Innert weniger Sekunden wurde am vergangenen Mittwochabend fast ein komplettes Dorf dem Erdboden gleichgemacht. Auch sieben Tage nach dem verheerenden Bergsturz von Blatten VS lässt einen das Ausmass der Katastrophe fast sprachlos zurück. Unter einem rund 100 Meter hohen Schuttkegel liegen nicht nur Häuser, sondern auch das Leben der rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner begraben.
«Wir haben unser Daheim, unsere Heimat verloren. Aber so richtig realisiert haben wir noch nicht, was das jetzt heisst», erklärte die Blattnerin Esther Bellwald gegenüber dem SRF und führte dann aus: «Schwierig ist, dass wir keine Ahnung haben, wo unser Haus gestanden ist.»
Zumindest theoretische Abhilfe schafft hier das Bundesamt für Landestopografie swisstopo. Mithilfe einer 3D-Analyse des Dorfes kann gezeigt werden, wo unter dem Schuttkegel die einzelnen Häuser liegen.
Entstanden sind die nötigen Bilder im Rahmen einer sogenannten «Rapid Mapping Operation» am letzten Freitag. Dabei wurden die Auswirkungen des Bergsturzes in Blatten anhand von Luft- und Satellitenbildern festgehalten. Die Bilder, welche das Bundesamt für Landestopografie zur Verfügung stellt, zeigen im Vorher-nachher-Vergleich zudem eindrücklich, wie der Bergsturz das Landschaftsbild nachhaltig verändert hat.
Rund 90 Prozent des auf 1540 M.ü.M. gelegenen Dorfes wurden von einer Geröll- und Eislawine verschüttet. Und viele der zunächst verschont gebliebenen Häuser wurden später durch das Wasser der aufgestauten Lonza überflutet. Das ganze Ausmass des Bergsturzes zeigt sich aber erst beim Herauszoomen: Die Schutt- und Eismassen bedecken den Talboden des Lötschentals auf einer Länge von etwa zwei Kilometern und einer Breite von 50 bis 200 Metern.
Wie es in der Region rund um Blatten weitergeht, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Am Dienstag waren rund um die Unglücksstelle Aufräumarbeiten zu beobachten, zumindest in den Teilen der Gemeinde, die erreichbar sind. Es rückten Lastwagen an, um Schutt, der zuvor von Helikoptern gesammelt wurde, abzuholen.
Derzeit steht vor allem die Wiederherstellung der Infrastruktur im Lötschental im Zentrum. Später soll auch das Dorf Blatten wiederaufgebaut werden. Wann und wo steht aber noch in den Sternen. Damit wird sich ab sofort eine Strategiegruppe befassen. Finanzielle Unterstützung wird es sowohl vom Kanton Wallis sowie vom Bund geben.
Wahnsinn.
... und leider kaum vorstellbar, dass das Dorf wieder aufgebaut werden kann. Jedenfalls nicht an exakt gleicher Stelle.
Ich habe allerdings vollstes Verständnis, das man dies nun im Wallis und vor allem im schönen Lötschental nicht hören will.