Der Bahnhof Luzern bleibt wegen der umfassenden Reparaturarbeiten bis voraussichtlich Montagmorgen nicht befahrbar, teilen die SBB mit. Ausnahme: Die Züge der Zentralbahn verkehren ohne Einschränkungen. Laut Angaben eines Sprechers sind die Schäden an den Bahnanlagen grösser als bisher angenommen.
Der Bahnhof soll voraussichtlich am Montag wieder den Normalbetrieb aufnehmen können, sagte der SBB-Sprecher weiter. Die Reparaturarbeiten würden länger dauern als bisher angenommen. Nach der Bergung des Unglückszugs kamen grössere Schäden an Kabeln, Geleisen und Fahrleitung zum Vorschein als erwartet.
SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchi rät Reisenden, zwischen 15 Minuten und einer Stunde mehr Reisezeit einzuplanen. Der Zug konnte allerdings in der Zwischenzeit geborgen werden. Er steht nun wieder auf den Geleisen und bleibt vorübergehend im Bahnhof Luzern parkiert.
Die blockierten Strecken werden mit Ersatzbussen befahren. Die Luzerner Verkehrsbetriebe (VBL) holten alle 128 verfügbaren Fahrzeuge aus dem Depot, acht mehr als zu regulären Spitzenzeiten. Insgesamt standen 140 Mitarbeiter im Einsatz, das sind 20 mehr als normal. Wie VBL-Mediensprecher Christian Bertschi gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagte, seien dafür selbst pensionierte Busfahrer und Bürokräfte mit Chauffeurausweisen aufgeboten worden.
So kommst du nun nach Luzern und von Luzern weg, solange der Bahnhof noch gesperrt bleibt:
Per Zug und Bus
Reisende von Zürich müssen im Luzerner Vorort Ebikon umsteigen. Dort warten Ersatzbusse, die die Passagiere in die Stadt fahren. Die SBB raten allen Reisenden, genug Zeit einzuplanen.
Reisende in die entgegengesetzte Richtung, nach Zürich, Zug und Rotkreuz, müssen einen Bus nach Ebikon nehmen (Nr. 22, 23).
Reisende nach Sursee, Zofingen, Olten, Basel und Bern nehmen einen Ersatzbus bis Emmenbrücke (Bus Nr. 2). Die S8 hält dort ausserordentlich.
Reisende nach Wolhusen, Langnau i.E., Langenthal können in Ersatzbusse am Bahnhof steigen. Diese fahren bis Littau.
Zugstrecken, die normalerweise über den Bahnhof Luzern führen (Genf, Lausanne, Biel, Basel, Olten – Arth Goldau, Lugano, Mailand und umgekehrt) werden über den Hauptbahnhof Zürich umgeleitet.
Reisende nach Arth Goldau, Erstfeld, Bellinzona und Lugano müssen einen Bus (6, 8, 24) nach Luzern Verkehrshaus nehmen. Von dort ist die Weiterfahrt mit dem Voralpenexpress möglich.
Internet sei dank gibt es weitere Alternativen (für alle ohne Internet zudem das Reisen per Anhalter): Auf Twitter hat «Radio SRF3» den Hashtag #MitfahrenLuzern initiiert. Darunter bieten Autofahrer anderen Reisenden eine Mitfahrgelegenheit an.
«Das hat super geklappt», sagt der «Radio Top»-Moderator zu watson. «Ich muss heute an die Journalisten-Schule MAZ in Luzern und dank Desirée komme ich da trotz Unterbruch unkompliziert hin.»
Per Schiff
Selbstverständlich fahren die Schiffe planmässig. Das nützt Pendlern, die zeitknapp reisen, zwar nicht viel, aber gemütlichen sei eine kurze Schifffahrt statt ein vollgestopfter Ersatzbus zu empfehlen. Wer zum Beispiel beim Verkehrshaus umsteigen muss, kann in die Stadt (oder umgekehrt) ein Kursschiff nehmen. Das fährt leider noch zum Winterfahrplan.
Wer von Brunnen kommt, oder dahin muss, kann auch gleich die ganze Strecke per Schiff fahren. Das dauert «nur» etwas mehr als dreieinhalb Stunden.
Dampfschiffe vereint an der Dampferparade auf dem Vierwaldstättersee.Bild: KEYSTONE
(leo/dwi)
Der Luzerner Bahnhof stand 1971 schon einmal still: Er brannte lichterloh
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Der Luzerner Bahnhof stand 1971 schon einmal still – er brannte lichterloh
Der Brand brach kurz vor 8.15 Uhr aus, um 9.03 Uhr blieb die Bahnhofsuhr stehen. (Quelle: Stadtarchiv Luzern)
Bahnhof Luzern am Donnerstagmorgen: Ausgestorben
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Bahnhof Luzern am Donnerstagmorgen: Ausgestorben
Und so präsentiert sich der Bahnhof Luzern am frühen Donnerstagmorgen ... (bild: watson)
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Die beliebtesten Kommentare
Bav
23.03.2017 11:23registriert Januar 2016
Von Weggis und Vitznau ist man im Moment wohl auch schneller mit dem Schiff :)
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