die Dosis Vetter, die man den Zuschauerinnen und Zuschauern zumuten könne. Mit diesen Worten wird der ehemalige deutschsprachige Poetry-Slam-Champion und Regisseur selber im Communiqué zitiert. Vetter war bereits Teil des Late-Night-Teams von Deville.
Als Sidekicks stehen ihm die Schauspielerin, Sängerin, Regisseurin und Tänzerin Fabienne Hadorn sowie der Stand-up-Komiker Sven Ivanic zur Seite. Nach den ersten vier Sendungen im September, Oktober und zweimal im Dezember werde die Show ab 2024 immer zum Monatsende gezeigt.
Büsser erhielt den Zuschlag für die ebenfalls neue Sendung «Late Night Switzerland». Diese werde ab dem 11. Februar dreimal pro Monat ausgestrahlt, hiess es. Die erste Staffel laufe bis Ende April 2024, weitere Folgen gebe es im Herbst.
Büsser sagte dazu gemäss Mitteilung: «Eine Late Night Show moderieren zu dürfen, ist meine bisher beste Ausrede, um nicht am Familien-Schluuch teilnehmen zu müssen.» Sein Sidekick wird Michael Schweizer, der bereits zuvor mit Büsser bei den «Comedymännern» zusammen arbeitete. Dieser Video-Podcast werde ab dem 14. September jeden Donnerstagabend auf SRF zwei ausgestrahlt.
Tom Schmidlin, SRF-Leiter Comedy & Satire, zeigte sich erfreut über das neue Programm. Mit Vetter und Büsser habe man zwei der beliebtesten und versiertesten Künstler der Schweizer Humorszene verpflichten können.
Doch die Diskussion um die Deville-Nachfolge war von Kritik begleitet gewesen. Unter anderen die beiden Komikerinnen Patti Basler und Lara Stoll hatten SRF gemäss Medienberichten schwere Vorwürfe gemacht, dass keine Frau in die engere Auswahl für den Late-Night-Posten aufgenommen worden war.
Die Tatsache, dass es nur eine einzige Vollzeitstelle in der Comedy-Abteilung gebe, führe zu einem strukturellen Sexismus, weil hinter den Kulissen gar keine Diversität herrschen könne, schrieb Basler dazu im Februar auf Twitter. Diese Stelle sei - genau wie diejenige des direkten Vorgesetzten - männlich besetzt.
Ausserdem führe der Druck bei der Einschaltquote dazu, dass keine Experimente mehr zugelassen würden, sondern nur «vielfach Erprobtes (Männer) mit viel TV-Erfahrung (Männer), welches die Sehgewohnheiten (Männer) des Publikums bedient».
(aeg/sda)
Sicher ist jetzt schon- all die Kommentare zur 1.Sendung hier zu lesen wird definitiv lustig 😁