Dank überdurchschnittlicher Niederschläge starten die Schweizer Gletscher mit einem schönen Schneepolster in die diesjährige warme Saison. Das geht aus den Daten des Gletschermessnetzes hervor, wie der Wetterdienst Meteonews am Donnerstag mitteilte.
Das Schweizer Gletschermessnetz (Glamos) misst seit einigen Jahren jeweils im Frühling die Schneemengen auf einer Reihe von Gletschern. Den Angaben zufolge lassen diese eine Abschätzung der bevorstehenden Abschmelzsaison zu.
Nach den katastrophalen Bilanzen der letzten beiden Jahre zeigte sich 2023/24 eine deutliche stärkere Schneebedeckung der untersuchten Gletscher, wie Meteonews schrieb. Die Schneedecke lag bei allen vermessenen 14 Gletschern 12 bis 60 Prozent über den Werten der Referenzperiode von 2010 bis 2020.
Obwohl sich kein eindeutiger Nord-Süd-Trend feststellen liess, zeichneten sich die vorherrschenden Wettermuster des Winters ab. Vor allem die Gletscher im Tessin und im Engadin wiesen überdurchschnittliche Schneedecken auf. Ebenfalls deutlich mehr Schnee lag auf den Gletschern ganz im Westen sowie im Südwallis und in der Zentralschweiz.
Betrachtet man sich die Massenbilanzen im Verlauf des Winterhalbjahres, so konnte ein sehr starker Massenzuwachs zwischen Ende Oktober und Dezember 2023 verzeichnet werden. Auf diese Phase folgte eine deutliche Entschleunigung, sodass Ende Februar nur noch leicht überdurchschnittliche Bilanzen vorherrschten. Von März bis Mai lagen die Niederschläge wieder über der Norm, besonders im Süden gab es jeweils viel Neuschnee.
Hochgerechnet auf alle rund 1400 Gletscher der Schweiz ergab sich gemäss Meteonews 31 Prozent mehr Schnee im Vergleich zur Referenzperiode. Nach den schneearmen Winter 2021/22 (-30 Prozent) und 2022/23 (-20 Prozent) startet das Jahr 2024 also mit positiveren Vorzeichen. Es ist davon auszugehen, dass der Massenverlust in diesem Jahr geringer ausfallen dürfte als noch in den beiden Vorjahren. (pre/sda)