Die Helden von Luzern: 350 SBB-Mitarbeiter stehen nach Entgleisung im Sondereinsatz
Bei einem Grossereignis wie der Zugentgleisung in Luzern muss die SBB in kürzester Zeit ein Ersatzkonzept umsetzen. Dieses liegt vorbereitet in der Schublade. Tausende Pendler müssen informiert und umgeleitet werden.
Die Fäden laufen in den «Operation Center» der Infrastruktur und des Personenverkehrs zusammen sowie in der Betriebszentrale in Olten, von wo aus der Bahnverkehr überwacht wird, wie SBB-Sprecher Reto Schärli gegenüber der SDA ausführt.
«Der Unfall vom Mittwoch in Luzern ereignete sich am frühen Nachmittag. So hatten wir zum Glück etwas Zeit für die Organisation der Ersatzbusse, bis die grossen Pendlerströme am Abend eintrafen», sagt Schärli. Allein am Mittwoch mussten rund 50'000 Fahrgäste umgeleitet werden. Am Donnerstag und Freitag rechnet die SBB mit bis zu 90'000 Betroffenen.
Damit die Reisenden auch über die Angebote Bescheid wissen, müssen sie auf möglichst vielen Kanälen und schnell informiert werden: Über aktualisierte Online-Fahrpläne, die Webseite der Bahnverkehrsinformation, die Anzeigetafeln und Durchsagen an den Bahnhöfen, im Fall von Luzern auch über eine eigens aufgeschaltete Hotline.
Derweil rückt Personal aus dem Back-Office und vom Schalter mit gelben Westen aus und steht an den betroffenen Bahnhöfen für Kundenfragen zur Verfügung. In und um Luzern seien momentan je nach Tageszeit 300 bis 350 Mitarbeiter der SBB im Sondereinsatz, sagte Schärli. «Die Reparaturarbeiten laufen rund um die Uhr.» (whr/sda)
