Schweiz
Migration

Staatssekretariat für Migration (SEM) ist – die Sonntagsnews

Migrationsbehörde ist am Anschlag, in Genf wird viel Lachgas verkauft – die Sonntagsnews

26.11.2023, 06:19
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Die Menge an Asylanträgen macht dem Staatssekretariat für Migration (SEM) zu schaffen, in der Genferseeregion ist Lachgas beliebt und russische Hacker üben Vergeltung: Über das und mehr berichtet am heutigen Sonntag die Schweizer Presse.

Eine Auswahl:

Unerledigte Asylgesuche erreichen Höchststand

Asylsuchende in der Schule, aufgenommen anlaesslich einer Medienkonferenz mit Rundgang im Zentrum fuer Asylsuchende Bergruh, am Dienstag, 31. Mai 2016, in Amden. Seit Januar 2016 bewohnen 80 Asylsuche ...
Aktuell habe man rund 15'800 pendente Asylgesuche, so ein Sprecher des SEM. Archivbild: Asylsuchende in einer Schule. Bild: KEYSTONE

Die Zunahme der Asylanträge macht den Mitarbeitenden des Staatssekretariats für Migration (SEM) zu schaffen: Die unerledigten Gesuche haben einen neuen Höchststand erreicht, wie der «SonntagsBlick» schreibt. «Aktuell haben wir rund 15'800 pendente Asylgesuche», wird ein SEM-Sprecher zitiert. Das habe vor allem mit der anhaltend hohen Zahl neuer Asylgesuche zu tun, so die Behörde weiter. Das SEM habe seine Ressourcen in den letzten Monaten in diesem Bereich zwar ausbauen können, «aber diese reichen aktuell nicht aus, um die Zahl zu reduzieren». Ende Oktober 2023 seien im Bereich Asyl 833 Mitarbeitende, verteilt auf 727 Vollzeitstellen, tätig gewesen. Im Vorjahr waren es noch 656 Mitarbeitende, verteilt auf 560 Vollzeitstellen.

Zunehmender Handel mit Lachgas

Der Handel mit Lachgas hat sich in der Genferseeregion zu einem lukrativen Markt entwickelt. Die Substanz wird als Euphorisierungsmittel eingesetzt und ist bei Nachtschwärmern sehr beliebt, wie «Le Matin Dimanche» schreibt. Im Gegensatz zu Frankreich oder Grossbritannien hat die Schweiz keine Massnahmen dagegen ergriffen. Das Produkt ist weder illegal noch gilt es als Betäubungsmittel und es ist in Supermärkten erhältlich. Wenn Lachgas eingeatmet wird, löst es zwei bis drei Minuten lang unkontrolliertes Gelächter aus. «Aber zu intensive oder zu regelmässige Einnahme kann zu Bewusstlosigkeit, Ersticken und sogar zum Tod führen», sagte Marc Augsburger, Leiter der Toxikologieabteilung (UTCF) des Westschweizer Universitätszentrums für Rechtsmedizin. Chronische Konsumenten riskieren auch hämatologische und neuromuskuläre Schäden und langfristig sogar Lähmungen.

Prorussische Hacker greifen die Schweiz an

In this July 24, 2017 photo, archived versions of two Russian anti-terrorism websites on a computer screen are photographed, in Paris. The now-defunct websites were the brainchild of alleged hacker Py ...
Die Bundesverwaltung und Schweizer Firmen wurden zuletzt von Hackern angegriffen. (Archivild).Bild: AP/AP

In den letzten Tagen griffen prorussische Hacker diverse Websites der Bundesverwaltung und von Schweizer Firmen an. Dabei handelte es sich um sogenannte DDoS-Attacken, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Dabei werden Websites mittels automatisierter Zugriffe lahmgelegt. Laut Experten des Bundes ist der Cyberangriff als Vergeltungsaktion einzuordnen. So starteten die Attacken, nachdem die Schweiz ihre Beteiligung an einem geplanten Ukraine-Sondertribunal bekanntgegeben hatte. Es ist bereits die zweite Angriffswelle innert weniger Monate. Die gleiche prorussische Hackergruppe hat im Juni zahlreiche Schweizer Ziele ins Visier genommen. Die Bundesanwaltschaft nahm damals Ermittlungen auf. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) warnt nun vor einer Ausweitung solcher Attacken.

Kritik an Berset vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) hat im vergangenen Jahr in der Deutschschweiz 42 antisemitische Vorfälle festgestellt. (Symbolbild)
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) warnt vor zunehmendem Judenhass. (Symbolbild) Bild: AP

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) ist enttäuscht von Bundespräsident Alain Berset. Seit dem Wiederaufflammen des Nahostkonflikts nimmt der Judenhass auch in der Schweiz zu. Vor diesem Hintergrund hätte sich der SIG eine klare Stellungnahme gegen Antisemitismus gewünscht. Dies geht aus einem Brief des SIG-Präsidenten Ralph Lewin an Berset hervor, welcher der «NZZ am Sonntag» vorliegt. Man habe aus der Zivilgesellschaft, von kirchlicher Seite, aber auch von Behörden und der Politik grosse Solidarität gespürt, heisst es im Schreiben des SIG-Präsidenten. «Leider mussten wir aber feststellen, dass es in dieser schwierigen Zeit von Ihrer Seite, vom Amt des Bundespräsidenten, keine öffentlichen Worte der Unterstützung und der Solidarität für die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz gab.» Das Innendepartement von Alain Berset nahm auf Anfrage keine Stellung zum Brief des SIG.

