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Bergsturz Blatten: Bewohner zweier Weiler können kurz in ihre Häuser

epa12148745 Check dams have been set up on the water from the Lonza river that flows over the mud and stone, after the formation of a lake on the last houses of the village of Blatten, Switzerland, 01 ...
Die Anteilnahme ist gross.Bild: keystone
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Kantone Zürich und Luzern spenden +++ Bewohner zweier Weiler können kurz in ihre Häuser

Die aktuellen Ereignisse rund um die historische Naturkatastrophe im Walliser Berggebiet und der direkt betroffenen Gemeinde Blatten.
05.06.2025, 12:1705.06.2025, 12:17
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Worst Case ist am 28. Mai 2025 im Lötschental eingetreten: Enorme Geröllmassen sind vom Kleinen Nesthorn und dem Birchgletscher oberhalb des Dorfs Blatten ins Tal gestürzt und haben grosse Teile der Ortschaft unter sich begraben.
  • Die Schäden sind enorm, das Tal ist unterhalb des Gletschers nicht wiederzuerkennen. Viele Dorfbewohner haben ihre Häuser verloren. Ein 64-jähriger Schafzüchter wird vermisst. Es gilt als wahrscheinlich, dass er beim Bergsturz ums Leben kam.
  • Das Flussbett der Lonza ist vom Geröll vollständig aufgefüllt worden und das Wasser staute sich zu einem See. Dessen Pegel ist stabil, die Gefahr einer grossen Flutwelle ist gemäss Experten momentan gering.
  • Blatten war aufgrund der drohenden Gefahr am 19. Mai evakuiert worden. Rund 300 Einwohner und Tiere wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.
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16:59
Bewohner zweier Weiler von Blatten besuchen ihre Häuser
Heute konnte rund ein Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner zweiter Weiler des Walliser Bergdorfs Blatten ihre Häuser besuchen. Trotzdem erlaubte es die Sicherheitslage noch nicht, mit den Aufräumarbeiten anzufangen.

13 Bewohnerinnen und Bewohner der Weiler Eisten und Weissenried wurden per Helikopter zu ihren Wohnhäusern gebracht, wie der Regionale Führungsstab Lötschental auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Während rund einer Stunde konnten sie dringend benötigtes Material mitnehmen.

Auch wenn einzelne Besuche in Häusern möglich waren, blieb die Lage im Bergsturzgebiet zu heikel, um mit Aufräumarbeiten zu starten. Die Murganggefahr im Tal präsentiere sich im Vergleich zum Vortag unverändert.
10:17
Kanton Luzern spricht eine Million Franken für Nothilfe in Blatten
Der Luzerner Regierungsrat will der Bevölkerung von Blatten VS mit einer Spende von einer Million Franken helfen. Das Geld soll für Sofortmassnahmen und den Wiederaufbau des Dorfes eingesetzt werden.

Für den Kanton Luzern sei die Solidarität bei Naturkatastrophen wichtig, liess sich Regierungspräsident Reto Wyss (Mitte) am Donnerstag in einer Mitteilung zitieren. «Nach dieser Tragödie war für uns im Regierungsrat sofort klar, dass wir helfen und unterstützen wollen.» (sda)
9:32
Zürcher Regierung gibt 500'000 Franken für Blatten VS frei
Der Zürcher Regierungsrat hat 500'000 Franken Soforthilfe für Blatten VS freigegeben. Die Unterstützung richtet sich an die Bewohnerinnen und Bewohner des vom Bergsturz betroffenen Dorfes, die ihr Hab und Gut verloren haben.

Die Soforthilfe gehe an die Glückskette, teilte der Zürcher Regierungsrat am Donnerstag mit. Das Geld stammt aus dem Gemeinnützigen Fonds. Der Kanton biete auch weiterhin Unterstützung durch Zivilschützer an, wenn diese gebraucht würde, heisst es in der Mitteilung.

Am 28. Mai wurde ein grosser Teil des Dorfes Blatten im Lötschental von gewaltigen Geröllmassen verschüttet. Durch den Gletscherabbruch und den aufgestauten Fluss im Talboden bildete sich ein See, der weitere Häuser überflutete. (sda)
19:41
Bewohner zweier Weiler in Blatten können kurz in ihre Häuser
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Eisten und Weissenried im Katastrophengebiet von Blatten VS können ihre Häuser am Donnerstag für eine Stunde aufsuchen. Am Kleinen Nesthorn kam der Fels auch am Mittwoch nicht zur Ruhe, der Steinschlag ging aber leicht zurück. Der Pegel des aufgestauten Sees in Blatten sank minim.

