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Demo in Schaffhausen nach Rundschau-Beitrag: Petition an Behörden

SRF Rundschau, 22. Mai 2024. Überwachungsvideos aus Wohnzimmer. Schaffhauser Anwalt. Hat am 29.12.2021 eine Frau verprügelt.SRF
Fabienne W. wurde in einer Anwaltswohnung brutal verprügelt.Bild: SRF

Schaffhauser Polizei in der Kritik: Demo für Samstag angekündigt

24.05.2024, 09:4003.06.2024, 16:43
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Die Schaffhauser Polizei steht derzeit in der Kritik. Ein Beitrag der SRF-Rundschau erzählte am Mittwoch die Geschichte von Fabienne W., die 2021 in Schaffhausen mutmasslich vergewaltigt wurde.

Der Mann, der behauptete, dreimal einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit W. gehabt zu haben, erzählte einem befreundeten Anwalt von der Sache. Eine Woche nach der mutmasslichen Vergewaltigung lud dieser Fabienne W. zu sich ein – dort wurde sie von mindestens drei Männern brutal verprügelt.

Die Reportage rückte die Schaffhauser Polizei in ein schlechtes Licht. Sie soll nicht angemessen auf die Vorfälle reagiert haben. Ein Experte wirft ihr in der Rundschau gar «Befehlsverweigerung» vor. Die Schaffhauser Behörden weisen die Kritik derweil zurück.

Der Fall bewegt viele: Für Samstag wurde eine Demonstration in Schaffhausen angekündigt:

Demo Schaffhausen
Bild: Screenshot instagram

Die Demonstration soll direkt bei der Schaffhauser Polizei stattfinden, ein Bewilligungsgesuch wurde eingereicht. Die Organisatoren schreiben:

«Wir können nicht fassen, was die Verantwortlichen hier abgezogen haben, und sind entsetzt über die fragwürdige Arbeit der Schaffhauser Polizei und ihrer offensichtlichen Ungleichbehandlung der Bevölkerung, welche wieder einmal klar aufgezeigt wurde.»

Zusätzlich wurde eine Petition lanciert, die sich an die Schaffhauser Behörden richtet. Sie fordert: «Überlebende statt Täterschaft schützen.» Die Forderungen umfassen etwa die Einrichtung einer unabhängigen Meldestelle für polizeiliches Fehlverhalten sowie eine unabhängige Untersuchungskommission für den Fall.

Bereits haben über 1700 Personen die Petition unterzeichnet (Stand 09.25 Uhr).

(rbu)

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Emma Jones
24.05.2024 10:36registriert April 2016
Handy tonlos abzufilmen, statt Rechner zu sichern, war gemäss Staatsanwaltschaft ok, weil anscheinend im Vordergrund stand, das Videomaterial möglichst schnell zu sichten. Dann gings aber trotzdem ein Jahr bis der Auftrag kam, das Handy des Anwalts zu beschlagnahmen und bald drei Jahre später ist noch keine Anklage erhoben. So eilig scheint es dann doch nicht zu sein.
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BG1984
24.05.2024 10:23registriert August 2021
Sehr gut. Der Polizeidirektor sollte nach dieser Sache den Hut nehmen. Ebenfalls der zuständige Staatsanwalt und die Polizisten, die ihren Job nicht machten, müssen freigestellt und das ganze muss untersucht und aufgearbeitet werden. Die Anwalstkammer ist jetzt auch in der Verantwortung und sollte dem Anwalt umgehend die Lizenz entziehen.
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Emma Jones
24.05.2024 10:27registriert April 2016
Finde das Versagen der Staatsanwaltschaft noch schlimmer.
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