Damit rechnen die Expertinnen und Experten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). «Wir gehen von einer erneuten Herbst- und Winterwelle aus», sagte Linda Nartey, Vizedirektorin des BAG an der Pressekonferenz am Freitag. Man sei aber «gut gerüstet», so Claus Bolte von Swissmedic. Es gäbe eine breite Auswahl von Impfstoffen, die vor einem schweren Verlauf schützen.
Das ist eher unwahrscheinlich. 97 Prozent aller Erwachsenen und Kinder in der Schweiz hatten bereits Kontakt mit Covid-19. Die Ausgangslage für diesen Herbst sei eine andere als noch vor einem Jahr, sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif). «Das Risiko, schwer an Covid zu erkranken ist viel kleiner geworden, auch wenn das Virus weiter zirkuliert.»
Weiterhin und besonders in den kälteren Jahreszeiten seien die bereits gut bekannten Schutzmassnahmen empfohlen:
Der Bund empfiehlt eine zweite Covid-Booster-Impfung nur über 65-Jährigen, Vorerkrankten und Schwangeren explizit. Wer mit Risikopersonen in Kontakt tritt, soll ein Booster in Erwägung ziehen. Für den Rest der Bevölkerung sei der Nutzen einer erneuten Impfung überschaubar.
Wer nicht zu dieser Gruppe gehört und schon geimpft ist, für die sei das Risiko einer schweren Infektion sehr gering, sagte Berger. Für ungeimpfte Personen sei die Impfung weiterhin empfohlen, so Berger.
Der Bund verzichtet deshalb im Unterschied zu den Jahren 2020 und 2021 auf eine generelle Impfempfehlung. Der mögliche Effekt der Impfung auf die Krankheitslast in der Bevölkerung sei viel geringer als in den Vorjahren. Zudem schütze die Impfung nur wenig vor milden Infektionen sowie vor der Übertragung des Virus auf andere Personen.
Besonders gefährdeten Personen, die im Sommer eine Auffrischimpfung erhalten haben, wird auch im Herbst wieder eine Impfung empfohlen. Eine solche ist jedoch erst nach einem Abstand von vier Monaten nach einer Impfung oder einer Genesung empfohlen.
Vor einer Infektion mit Covid-19 schützt die Impfung sehr begrenzt. Das sagt auch Ekif-Präsident Christoph Berger. «Die Virusübertragung ist mit der Impfung kaum zu beeinflussen. Wer sich nicht anstecken möchte, hält sich an die wirksamen Schutzmassnahmen wie Händewaschen, Abstand einhalten und Maske tragen.»
Die Kosten für eine empfohlene Covid-19-Impfung werden von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) oder vom Bund übernommen. Ist eine Impfung nicht von BAG und Ekif empfohlen, muss sie selber bezahlt werden.
Die Auffrischimpfung wird mit mRNA-Impfstoffen oder Nuvaxovid empfohlen. Bivalente mRNA-Impfstoffe, die an die Omikron-Variante BA.1 angepasst sind, sollen für die Auffrischimpfung bevorzugt verabreicht werden. Es kann aber weiterhin auch mit dem bisherigen, monovalenten mRNA-Impfstoff geimpft werden.
Für das Verabreichen der Auffrischimpfung sind die Kantone zuständig. Viele Apotheken oder Gesundheitseinrichtungen bieten Impfungen an. Am besten informiert man sich beim Wohnkanton direkt.
Seit Februar 2022 gibt es in der Schweiz kein Zertifikat mehr. Neu zeigt die Zertifikats-App nur noch den Zeitpunkt der Impfung oder des Tests an. Wer in ein anderes Land reist, muss sich weiterhin selbst über die Anforderungen an Tests, Impfungen oder den Nachweis einer Genesung informieren. Die Anforderungen und Regeln an ein Zertifikat können je nach Land unterschiedlich sein. Reisende sind selbst dafür verantwortlich, sich über die Einreisebestimmungen des Ziellandes zu erkundigen.
Covid-19-Zertifikate werden weiterhin für Impfungen, für den Nachweis einer Infektion oder für negative Testresultate ausgestellt.
Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ohne chronische Erkrankungen wird im Herbst 2022 keine Auffrischimpfung empfohlen. Für kleinere Kinder ist noch kein Impfstoff zugelassen.
Derzeit zirkulieren Untervarianten von Omikron. Welche Variante schlussendlich die Infektionswelle auslösen und dominieren wird, weiss das BAG derzeit nicht. Die Fachleute gehen davon aus, dass die derzeit zirkulierenden Untervarianten im Vergleich zu früheren Omikron Untervarianten keine schwereren Krankheitsverläufe verursachen.
(ohe/sda)
Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Schlimmer kann es nicht werden! Ich versuche keine anderen zu gefährden, aber für mich ist der Zug abgefahren😅
Einzig dass es eine Empfehlung für Schwangere gibt, verstehe ich nicht, da es gneau für diese Gruppe keinerlei verlässliche Zahlen gibt, weder für den Nutzen noch für die Risiken einer Impfung.