Die Corona-Pandemie hat weltweit die Uhrenverkäufe einbrechen lassen. Das trifft die Schweizer Uhren-Zulieferer hart.
Dauert die Krise an, droht eine Welle von Entlassungen.
«Wir leiden, aber wir können uns im Moment noch halten», sagt François Billig, CEO von Acrotec, einem der grossen unabhängigen Schweizer Uhren-Zulieferer, gegenüber AWP. «
Zum Jahresende rechnen wir mit einem Umsatzrückgang von rund 15 Prozent. Das Minus wurde dank unserer Diversifikation abgefedert», so der Manager.
Die Uhrenindustrie macht rund die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Zudem werden Komponenten für medizinische Geräte, Autos und die Luftfahrt hergestellt. Die Uhrensparte des jurassischen Unternehmens könnte einen Umsatzrückgang von rund 20 Prozent verkraften. «Aber auf dieser Ebene gibt es immer noch viele Unsicherheiten», räumt Billig ein.
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Wir glauben, dass es mindestens 5'000 Entlassungen in der Zulieferindustrie geben wird», sagte David Sokoloff, einer der Gründer des Zulieferer-Verbandes SIHS.
Innerhalb der Branche ist die Lage sehr uneinheitlich. Der Acrotec-Chef etwa denkt derzeit noch nicht daran, die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. «Wir sind ein solides Unternehmen, aber nicht unsinkbar. Wenn die Krise zu lange dauert, müssen auch wir darüber nachdenken», sagt François Billig.
Einige Zulieferer wie Gilbert Petit-Jean aus Neuenburg mussten dagegen bereits ihre Belegschaft reduzieren. Die Dracogroup hat die Insolvenz von drei der fünf Tochtergesellschaften angekündigt.
Schlimmeres verhindert hat bislang die Kurzarbeit. Dadurch können Unternehmen ihre Kosten vorübergehend senken und Mitarbeiter halten. «In der Uhrenindustrie gibt es zwischen 26'000 und 28'000 Menschen in Kurzarbeit», betont François Matile, Generalsekretär des Arbeitgeberverbandes der Uhrenindustrie. Dies entspricht mehr als 50 Prozent der Belegschaft in dieser Branche.
Matile erwartet zwar ebenfalls einen Stellenabbau, erinnert aber zugleich daran, dass während der Finanzkrise 2008-2009 4'000 Arbeitsplätze oder 8 Prozent der Gesamtbelegschaft abgebaut wurden.
Es gab 2'000 Entlassungen und 2'000 Stellen wurden nicht ersetzt. «Nach der Finanzkrise stieg die Zahl der Stellen aber wieder an und erholte sich.» (awp/sda)
Wenn wir es durch unser Verhalten nicht schaffen, diese Werte wieder massiv zu senken, dann kann die Pandemie ganz schnell ausser Kontrolle geraten.
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