Schweiz
Reisen

Dreck, Schimmel und Käfer: Dieser Sprachaufenthalt endete im Desaster

Dieses Bild bot sich den beiden KV-Angestellten in ihrer Unterkunft in Miami Beach.
Dieses Bild bot sich den beiden KV-Angestellten in ihrer Unterkunft in Miami Beach.bild: screenshot srf/kassensturz

Dreck, Schimmel und Käfer: Dieser Sprachaufenthalt endete im Desaster

16.05.2018, 10:0416.05.2018, 13:47
Mehr «Schweiz»

Viele junge Menschen sparen monatelang, manchmal auch Jahre dafür: Einen Sprachaufenthalt. So auch die beiden Freundinnen Ivana und Vanessa. Sie planten einen Sprachaufenthalt in den USA. Organisiert wurde ihre vierwöchige Reise von der internationalen Sprachschule «Education First» (EF). 

Doch was Ivana und Vanessa in Miami Beach vorfanden, liess ihren Traum vom perfekten Sprachaufenthalt platzen. Denn beim Blick in die Unterkunft, die sie von EF zur Verfügung gestellt bekamen, traf die beiden KV-Angestellten fast der Schlag. «Das Zimmer war total dreckig, verschimmelt, es hatte Käfer am Boden», sagte Vanessa gegenüber der SRF-Sendung Kassensturz. Sie hätte keine Luxusunterkunft erwartet, so Vanessa weiter, «aber einigermassen bewohnbar darf sie für den Preis durchaus sein.» Bezahlt haben die beiden Frauen für Unterkunft und Schule laut eigenen Angaben mehr als 3000 Franken. 

EF bezeichnet sich als grösste Sprachschule weltweit. 
EF bezeichnet sich als grösste Sprachschule weltweit. bild: wikimedia

Noch am selben Abend der Anreise versuchten die beiden Frauen den Ansprechpartner von EF Schweiz zu kontaktieren, um ihn über den Zustand der Unterkunft zu informieren. Doch dieser reagierte nicht. Erst vier Tage später, nachdem Vanessa und Ivana bereits in ein Hotel gezogen waren, offerierte ihnen EF verschiedene Alternativen. Darunter ein anderes Zimmer in derselben Unterkunft. Doch auch da bot sich den beiden KV-Angestellten das gleiche Bild: Schmutz, fleckige Matratzen und Schimmel. 

Nebst Dreck und Schimmel floss auch kein warmes Wasser in der Unterkunft. 
Nebst Dreck und Schimmel floss auch kein warmes Wasser in der Unterkunft. bild: screenshot/srf

Vanessa und Ivana entscheiden sich dafür, den Sprachaufenthalt abzubrechen und teilen dies EF mit. «Darauf kam keine Reaktion. Mir kam es so vor, als käme es tagtäglich vor, dass jemand abbricht», erzählte Vanessa. 

Ähnliches zu berichten hatte auch Nadja. Sie buchte über EF einen mehrwöchigen Sprachaufenthalt in New York und zahlte dafür über 10'000 Franken. In ihrer Unterkunft funktionieren die Heizungen nicht, die Wände sind kaum isoliert und in der Wohnung ist es extrem laut. Nach sechs Wochen brach auch Nadja ab. 

Als Entschädigung erhielt Nadja 1500 Franken. Auch die beiden Freundinnen Vanessa und Ivana erhielten lediglich 500 Franken rückerstattet. Gegenüber «Kassensturz» sagte EF, dass sie laut AGB nicht verpflichtet gewesen wären, eine Rückvergütung zu gewähren. Die 500 Franken seien eine «Geste der Kulanz» gewesen. (ohe)

Nico bekam keine Rückvergütung:

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
hello world
16.05.2018 10:38registriert Dezember 2014
Auch hier zeigt sich wieder: lieber auf kleine Unternehmen/Sprachschulen setzten anstatt auf die grossen Fische im Business. Die Kleinen können sich schlechte Publicity gar nicht leisten und geben sich deshalb besonders Mühe...
1496
Melden
Zum Kommentar
avatar
The Destiny // Team Telegram
16.05.2018 11:41registriert Mai 2014
Kann Boa Lingua empfehlen, es empfiehlt sich auch für englisch mehr nach Irland zu gehen als England, da die Gastfamilien meistens besser sind und das ganze auch etwas günstiger ist als London/Manchester.
1442
Melden
Zum Kommentar
avatar
govolbeat
16.05.2018 10:30registriert Dezember 2016
Scheint bei EF System zu sein...dreckige und lausige Unterkünfte bei unfreundlichen Gastfamilien zu überteuerten Preisen anbieten....unser Sohn hatte über EF einen Sprachaufenthalt in Manchester gebucht...Im Zimmer hatte es nicht mal einen Schrank für die Kleider, die Küche war im Keller und die Mäuse, Käfer und sonstiges Ungeziffer sagten einem guten Morgen...Die Gastfamilie wollte möglichst nichts zu tun haben und hat sich abeschottet...auf unsere Reklamation hin wurde erst nicht reagiert...und dann mit einem lächerlichen Schreiben...Einmal aber nie mehr EF....
1153
Melden
Zum Kommentar
21
Die Schweinepest ist auf dem Vormarsch – das kannst du gegen die Verbreitung tun

Noch ist das für Menschen ungefährliche Schweinepest-Virus nicht in der Schweiz aufgetreten. Doch die zuständigen Behörden bereiten sich auf die Krankheit vor. Zum Schutz trägt bei, wer seine Essensreste korrekt entsorgt.

Zur Story