Die kurzzeitige Rückkehr nach Eisten und Weissenried erfolgt nach einem persönlichen Kontakt und einer Planung durch die Behörden, wie der Regionale Führungsstab Lötschental am Abend mitteilte. Die Erschliessung der beiden Siedlungen war in Planung. Nach einer Inspektion vom Mittwoch rechnete der Führungsstab damit, dabei gegen das Wochenende hin Maschinen einsetzen zu können.

Unterhalb des Kleinen Nesthorns lagen den Angaben zufolge weiterhin grosse Mengen wassergesättigter Ablagerungen im ehemaligen Bett des Birchgletschers und im Gerinne des Birchbachs. Dabei handelt es sich um lockeres Gestein und Eis.



Murgänge waren damit weiter möglich. Diese könnten den Schuttkegel des Gletscherzusammenbruchs und des Bergsturzes vom Mittwoch vergangener Woche und den aufgestauten See in Blatten erreichen.

Der Pegel in dem See sank gemäss dem Führungsstab am Mittwoch minim. Unterhalb der Schuttmasse im Tal überwachen die Behörden den Fluss Lonza und die Rhone weiterhin eng. Schwemmholz wird regelmässig entfernt. (sda)
19:24
Liechtenstein spendet 100'000 Franken an das verschüttete Blatten
Das Fürstentum Liechtenstein unterstützt das verschüttete Blatten VS mit einer Spende von 100'000 Franken. Der Betrag soll laut der Landesregierung als Zeichen der Solidarität dort eingesetzt werden, «wo Unterstützung am dringendsten benötigt wird».

«Dieser solidarische Beitrag unterstreicht die freundschaftlichen und historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz», teilte die liechtensteinische Regierung am Mittwoch mit. Angesichts der engen Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes sei es Liechtenstein ein Anliegen, einen konkreten Beitrag zur Bewältigung der schwierigen Lage vor Ort zu leisten. (sda)
19:24
Spendenzusagen von über 11 Millionen Franken bei der Glückskette
Die Glückskette hat für die Bewältigung der Bergsturzkatastrophe in Blatten VS bis am Mittwochabend Spendenzusagen von über 11 Millionen Franken erhalten. Wie die Organisation mitteilte, ist die Solidaritätswelle ausserordentlich gross.

Mit den Spenden könnten Betroffene schnell Hilfe erhalten. Aber auch langfristig lasse sich so Unterstützung organisieren, hiess es in einem Communiqué. Die Solidarität nach dem Bergsturz ist den Angaben zufolge enorm. Die mehr als 11 Millionen Franken an Spendenzusagen kamen in der Woche seit der Katastrophe im Lötschental zusammen.

Die Glückskette verfüge über langjährige Erfahrung bei der Katastrophenhilfe in der Schweiz, liess sich deren Direktorin Miren Bengoa in der Mitteilung zitieren. Zur mittel- und langfristigen Hilfe passe die Organisation ihr Vorgehen laufend an sich wandelnde Bedürfnisse an.

Die Glückskette steht nach eigenen Angaben im Kontakt mit den betroffenen Gemeinden und wird die Hilfe mit dem Kanton Wallis, dem Schweizerischen Roten Kreuz und der Caritas koordinieren. Die Unterstützung soll in verschiedenen Phasen erfolgen.

Aktuell können Betroffene demnach einen finanziellen Beitrag für die dringendsten Bedürfnisse erhalten. Anschliessend übernimmt die Stiftung Glückskette auch Mehrkosten wie zusätzliche Mieten, Erwerbs- und Betriebsausfälle sowie Schäden von Vereinen.

In einem weiteren Schritt können Private bei der Übernahme nicht gedeckter Kosten Unterstützung erhalten. In Zusammenarbeit mit den Behörden sollen auch Spenden für weitere Projekte zugunsten der Bevölkerung fliessen. (sda)
15:58
Quotes aus der Medienkonferenz
15:36
Das wichtigste aus der Medienkonferenz
Der Kanton Wallis eilt den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten zu Hilfe. Unter den Sofortmassnahmen sind zehn Millionen Franken, die der Staatsrat freigibt. Eine Strategiegruppe soll sich mit dem Wiederaufbau des von einem Bergsturz verschütteten Dorfes befassen.

