Zürcher ÖV-Abo für 365 Franken – diese Städte fordern nun dasselbe
Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher haben am Sonntag über das 365-Franken-ÖV-Abo abgestimmt. Diese wurde mit 63 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
Somit erhalten alle Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher ein jährliches ÖV-Abo der Zone 110, also der Innenstadt, der 2. Klasse, für 365 Franken pro Jahr. Für Kinder und Jugendliche wird das Abo sogar nur 185 Franken kosten.
Basel-Stadt
Auch im Kanton Basel-Stadt ist das günstige ÖV-Abo ein Thema. Vor einigen Monaten hat die «Partei der Arbeit» eine Volksinitiative lanciert, mit dem Namen «U-Abo für Alle». Die Initiative fordert ein 365-Franken-Abo für den Tarifverbund Nordwestschweiz. Zu diesem gehören der Kanton Basel-Stadt, ein Teil von Basel Landschaft sowie Teile der Kantone Solothurn und Aargau.
Das Jahres-ÖV-Abo kostet für Erwachsene zurzeit 824 Franken pro Jahr. Jugendliche im Kanton Basel profitieren bereits von einem solchen 365-Franken-Abo.
Nun sympathisiert auch die Basler SP mit der Idee. Julia Baumgartner, Parteipräsidentin der SP Basel-Stadt, sagt gegenüber der Basler Zeitung, dass die SP das Anliegen eines möglichst zugänglichen und günstigen ÖVs teile. Aktuell würden Unterschriften für die Volksinitiative gesammelt werden.
Bern
Auch bei der SP Bern begrüsst man das günstige Zürcher ÖV-Abo. Eine solche Initiative sei in von der SP Bern jedoch zurzeit nicht angedacht, da die Stadtfinanzen nicht mit denen von Zürich vergleichbar seien, wie Co-Präsidentin Lena Allenspach der SP Bern gegenüber der «Basler Zeitung» sagt.
Weiter sagt sie, dass es umso wichtiger sei, dass Kanton und Bund Massnahmen gegen die steigenden ÖV-Preise ergreifen würden.
Luzern
In der Stadt Luzern fordern die Grüne und Junge-Grüne Fraktion eine rasche Einführung des 365-Franken-ÖV-Abos, wie sie am Dienstag in einer Medienmitteilung schreiben.
Das günstigere Abo würde vor allem Familien, Menschen mit geringem Einkommen, Studierende und Rentner entlasten. Zudem unterstütze dies auch die Klimaziele der Stadt Luzern.
Genf hat eine andere Lösung
Die Stadt Genf hat bereits seit Anfang 2025 eine ähnliche Lösung, diese funktionierte jedoch nicht ganz einwandfrei. Dort fahren junge Erwachsene bis im Alter von 25 Jahren seit Anfang des Jahres kostenlos. Rentner und IV-Bezüger können das ÖV-Abo zum halben Preis beanspruchen.
Die Attraktivität des Gratis-ÖVs sorgte für grossen Ansturm. Somit lagen die Ausgaben des Kantons bereits nach einem halben Jahr 10 bis 15 Millionen Franken über dem geplanten Budget. Bis Ende des Jahres dürften diese auf 60 Millionen steigen. Im Herbst sollen Gespräche stattfinden, um einen Weg zu finden, diesen Betrag aufzufangen. (nib)