Millionen-Marke geknackt: Das Rennen um die Autonummer SO 1 eskaliert weiter
Im Kanton Solothurn sorgt die Versteigerung des Autokennzeichens SO 1 für Erstaunen. Schon zwölf Tage vor dem Ende der Auktion ist klar, dass der bisherige Rekorderlös in der Schweiz pulverisiert wird: So wurde in der Nacht auf Freitag die 1-Million-Franken geknackt.
Ein Gebot in dieser Höhe ist für Schweizer Verhältnisse tatsächlich aussergewöhnlich. Der bisherige Rekord lag bei 299'000 Franken, die im Jahr 2024 für das Kennzeichen ZH 24 hingeblättert wurden. Dieser Wert wurde bei SO 1 bereits am Donnerstag überboten, gegen Abend eskalierte der Bietwettstreit aber richtiggehend. Zunächst erhöhte Bieter «Desham» von 401'000 Franken auf 500'000 Franken, dann Bieter «Inzest» weiter auf 1'000'000 Franken und «Abihani» schliesslich auf 1'010'000 Franken.
Im Kanton Solothurn sorgt der mögliche Geldsegen für Freude. SVP-Kantonsrat Richard Aschberger sagt gegenüber dem «Blick», er habe schon vor einigen Jahren den Kanton aufgefordert, das Schild versteigern zu lassen, um Geld für die Staatskasse aufzutreiben. Damals sei er dafür noch belächelt worden. Mit den aktuellen Geboten habe er aber nicht gerechnet. «80’000 Franken schätzte ich als realistisch ein», sagt er. «Was jetzt abgeht, ist aussergewöhnlich.»
Dass nun Beträge in Millionenhöhe geboten werden, lässt bei Aschberger leichte Zweifel aufkommen. So sei nicht auszuschliessen, dass auch Spassbieter Gebote abgeben. «Ich zweifle, ob alle Bieter das Geld haben», sagt er. So ist es theoretisch allen Leuten möglich, mitzubieten – egal, ob sie das nötige Kleingeld dazu aufbringen können.
Der Amtschef der Solothurner Motorfahrzeugkontrolle, Kenneth Lützelschwab, zeigt sich gegenüber dem «Blick» hingegen optimistischer. Er gehe davon aus, dass die Gebote echt sind, sagt er. Denn Spassgebote wären im Falle eines Sieges beim Bieten plötzlich nicht mehr spassig. «Wenn jemand nicht zahlt, wird die ausstehende Summe auf dem Rechtsweg geltend gemacht», sagt er.
Das Autokennzeichens SO 1 wird derweil nicht zum ersten Mal versteigert. Schon 1994 kam es unter den Hammer – damals wurde es für im Gegensatz zu heute läppischen 20'000 Franken verkauft. (dab)