«Besorgniserregend»: Post liefert weniger Pakete aus

Gemäss einer Studie werden 28 Prozent aller Pakete aus dem Onlinehandel zurückgesendet.

Pakete Schweiz Post Päckli
Die Post liefert wieder weniger Pakete aus.Bild: chris iseli

Die Zahl der transportierten Pakete ist in der Schweiz rückläufig. 2022 lieferte die Post 194 Millionen Pakete aus, 4 Prozent weniger als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten 2023 nahm das Paketvolumen um weitere 5 Prozent ab. Die Entwicklung ist besorgniserregend für die Post, wie «SonntagsBlick» schreibt. Schliesslich ging die Konzernspitze davon aus, dank des Corona-Päckli-Booms den anhaltenden Mengenrückgang bei den Briefen wettmachen zu können. Kurz nach Corona gab die Post deshalb bekannt, bis 2030 rund 1,5 Milliarden in die Paketinfrastruktur zu investieren. Die Post hält trotz des Rückgangs «grundsätzlich» an den Ausbauplänen fest, wie sie mitteilte.

Ein Deutscher zeigt vier Schweizer Priester an

«SonntagsBlick»: Ein Deutscher hat bei den Staatsanwaltschaften in Graubünden und St. Gallen vier katholische Priester wegen Missbrauchs angezeigt – darunter auch einen früheren deutschen Bischof und einen Priester des Bistums Chur, wie «SonntagsBlick» schreibt. Bei einem katholischen TV-Sender in der Ostschweiz soll es 2012 zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Der beschuldigte Bischof bestreitet, dass etwas Unrechtes geschehen sei. Zudem habe er keine Erinnerung an den Vorfall. Der andere Beschuldigte, ein Priester des Bistums Chur, soll den Deutschen in Alvaschein GR sexuell belästigt haben. Der Pfarrer habe sogar Gewalt angewendet, der Deutsche spricht von einem Vergewaltigungsversuch. Der Priester aus dem Kanton Graubünden bestreitet die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaften in Graubünden und St. Gallen bestätigten den Eingang der Strafanzeigen.

Genfer Protestbewegung MCG will sich ausbreiten

Mauro Poggia, candidat MCG a l'election au Conseil aux Etats, attend les resultats dans son stamm, lors du 2e tour des elections federales au Conseil des Etats, ce dimanche 12 novembre 2023 a Gen ...
Das Mouvement citoyens genevois will wachsen: der neue MCG-Ständerat Mauro Poggia.Bild: keystone

Das Mouvement citoyens genevois MCG träumt nach ihrem Erfolg bei den nationalen Wahlen gross: Es will auch ausserhalb von Genf Fuss fassen, wie «Le Matin Dimanche» schreibt. Das vorgesehene Mouvement citoyens suisse müsste «innerhalb der nächsten vier Jahre, vor den nächsten eidgenössischen Wahlen, gegründet werden. Wir sprechen intern darüber», sagte der neue MCG-Ständerat Mauro Poggia der Zeitung. Parteipräsident François Baertschi sieht Potenzial in Zürich, wo die SVP bei den Ständeratswahlen schlecht abgeschnitten hatte. «Wir denken natürlich, dass eine Lücke existiert.» Der MCG hatte bereits 2010 mit dem Mouvement citoyens romand versucht, die Romandie zu erobern – erfolglos.

Neuer grösster Smartphone-Reparateur

Bei den Anbietern von Handy-Reparaturen findet gerade ein Wandel statt: Die Firma Swiss Mobile mit Sitz in Dübendorf übernimmt den Dienstleister Mobile Klinik mit den dazugehörigen Marken Fix Repair und Handy Doktor. Daraus entsteht der schweizweit grösste Anbieter von Reparaturen für Smartphones und Tablets, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Dabei setzt Swiss Mobile auf Sofortreparaturen vor Ort. «Unsere Daten zeigen, dass rund 75 Prozent aller Smartphone-Reparaturen sofort durchgeführt werden können», so Swiss-Mobile-Inhaber Marijan Andelic. Der Rest der Geräte müsse entweder eingeschickt oder ersetzt werden. Ein Smartphone einzusenden oder zu ersetzen, sei jedoch mit einem grossen Aufwand verbunden und wirke deshalb abschreckend. Das sehen Konkurrenten wie Mobilezone anders. Die Handyladenkette will künftig nur noch in der Zentrale im Kanton Zug sowie im Tessin defekte Mobilgeräte reparieren. (lak/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
26.11.2023 08:01registriert Oktober 2018
„Besorgniserregend: Post liefert weniger Pakete aus“

Könnte man sich von der egoistischen Innensicht lösen und würde die Entwicklung aus Gesellschaftlicher Sicht betrachten, so ist ein Rückgang der Paketfluft sehr begrüssenswert…
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Chill Dude
26.11.2023 07:33registriert März 2020
Die Post hat ein paar Grosskunden verloren, z.B. Migros Online und Melectronics versenden mit DHL.
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