Schweiz
Sommer

9 Grafiken zu tödlichen Badeunfällen in der Schweiz

Un helicoptere de la Rega effectue une recherche pour secourir une victime de noyade lors d'une demonstration durant la journee de prevention estivale liee aux risques relatifs a la baignade orga ...
Zum Glück nur eine Übung: Ein Rega-Helikopter bei einer Präventionsübung am Genfersee.Bild: KEYSTONE

Wer, wo, wie, warum – 9 Grafiken zu tödlichen Badeunfällen in der Schweiz

In der Schweiz ertrinken jedes Jahr im Schnitt 47 Menschen. Die meisten in Seen und Flüssen. 83 Prozent der Opfer sind männlich, fast 90 Prozent aller Opfer sind Schweizerinnen und Schweizer.
24.07.2024, 10:2224.07.2024, 12:26
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Egal ob Fluss, See oder Badeanstalt: Die aktuell heissen und teils sonnigen Tage treiben die Menschen in der Schweiz ans Wasser. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen, einige davon enden tödlich. Allein seit Ende Juni sind in der Schweiz mindestens sieben Menschen ertrunken.

Wegen des nassen Wetters verzeichneten die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und die Beratungsstelle für Unfälle (BFU) im ersten Halbjahr von 2024 zwar unterdurchschnittlich viele Ertrinkungsunfälle. Stimmt das Wetter dann plötzlich, wie am letzten Wochenende, zieht es deutlich mehr Menschen ans Wasser und dementsprechend steigt die Zahl der Unfälle.

Feriengaeste aus Barcelona springen vom Drahtschmidlisteg in die Limmat, fotografiert am Sonntag, 14. Juli 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Feriengäste aus Barcelona springen am 14. Juli in Zürich vom Drahtschmidlisteg in die Limmat.Bild: keystone

Die folgenden Grafiken und Statistiken zeigen, in welchen Kantonen am meisten Menschen sterben, wie alt die Opfer sind und warum Männer häufiger tödliche Badeunfälle haben als Frauen.

Wie viele Menschen ertrinken in der Schweiz?

Zwischen 2013 und 2023 sind in der Schweiz 467 Menschen ertrunken. Im Schnitt sind das rund 47 Personen, die jährlich in Schweizer Gewässern oder Badeanstalten ums Leben kommen. Schönes und warmes Wetter lockt viele Badebegeisterte an Flüsse und Seen.

Besonders auffällig war dieses Phänomen in den Hitzesommern 2003 und 2022. Damals gab es überdurchschnittlich viele Badeunfälle. Ist das Wetter schlecht, wie beispielsweise im Jahr 2014, ertrinken auch weniger Menschen.

Wer ertrinkt?

Der grösste Teil der Ertrunkenen sind Schweizerinnen und Schweizer. 13 Prozent sind ausländische Gäste – meistens Touristinnen und Touristen.

Die meisten Menschen, die ertrinken, sind Männer. 83 Prozent, um genau zu sein. Gemäss der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG ist dies auf das höhere Risikoverhalten zurückzuführen und nicht auf eine höhere Exposition.

Ab 14 Jahren nehmen die Unfälle sprunghaft zu. Dann bewegen sich Jugendliche auch häufig ohne Eltern oder Aufsichtspersonen. Am meisten Unfälle passieren im Alter von 25 bis 29 Jahren.

Bei welcher Tätigkeit ertrinken die Menschen?

Die meisten Menschen (79 Prozent aller Fälle) ertrinken während einer sportlichen Tätigkeit. Davon sind die meisten Schwimm- und Badeunfälle. Aber auch beim Bootfahren, Surfen oder Tauchen passieren tödliche Unfälle.

Doch nicht immer sind die sportlichen Tätigkeiten schuld am Ertrinken. Oft passieren die tödlichen Unfälle auch in anderen Lebensbereichen. Zum Beispiel dann, wenn ein Kind beim Spielen ins Wasser fällt (Spiel und Freizeitbeschäftigung) oder bei einem Verkehrsunfall nahe am Wasser. Sogar beim Fussballspielen sind zwischen 2013 und 2022 Menschen in der Schweiz ertrunken.

Was ist der häufigste Grund fürs Ertrinken?

Die meisten Menschen sterben, weil sie beim Schwimmen oder Baden plötzlich untergehen. Doch auch ein Sturz ins Wasser kann tödlich enden. Seltener passieren tödliche Unfälle, weil ein Boot kentert oder wenn eine Person vom Wasser mitgerissen wird.

Wo ertrinken die Menschen?

Als allererstes kann gesagt werden: Die grösste Gefahr besteht in Flüssen und Seen. Dort ertrinken die meisten Menschen. In öffentlichen Badeanstalten passieren nur knapp sieben Prozent aller tödlichen Unfälle.

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft hat die Ertrinkungsfälle von 2013 bis 2022 nach Kanton aufgeschlüsselt. Die Statistik zeigt: Die meisten Menschen ertrinken in Zürich und Bern. Das erstaunt wenig, denn die beiden sind auch die bevölkerungsreichsten Kantone.

Ob ein Schweizer Fluss oder See besonders gefährlich ist, kann nicht beantwortet werden. Denn die Ertrinkungsunfälle passieren an den verschiedensten Orten, wie die Daten der SRLG und des BFU zeigen. Viele Menschen ertrinken in grösseren Flüssen wie dem Rhein, der Aare oder der Limmat.

Nach den häufigen Niederschlägen sind die Pegel und Fliessgeschwindigkeit derzeit besonders hoch, was das Schwimmen in Flüssen besonders tückisch macht. Wer trotz allem ins Flusswasser möchte, sollte das am besten in offiziellen Flussbadis tun, wo man nahe am Ufer schwimmt, nur kurz im Wasser ist und überall gute Ausstiegsstellen hat. (pre)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TRJS
24.07.2024 11:01registriert März 2018
Danke für den Artikel, aber er beantwortet nicht die allerwichtigste Frage: Was war die eigentliche Ursache für den Tod! Blosses "plötzliches Untergehen" ist eben nicht die Ursache. War es ein Krampf? War es ein Herzinfarkt? Eine unerwartete Strömung? Ein Wassermonster, das einen herunterzog und nicht mehr losliess?
Ohne den ursächlichen Grund für das Ertrinken zu kennen ist die Statistik leider ziemlich wenig aussagekräftig. "Plötzliches Untertauchen" praktiziere ich selber häufig, wenn ich kurz Tauchen möchte. Sterben tut man daran eigentlich nie, ausser es gibt noch einen weiteren Grund.
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super_silv
24.07.2024 10:48registriert August 2014
Alkohol beim Bötlen wäre noch so ein Thema…
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caoimhin22
24.07.2024 11:20registriert August 2014
Bei der letzten Tabelle wäre aus meiner Sicht die Anzahl Todesfälle pro Kopf der Einwohner des Kantons aussagekräftiger, als einfach die absoluten Todesfälle pro Jahr pro Kanton. Aktuell liest es sich fast wie eine Einwohnerstatistik, mit wenigen Ausschlägen von Tourismus- & wasserreichen Kantonen wie BE und TI.
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