Der Wiederaufbau der Infrastruktur im Lötschental soll ohne bürokratische Hürden schnell angepackt werden, wie Staatsratspräsident Mathias Reynard am Mittwoch in Sitten zusammen mit seinen Staatsratskolleginnen und -kollegen vor den Medien erklärte. Über Details zur Umsetzung der 10-Millionen-Franken-Hilfe werde später entschieden.

Der Kanton Wallis steht nach den Worten von Finanzdirektorin Franziska Biner auf gesunden finanziellen Beinen. Sie erwähnte unter anderem die finanzpolitische Reserve mit einem Gesamtbetrag von 186,9 Millionen Franken und die verfügbaren Eigenmittel von 96,5 Millionen Franken, auf die der Kanton zurückgreifen könne, falls der Grosse Rat sie genehmige.

Darbellay wies auch darauf hin, dass in Blatten rund 72 Hektaren Landwirtschaftsland vollständig verschwunden seien. Weitere 100 Hektaren seien indirekt betroffen, weil sie nicht mehr zugänglich seien. Die Bauern bräuchten aber Platz für ihr Vieh, und für den nächsten Winter müsse Futter gefunden werden. (sda)
14:42
Stadt Luzern spendet 20'000 Franken an Soforthilfe für Blatten VS
Die Stadt Luzern beteiligt sich mit 20'000 Franken an die Sammlung der Glückskette zugunsten der Bevölkerung von Blatten VS. Mit dem Betrag drücke die Stadt ihre Solidarität aus, schrieb sie in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Katastrophe im Lötschental bewege viele Menschen in der Schweiz und im Ausland. Dem Stadtrat sei es ein Anliegen, der Bergbevölkerung zu zeigen, dass auch die Stadt Luzern an sie denke. Die Talgemeinschaft im Lötschental benötige jetzt «jeden Ausdruck der Teilnahme», hiess es.

Die Stadt Luzern unterstützt seit Jahren rasch und unbürokratisch Nothilfe im In- und Ausland. Seit 2024 gibt es dafür ein Reglement. (sda)
13:49
Die Medienkonferenz über die Zukunft von Blatten ist zu Ende
Es gibt keine weiteren Fragen der Teilnehmenden Journalisten und die Medienkonferenz ist somit beendet.
13:48
Finanzieller Schaden sei noch nicht einzuschätzen
Die Gefahrenkarte der Felsstürze im Kanton Wallis wird auf die Frage eines Journalisten laufend angepasst. Es werde konstant alles von Naturschützern überwacht und die Karte werde dementsprechend angepasst.

Den finanziellen Schaden aufzeigen könne man bisher nicht. Man arbeite daran, die Situation in den Griff zu bekommen und die Sicherheit zu gewährleisten. Der finanzielle Schaden werde erst zu einem späteren Zeitpunkt klar werden, sagt Franz Ruppen, Mitglied des Staatsrates des Kantons Wallis.
13:41
Die Suche nach vermissten Personen aufzunehmen sei noch zu gefährlich
Auf die Frage, wann wieder nach den vermissten Personen gesucht wird, sagt Stéphane Ganzer, dass die Zone, in der man die vermisste Person suchen müsse, noch nicht sicher sei. Aufgrund des vielen Gerölls sei es bisher nicht möglich, die Suche wieder aufzunehmen.

Man wolle mit der Suche keine unnötigen Risiken eingehen und keine weiteren Vermissten riskieren.
13:38
«Die Nachricht, die wir heute senden wollen ist: Das Dorf Blatten hat eine Zukunft.»
Stephan Ganzer, Vorsteher des Departements für Sicherheit, schliesst die Medienkonferenz mit den Worten «Die Nachricht, die wir heute senden wollen ist: Das Dorf Blatten hat eine Zukunft.» ab.

Er eröffnet somit die Fragerunde.
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Gletscherabbruch in Blatten VS

Der Fluss Lonza ist vom Geröll vollständig aufgefüllt worden. Das Wasser staut sich nun in einem entstandenen See auf.

quelle: keystone / jean-christophe bott
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Bergsturz Blatten: Weitere Evakuierungen mit Helis

Video: watson/sabethvela

Hier liegt Blatten VS:

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Felssturz bei Blatten
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Felssturz bei Blatten

Staub von einem Felssturz beim Bietschhorn steigt auf.

quelle: keystone / peter klaunzer
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