Eine direkte Verbindung zwischen Einzelereignissen und dem Klimawandel herzustellen, sei zwar sehr schwierig, «beinahe unmöglich», so die Einschätzung der ETH-Forscher in ihrem kürzlich publizierten Faktenblatt zum Lötschentaler Bergsturz, über das der Blick zuerst berichtete.
Doch dass die höheren globalen Temperaturen, deren Anstieg in der Schweiz noch stärker ausfällt als im weltweiten Durchschnitt, einen Einfluss auf das Ereignis hatten, sei «wahrscheinlich». In der Schweiz wurde es seit dem vorindustriellen Zeitalter ganze 2,9 Grad wärmer, deutlich mehr als der globale Durchschnitt von 1,2 Prozent.
Das ETH-Team um Glaziologe Daniel Farinotti hält fest, dass die steigenden Temperaturen die lange Zeit von Eis bedeckten Alpengipfel und -gletscher destabilisieren, weil sie zu einem Auftauen des Permafrosts führen. Der Permafrost-Experte Christoph Lambiel von der Universität Lausanne war vor kurzem zum selben Schluss wie seine ETH-Kollegen gekommen.
Der Abbruchort am Kleinen Nesthorn und der Birchgletscher oberhalb von Blatten lägen in einer Zone, wo sich diese Entwicklung exemplarisch zeige. Der Birchgletscher sei bereits seit einer «nennenswerten Schnee- und Eislawine» im Jahr 1993 auffällig gewesen und überwacht worden. Auch deshalb ist für die ETH-Experten klar, dass das dramatische Ereignis, welches das Dorf Blatten physisch auslöschte, mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden kann.
Der Permafrost habe lange wie eine Art Klebstoff gewirkt und die Felswände im Alpenraum zusammengehalten. Durch das Auftauen werden diese zunehmend instabil, was auch in Zukunft die Wahrscheinlichkeit ähnlicher Ereignisse erhöht. Dennoch sei das Ereignis im Lötschental «historisch», aufgrund der enormen Masse an Geröll und Eis, das zu Tal stürzte. (con)
Das Wann ist entscheidend... Und da ist die Erderwärmung nun mal ein Beschleuniger.
Aber alles gut.
Marcel lebt ja gern in wärmeren Zeiten.
Man kann nicht genügend vor dieser politischen Sekte warnen!