Die Corona-Situation ist im Moment zwar recht ruhig. Aber immer wieder erinnern Fachleute daran, dass eine neue gefährliche Variante diese Ruhe im Herbst und Winter stören könnte.
Jetzt warnt der Molekularbiologe Ulrich Elling in Wien vor der Variante BJ.1, die hauptsächlich in Indien auftritt, inzwischen aber auch in Europa, insbesondere in Österreich, und den USA aufgetaucht ist.
Der Mutationsforscher mit Wurzeln in Liechtenstein verweist auf Twitter dabei auf 14 Mutationen im Spike-Protein von Sars-CoV-2, die ihm Sorgen machen. Die vielen Mutationen treten dort gehäuft an den Stellen auf, die für die Antikörperbindung an die Zellen wichtig sind.
Neue #Omikron-Variante BJ.1 auch in Österreich aufgetaucht
— Ralf Wittenbrink (@RWittenbrink) September 11, 2022
„Eine weitere besorgniserregende Unterlinie breitet sich in Indien aus und ist auch in den USA und Europa (Österreich) angekommen: BJ.1“, schreibt der Mutationsforscher Ulrich Elling.#COVID19 #Corona #LongCovid #Omicron pic.twitter.com/wU2IYZWMBR
Der Mutationsforscher Elling schreibt deshalb von einer besorgniserregenden Unterlinie der Omikron-Variante BA.2 und einer «bösen Kombination» von Mutationen an kritischen Stellen. Der Virenanalyst Richard Neher von der Universität Basel sagt:
Und zum Entstehen dieser Variante sagt der Mutationsforscher: «Viele Mutationen im Spike-Protein deuten auf Immunflucht hin.» Das würde bedeuten, dass sich der neue Subtyp BJ.1 dem mit Antikörper versehenen Immunsystem besser entziehen kann. Ob sich aber eine solche Variante dann auch wirklich stark ausbreite, sei deswegen nicht gesagt, erklärt Neher. Das hänge auch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel von der intrinsischen Übertragbarkeit der Variante.
Noch gibt es nur sehr wenig nachgewiesene Fälle. Auch Mutationsforscher Elling kann nicht sagen, wie gefährlich diese Untervariante BJ.1 wirklich ist. Auch nicht, ob BJ.1 zu einer schnelleren Ansteckung oder weiteren Symptomen führen kann.
Es gilt, zu beachten, dass Mutationen bei Sars-CoV-2 sehr häufig sind. Ausschlaggebend ist dafür der hohe Mutationsdruck. Weil immer mehr Menschen gegen Sars-CoV-2 immunisiert sind, muss sich das Virus stetig verändern, um zu überleben.
Richard Neher vom Biozentrum der Uni Basel:
Nur, weil es viele Mutationen gibt, müssen diese nicht automatisch auch gefährlich sein. Sorgen hat man sich letzte Woche auch wegen der Variante BA.2.75 gemacht. Diese scheint sich ausserhalb von Südasien aber kaum zu verbreiten. Warum das so ist, sei schwer zu sagen, erklärt Neher.
«Aber Indien hat durch die grosse Delta-Welle Anfang 2021 eventuell eine etwas andere ‹Antikörperlandschaft› als Europa. Bei uns wurde ja nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit Delta infiziert», sagt der Virenanalyst aus Basel.
Dies könnte gemäss Neher bedeuten, dass dort andere Varianten erfolgreich sind als bei uns. Das sei aber spekulativ. «Allerdings entwickelt sich BA.2.75 weiter und es gibt Sublinien, die sich eventuell auch ausserhalb von Südasien verbreiten.» Ob die neue Variante BJ.1 wirklich so gefährlich ist, wie einige Experten auf verschiedenen Kanälen sagen, wird sich also erst zeigen.
Bei den vielen Varianten, die laufend durch Mutationen entstehen, können deren Namen verwirren. Die Variante BJ.1 wurde zuerst in Indien entdeckt, als Unterlinie von BJ, die ursprünglich BA.2.10.1 hiess. Die nun aufkommende Variante BJ.1 ist somit die erste Sublinie von BJ, also genau genommen BA.2.10.1.1.
«Diese Umbenennung ist eine Standardprozedur, um immer länger werdende Zahlenkolonnen zu vermeiden», erklärt Richard Neher. Mitbeteiligt an der Namensgebung ist mit Cornelius Römer ein Mitarbeiter von Neher am Biozentrum der Uni Basel. Römer ist aktiv im «Cov-Lineages Consortium», das neue Varianten identifiziert.
Die Namensgebung ist automatisiert, sobald die Variante identifiziert ist, wird der Name anhand von Regeln definiert. Die Bezeichnung BJ.1 wird allerdings von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht verwendet.
(aargauerzeitung.ch)
Aber schön haben wir auch darüber gesprochen.
Gute Nacht allerseits .
Zum Beispiel wie sie Strom, Gas, Sprit oder Essen bezahlen sollen.