Dunkle Gewitterwolken türmten sich am Samstagabend über der Region Zürich auf. Mittendrin ein aus Malaga kommender Airbus A321 der Swiss, der wegen des Sturms Warteschlaufen fliegen musste.
Dann passierte es: Während des Anflugs auf den Flughafen Kloten schlugen zwei Blitze in die Maschine ein. Darauf fiel das Wetterradar aus. Wie das Aviatik-Portal «avherald» schreibt, setzten die Piloten dann einen «Mayday»-Notruf ab. Es ist die höchste «Alarmstufe», die Piloten erklären können.
Auf Anfrage von watson bestätigt die Swiss den Vorfall. «Ohne ein funktionsfähiges Wetterradar war es für die Crew nicht mehr möglich, die Zellen mit hoher Gewitteraktivität zu umfliegen. Die Piloten haben richtig reagiert», so eine Sprecherin.
ZRH ¦ Emergency
— ZRH ¦ spot (@zrhspot) June 15, 2019
SWR2119 e/r AGP-ZRH is squawking 7700 (general emergency). Reason unknown. Opb A321 HB-ION. pic.twitter.com/tlDWoRfZwk
Das Wetterradar liefert der Crew Echtzeit-Informationen über Turbulenzen, Niederschläge und Windwechsel. «Ohne entsprechendes Radar sind Piloten in dieser Beziehung blind und können meteorologischen Herausforderungen nicht ausweichen.»
Zwei Minuten später funktionierte das Radar wieder. Die Swiss-Crew entschied dennoch, nach Stuttgart auszuweichen.
25 Minuten nach dem Mayday-Notruf landete der Airbus sicher in Stuttgart und blieb dort für einen Check zwei Stunden am Boden. Danach startete das Flugzeug erneut und setzte mit einer Verspätung von insgesamt drei Stunden in Zürich-Kloten auf. Nach Blitzeinschlägen sei immer eine ausgedehnte Kontrolle des Fluggeräts nötig, so die Swiss weiter. Die Maschine stehe inzwischen wieder im normalen Liniendienst.
Blitzeinschläge in Flugzeuge enden nicht immer glimpflich. Anfang Mai flog über Moskau ein Sukhoi-Superjet mitten durch ein Gewitter und wurde von mehreren Blitzen getroffen. Laut ersten Erkenntnissen fiel darauf der Autopilot aus. Der Pilot legte eine Bruchlandung hin, die Maschine ging in Flammen auf. 41 Menschen starben.