FDP-Chef Burkart gibt sich gelassen +++ Die Bellevue-Bar ist gut besucht
- Am Mittwoch ist es soweit: Die Vereinigte Bundesversammlung bestimmt die Nachfolge von Innenminister Alain Berset.
- Die SP hat den Bündner Nationalrat Jon Pult und den Basler Regierungspräsidenten Beat Jans nominiert.
- In Bern haben am Dienstag weitere Hearings der Bundesrats- und Bundeskanzlerkandidierenden bei mehreren Parlamentsfraktionen stattgefunden.
- Gerüchte, Getuschel und ganz viele Apéros: Wie viele Schneidwerkzeuge in der Nacht der langen Messer wirklich gewetzt werden, zeigte sich am Abend.
Diese 11 Dinge fallen an der Nacht der langen Messer auf
Das Bellevue ist voll ...
Erste Politiker im Bellevue
Pfister erwartet keine Überraschungen
Es riecht nach Langeweile
Einigkeit in Elefantenrunde: "Es gibt keine Überraschung"
GLP-Fraktionschefin kündigt Stimmen für Gerhard Andrey an
Beim zweiten Wahlgang morgen von Bundesrat Ignazio Cassis würden sich die GLP-Stimmen spliten zwischen Cassis und dem Grünen-Bundesratskandidaten Gerhard Andrey. Mittelfristig müsse das politische Zentrum im Bundesrat gestärkt werden, sagte Gredig. Momentan sei das rechte Lager mit vier Sitzen in der Landesregierung übervertreten. Umgekehrt wäre laut Gredig auch das linke Lager mit drei Sitzen übervertreten. Generell müssten auch im Bundesrat die Stärkeverhältnisse im Parlament abgebildet werden.
Auch die Mitte will keine Spiele
SVP will SP-Ticket respektieren
In den vergangenen Tagen war immer wieder darüber spekuliert worden, die SVP könnte einen wilden Kandidaten der SP wählen. Die Rede war etwa von Daniel Jositsch oder Eva Herzog. Eine solche Wahl scheint nun kaum mehr möglich – ausser die SP entscheidet sich, Gerhard Andrey von den Grünen bei seinem Angriff auf einen FDP-Sitz zu unterstützen.
Stabilität statt Parteispiele. Die SVP-Fraktion steht zur Konkordanz. Darüber hinaus hat sich die Fraktion für eine Lockerung des Kriegsmaterialgesetzes ausgesprochen. 👉🏻 https://t.co/kjHy1gxU59 pic.twitter.com/IB5i3t3p7P
— SVP Schweiz (@SVPch) December 12, 2023
Pult verlässt das Hearing der Mitte
Hearing von Pult bei der Mitte beginnt
SP entscheidet morgen über Strategie
Die SP-Fraktion entscheidet morgen früh über ihre Strategie zu den Bundesratswahlen. Die Fraktionsspitze informiert ab 7:50 Uhr vor dem Zimmer 286 im Bundeshaus (heute keine Kommunikation).
— SP Schweiz (@spschweiz) December 12, 2023
Andreys Hearing in der SP-Fraktion zu Ende
Hearing von Jans dauert an
Warten...
Hearing von Jans bei Mitte
Diese drei Szenarien könnten bei den Bundesratswahlen eintreten
Jans oder Pult: So stehen die Chancen der SP-Kandidaten
Der Bundesrats-Formcheck: Wer fällt auf und wer fällt durch?
Das verdient ein Bundesrat
Weiter übernimmt der Bund die Kosten für die Telekommunikation (Festnetz, Mobiltelefon, PC). Die Gebühr für Radio und Fernsehen zahlen die Regierungsmitglieder selber. Bundesratsmitglieder und der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin haben Anrecht auf ein Repräsentationsfahrzeug und ein Dienstfahrtzeug. Für die private Nutzung des Autos wird pro Monat 0,9 Prozent des Neupreises verrechnet. Jedes Regierungsmitglied erhält ein SBB-GA für die 1. Klasse und ein GA für die Seilbahnen in der Schweiz.
Auch die Nachfolge von Walter Thurnherr wird gewählt
Kandidaturen angemeldet haben die SVP und die GLP. Auch Lukas Gresch-Brunner, parteiunabhängiger Generalsekretär des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), will die Nachfolge von Thurnherr antreten. Die SVP hat Gabriel Lüchinger und Nathalie Goumaz vorgeschlagen, und Kandidat der GLP ist der heutige Vizekanzler Viktor Rossi. Der zweite Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi (SP) verzichtet auf eine Kandidatur.
Für die SVP und auch für die GLP wäre es das erste Mal, dass sie den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin stellen. Bisher eine Bundeskanzlerin und acht Bundeskanzler waren FDP-Mitglieder. Die frühere CVP und heutige Mitte-Partei stellte bisher eine Bundeskanzlerin und drei Bundeskanzler, die SP einen Kanzler. Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin ist Stabschef oder Stabschefin des Bundesrates und nimmt an dessen Sitzungen teil. Er oder sie hat beratende Stimme und kann Anträge stellen.
So funktioniert die Wahl
Die Bundesratsmitglieder werden morgen Mittwoch einzeln und nacheinander gewählt, zuerst die Bisherigen, die sich zur Wiederwahl stellen. Die genaue Reihenfolge bestimmt das Amtsalter. Zuerst ist deshalb Guy Parmelin (SVP) an der Reihe. Er ist im Dezember 2015 in die Landesregierung gewählt worden und neu das amtsälteste Bundesratsmitglied.
Danach folgt die Wiederwahl von Ignazio Cassis (FDP). Der Tessiner gehört seit 2017 zur Landesregierung. Als nächste folgen Viola Amherd (Mitte) und Karin Keller-Sutter (FDP); beide sind seit Anfang 2019 Bundesrätinnen. Den Schluss der Bisherigen machen die vor einem Jahr neu gewählten Albert Rösti (SVP) und Elisabeth Baume-Schneider (SP).
Danach wird der Sitz von Alain Berset (SP) neu vergeben, der nach zwölf Jahren im Amt zurücktritt. Abgestimmt wird geheim, sodass in der Regel niemand erfährt, wer schlussendlich wem die Stimme gegeben hat. Es entspricht den Gepflogenheiten im Parlament, sich beim Wählen ans Kandidatenticket der nominierenden Fraktion zu halten. Eine Pflicht dazu besteht aber nicht. Überraschungen können deshalb nicht ausgeschlossen werden.
Gewählt ist, wer die Hürde des absoluten Mehrs nimmt, also die Hälfte der gültigen Stimmen plus eine auf sich vereint. Die Zahl der Wahlgänge ist unbegrenzt. In den ersten zwei Wahlgängen können alle wählbaren Personen gewählt werden. Ab dem dritten Wahlgang sind keine neuen Kandidaturen mehr zugelassen. Und schon ab dem zweiten Wahlgang scheidet aus, wer weniger als zehn Stimmen erhalten hat. Vom dritten Wahlgang an ist jeweils jener Kandidat oder jene Kandidatin nicht mehr zugelassen, die die wenigsten Stimmen erhalten hat, ausser wenn zwei oder mehr Personen gleich viele Stimmen bekommen haben. (sda/mlu)