«Meine Existenz ist zerstört»: Täter meldet sich zum Fall Fabienne W. zu Wort
Das sagt der von der «SonntagsZeitung» interviewte Mann auf die Aussage, er sei der Haupttäter im vorliegenden Fall. Der Mann, der Rolf M. genannt wird, nimmt ausführlich Stellung zum verhängnisvollen Abend und seiner Rolle dabei. Das sagt er über ...
... die Gründe und die Schuldfrage
Rolf M. erklärt, dass er «hundertprozentig» schuld daran sei, die Frau geschlagen zu haben. Er bereue dies «zutiefst». Zuerst habe er mehrmals versucht, die Situation zu beruhigen, dann sei ihm die Zündschnur durchgebrannt.
Er habe gegenüber der Polizei aber nie versucht, das Geschehene schönzureden. Er mache «keine mildernden Umstände» für sich geltend.
... die Brutalität des Angriffs
Der Vorfall wurde von Kameras aufgezeichnet, die Aufnahmen sind hässlich. Darüber sagt Rolf M.: «Ich war auch schockiert, als ich das Video bei der zweiten Einvernahme zum ersten Mal gesehen habe.» Und weiter:
Achtung: Diese Aufnahmen können verstörend wirken
... sein Verhältnis zu Fabienne W.
M. erklärt, er habe sich bei Fabienne W. nach der Tat entschuldigt und mehrfach mit ihr Kontakt gehabt. Er sei nach der Tat in eine Krise gerutscht, wegen dieser, aber auch wegen anderer persönlicher Dinge.
Nach einem Psychiatrieaufenthalt habe er Fabienne W. zufällig erneut getroffen und sich zweimal mit ihr verabredet, wobei sie auch über die Tat gesprochen hätten. Er habe daraufhin den Eindruck gehabt, W. habe ihm verziehen.
Eine aussergerichtliche Einigung sei ein Thema gewesen. Doch nach einiger Zeit habe Fabienne W. den Kontakt abgebrochen. Ein Jahr später sei dann die SRF-Dokumentation publiziert worden.
... die Folgen des SRF-Beitrags
Dieser habe dann seine Existenz zerstört. Denn:
Dies, weil er Morddrohungen erhalten habe und mehrfach Einbruchsversuche in seine Wohnung stattgefunden hätten. Zudem sei er auf der Strasse beschimpft worden.
Den SRF-Beitrag findet M. indes unfair.
... seine aktuelle Situation
Die Polizei habe ihm geraten, die Stadt vorübergehend zu verlassen, so M. Dem sei er nachgekommen. Er lebt bei einem Freund und möchte um jeden Preis anonym bleiben.
Auch beruflich habe der Beitrag Konsequenzen gehabt. Er lebe seit eineinhalb Jahren von der Sozialhilfe, sei aber kurz davor gewesen, als Pflegehelfer wieder Fuss in der Arbeitswelt zu fassen.
Ein Tag nach dem Rundschau-Beitrag sei er freigestellt worden.
... seine Faszination für Waffen und Gewalt
Rolf M. gibt im Interview an, etwa 170 Waffen zu besitzen. Er sammle antike Schwerter, Dolche, Messer oder Hellebarden. Es sei aber zuvor nie gewalttätig geworden, es habe auch nie ein Strafverfahren gegen ihn gegeben.
... eine gerechte Strafe
M. wurde bisher nicht für seine Tat bestraft. Diese geschah im Jahr 2021. Darüber sagt er:
(con)