Nach zwei Jahren geringen Wachstums legte Zürich 2022 wieder deutlich zu: Die Stadt hatte Ende Jahr 6705 Einwohnerinnen und Einwohner mehr. Damit knackt die Stadt per Jahresende einen Rekord aus dem Jahr 1962: Mit 443'037 Menschen leben 2857 Personen mehr in der Stadt als damals.
Wie die Stadt am Dienstag mitteilt, wurde der 60 Jahre alte Rekord erreicht, obwohl die Geburtenzahlen markant geringer ausfielen. Der Rekord ist also wegen der Zuzüge gefallen.
2952 Menschen kamen alleine aus der Ukraine in die Stadt. Insgesamt zogen 44'819 Personen nach Zürich, 39'302 verliessen die Stadt. So viele Zuzüge gab es in der grössten Schweizer Stadt letztmals 2007.
Per Jahresende war also nie eine Schweizer Stadt grösser als Zürich jetzt. Auf Monatsebene wurde der Rekord vom Juli 1963 mit 445'321 Stadtzürcherinnen und Stadtzürchern aber noch nicht überboten.
Allerdings dürfte dieser im Verlauf des aktuellen Jahres aller Voraussicht nach auch geknackt werden. Anders als in den 1960er-Jahren, als die Bevölkerung mit den Saisonniers stärker schwankte, wächst die Stadt normalerweise ab August bis November am meisten, bevor die Einwohnerzahl im Dezember wieder abnimmt. Spätestens im September wird im Normalfall daher der Rekord vom Juli 1963 überboten.
Nach den Boom-Zeiten in den frühen 60er-Jahren verlor die Stadt als Wohnort an Attraktivität, wodurch die Zahlen bis 1989 sanken. Danach nahm die Bevölkerung wieder zu. Eine Trendwende ist nicht abzusehen.