Schweiz
Leben

Gesundheitskosten: Krankenkassenprämien steigen 2025 wohl erneut an

[Symbolbild / Gestellte Szene] Reiseberatung in der Baeren Apotheke in Ostermundigen, fotografiert am Montag, 20. Februar 2023. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Die Gesundheitskosten im Januar und Februar sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.Bild: KEYSTONE

Blick auf aktuelle Gesundheitskosten zeigt: Krankenkassenprämien steigen 2025 wohl erneut

Kaum ist der Krankenkassenschock aus dem letzten Jahr verdaut, kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Auch 2025 werden die Prämien wohl wieder steigen. Das zeigt eine Gesundheitskosten-Übersicht für das laufende Jahr.
28.03.2024, 10:1528.03.2024, 10:39
Mehr «Schweiz»

Die hohen Krankenkassenprämien machen gemäss dem neusten Sorgenbarometer den Schweizerinnen und Schweizer derzeit am meisten zu schaffen. Im letzten Jahr stiegen sie im landesweiten Durchschnitt um 8,7 Prozent auf 359 Franken pro Monat an.

Wie sich die Prämien im kommenden Jahr entwickeln, hängt von den Kosten für medizinische Behandlungen ab, welche den Krankenkassen verrechnet werden. 20 Minuten liegen dazu erste Zahlen für das aktuelle Jahr vor, die zeigen: Die Prämien werden wohl auch 2025 wieder stark ansteigen.

In den ersten beiden Monaten des aktuellen Jahres kosteten Behandlungen, Medikamente, Spitalaufenthalte und sonstige Gesundheits-Dienstleistungen rund sieben Milliarden Franken – 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind allerdings riesig: Den höchsten Kostenanstieg verzeichnet der Kanton Glarus, mehr als 14 Prozent sind die Gesundheitsausgaben dort angestiegen. Auch im Kanton Zürich und in den meisten Kantonen der Westschweiz sind die Kosten deutlich über denjenigen des Vorjahres. Einzig im Kanton Graubünden sind sie leicht gesunken.

Die Auswertung zeigt, dass die Kosten nicht in allen Bereichen gleich stark angestiegen sind: Apotheken und Physiotherapeuten verdienten gemäss «20 Minuten» mit je rund neun Prozent deutlich mehr als im Vorjahr. Ambulante Spitalbehandlungen wurden ebenfalls deutlich teurer (9 Prozent), dafür scheinen die Kosten für stationäre Behandlungen zu stagnieren (0,3 Prozent). Behandlungen bei einem Arzt wurden 5,7 Prozent teurer, während Medikamente 6,8 Prozent mehr verschlangen. Warum dem so ist, konnte Santésuissse vorerst nicht erklären.

Zwei Volksinitiativen im Juni

Die Prämienentwicklung beschäftigt in den kommenden Monaten auch die Politik: Am 9. Juni dieses Jahres kommen gleich zwei Volksinitiativen zur Reduktion der Prämienlast zur Abstimmung. Die SP verlangt mit ihrer Prämienentlastungsinitiative, dass niemand mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Prämien ausgeben muss. Ein Ja würde gemäss Schätzungen Mehrkosten von über sechs Milliarden Franken bedeuten.

Die Kostenbremse-Initiative der Mitte will Akteure wie den Bund, Spitäler, Ärzte oder Krankenkassen dazu verpflichten, Massnahmen zu ergreifen, wenn die Prämien im Vergleich zu den Löhnen zu stark steigen. Beide Initiativen finden in der Bevölkerung derzeit grossen Zuspruch. (pre)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
1 / 21
19 Gesundheitstipps vom schlechtesten Arzt der Welt
«Wenn du Bauchschmerzen hast, bedeutet das, dass dein Magen etwas Öl braucht, um wieder wie geschmiert zu funktionieren. Iss viel Frittiertes und du wirst dich sofort besser fühlen!»
bild: twitter

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Krankenkassenprämien steigen um 8.7 Prozent – das sagt die Bevölkerung
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
51 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
benn
28.03.2024 10:50registriert September 2019
nein echt, warum sollten sie auch sinken, welcher profiteur hätte denn auch nur einen kleinen vorteil von einer senkung? das system ist total korrupt mit fehlanreizen und einer starken lobby die sicherstellen, dass sich weiterhin alle die taschennam selbstbedienungsladen füllen können!
254
Melden
Zum Kommentar
51
Zahl der künstlichen Befruchtungen nimmt ab – Männer öfter von Unfruchtbarkeit betroffen
Fast jedes dreissigste im Jahr 2022 in der Schweiz geborene Kind entstand durch künstliche Befruchtung. Insgesamt nahmen in diesem Jahr rund 6609 Paare medizinische Hilfe für den Kinderwunsch in Anspruch.

Die Geburtenrate in der Schweiz ist so tief wie noch nie. Nur noch 1,33 Kinder bringt eine Frau hierzulande im Schnitt zur Welt. Im Jahr 2021 lag der Wert noch bei 1,52 Kindern pro Frau. Dieser Trend ist auch bei der Anzahl der künstlichen Befruchtungen im Land festzustellen.

Zur Story