Schweiz
Schaffhausen

SRF-Rundschau-Recherche beschäftigt jetzt Schaffhauser Kantonsrat

Fabienne W.
SRF Rundschau vom 22. Mai 2024.
Bild: SRF

Fall Fabienne W. – die «Rundschau»-Recherche beschäftigt jetzt den Schaffhauser Kantonsrat

03.06.2024, 15:1303.06.2024, 15:22
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Beim Schaffhauser Kantonsrat ist eine Petition zum Fall von Fabienne W. eingereicht worden. Die Petition fordert eine lückenlose Aufklärung des Falles der 43-jährigen Schaffhauserin, die vor rund zweieinhalb Jahren von mehreren Männern brutal verprügelt wurde.

Der Schaffhauser Kantonsratspräsident Erich Schudel (SVP) nahm die Petition mit rund 10'000 Online-Unterschriften am Montagmittag entgegen. Bei der Übergabe vor dem Schaffhauser Regierungsgebäude waren neben Fabienne W. mehrere Dutzend Sympathisantinnen und Sympathisanten anwesend.

Die Petition forderte eine lückenlose Aufklärung über das Vorgehen der Schaffhauser Strafverfolgungsbehörden in dem Fall. Fabienne W. wurde Ende 2021 in der Wohnung eines Schaffhauser Anwalts von mehreren Männern angegriffen und dabei verletzt. Von dem Vorfall liegen Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras in der Wohnung vor.

In einem Beitrag der «Rundschau» wurden in dem Zusammenhang schwere Vorwürfe gegenüber den Schaffhauser Strafverfolgungsbehörden erhoben. Die Polizei habe in dem Fall unprofessionell ermittelt.

Polizeiarbeit soll untersucht werden

Der Schaffhauser Regierungsrat wies die Vorwürfe vergangene Woche zurück, kündigte aber gleichzeitig eine externe Untersuchung der Arbeit der Polizei in dem Fall an. Laut der Staatsanwaltschaft soll die laufende Strafuntersuchung in dem Fall «zeitnah» abgeschlossen werden.

Der Bericht der «Rundschau» führte wenige Tage nach der Ausstrahlung in Schaffhausen zu einer Kundgebung von mehreren hundert Personen. Im Fokus der Kritik stand dabei die Polizei.

Auch an der Berichterstattung der «Rundschau» wurde mittlerweile Kritik laut. Die lokale Wochenzeitung «Schaffhauser AZ» schilderte den Vorfall vergangene Woche gestützt auf stundenlange Videoaufzeichnungen aus der Wohnung in etlichen Punkten anders als die «Rundschau». (sda)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Upsidupsiwiederda
03.06.2024 14:59registriert März 2020
...auch nachdem ich die neue Darstellung des Ablaufs gelesen habe, bleiben mir Fragen an der Arbeit der Staatsanwaltschaft offen und diese sollten eben durch einen externe Staatsanwaltschaft bearbeitet werden. Allerdings nicht durch die des Kanton Thurgau oder Zürich, sondern z.B. Basel oder Bern, denn zu den Nachbarschaftskantonen bestehen zu grosse Verbindungen.
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Badener
03.06.2024 15:06registriert März 2017
Irgendwie schmöckts, oder?

Da sollen mal andere genauer hinschauen.

Der Fabienne wünsche ich gute Besserung!
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Ius_Aeterna_93
03.06.2024 15:40registriert April 2024
Es ist im Endeffekt egal ob Fabienne sich etwas daneben benommen. Tatbestand ist erfüllt, die Beweise liegen vor. Delikte wie Nötigung, Freiheitsberaubung und Schwere Körperverletung sind Offizialdelikte. Beat H. macht Fotos mit dem Polizedirektor und kennt die Staatsanwaltschaft, der Verdacht der Korruption ist immer noch erhärtet und es bleibt ein massiver Skandal dass jemand in der Schweiz spitalreif verprügelt wird und niemand untersucht das trotz Videomaterial. Erschwerend an der Situation ist auch das Machtverhältnis (4 Männer gegen eine Frau).
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