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Schwimmen in See und Fluss: Was es in der Schweiz zu beachten gilt

Was du beim Schwimmen in Fluss und See beachten musst

22.07.2024, 08:47
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Jährlich sterben in Schweizer Seen und Flüssen über 20 Personen. «Die Risiken werden dabei oft unterschätzt», schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) in einer Mitteilung. Besonders tragisch: Die meisten Unfälle könnten durch einige einfache Regeln verhindert werden. Wir zeigen dir, was es beim Schwimmen im offenen Gewässer zu beachten gilt.

Die allgemeinen Schwimmregeln

dpatopbilder - 01.05.2024, Nordrhein-Westfalen, Essen: Volles Schwimmbecken bei sommerlichen Temperaturen um 28 Grad. Tausende Menschen besuchen am sonnigen 01. Mai das Grugabad in Essen bei Temperatu ...
Auch beim Schwimmen in beaufsichtigten Becken gilt es einige Regeln zu beachten.Bild: keystone

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) hat sechs Baderegeln aufgestellt, die es in jedem Fall – ob See, Fluss oder Schwimmbad – zu beachten gilt. Es sind diese:

  1. Kinder dürfen nur unter Aufsicht ins Wasser.
  2. Keine Drogen (auch kein Alkohol) und weder mit vollem noch leerem Magen ins Wasser.
  3. Besonders bei hohen Temperaturen den Körper an die Wassertemperatur gewöhnen.
  4. Unbekannte Gewässer erst auskundschaften, nie in trübes Wasser springen.
  5. Schwimmhilfen (wie Luftmatratzen) bieten keine absolute Sicherheit.
  6. Nie alleine schwimmen.

Schwimmen im See

Blick vom Bodensee ueber Arbon hin zum Saentis im Sommer, Schweiz, Appenzell, Bodensee View from Lake Constance over Arbon to the Saentis in summer, Switzerland, Appenzell, Lake Constance BLWS705042 * ...
In Schweizer Seen ertrinken im Schnitt mehr Menschen als in den Flüssen.Bild: www.imago-images.de

Kommen wir nun zum Schwimmen in offenen Gewässern. Hier herrscht allgemein erhöhte Ertrinkungsgefahr, weil diese Gewässer selten überwacht werden. Hier gilt es grundsätzlich, auch äussere Faktoren wie das Wetter zu beachten. Bei Hochwasser und Gewittern ist Schwimmen im offenen Gewässer nie sicher. Konsultiere dazu die Hochwasserkarte des Bundes und die Wetterapps.

Ein Grossteil der Ertrinkungsunfälle passieren im See. Ein unerwarteter Krampf oder Unterkühlung zwingen auch die besten Schwimmer in die Knie. Deshalb raten sowohl die BFU als auch das SLRG, nie alleine schwimmen zu gehen. Zusätzlich wird eine Schwimmhilfe empfohlen, im besten Fall eine Schwimmboje.

Schwimmen im Fluss

epa10810778 People swim and sail on inflatable boats, on the Aare River, next to Marzili, during the sunny and warm weather in Bern, Switzerland, 20 August 2023. Many parts of Switzerland have been ex ...
Flüsse können trügerisch sein und sollten von ungeübten Schwimmerinnen und Schwimmern gemieden werden.Bild: keystone

Für Flüsse gilt es zusätzlich zu allen oben genannten Regeln noch einige weitere zu beachten:

  1. Wer im Schlauchboot unterwegs ist, trägt eine Rettungsweste.
  2. Schlauchboote dürfen nicht überladen werden.
  3. Schlauchboote und andere Schwimmhilfen dürfen nicht zusammengebunden werden.
  4. Unbekanntes Gewässer zuerst auskundschaften oder jemanden beiziehen, der die Abschnitte kennt.
  5. Nur geübte Schwimmerinnen und Schwimmer wagen sich in Flüsse.
  6. Passe deinen Aufenthalt im Wasser der Temperatur an.

Beim «Bööteln» besteht besonders die Gefahr, dass man sich beim Herausspringen oder Kentern eines Bootes den Kopf stösst und bewusstlos im Wasser treibt. Eine Rettungsweste verhindert dabei das Ertrinken.

Weiter neigen besonders grosse Gruppen häufig dazu, ihre Schwimmgeräte zusammenzubinden. Das ist grundsätzlich untersagt. Diese Floatillas können sich an Hindernissen wie Brückenpfeilern oder Ästern verheddern, kentern und Schwimmende unter Wasser drücken. Besonders in Flüssen gilt es, die Wassertemperatur zu beachten.

So rettest du richtig

Aareschwimmer und Schlauchbootfahrer geniessen den schoenen Sommertag neben einem Rettungsring und einem Warnschild mit der Aufschrift "Warnung - Baden in der Aare auf eigene Verantwortung"  ...
Bei der Rettung gilt es, auch an die eigene Sicherheit zu denken.Bild: KEYSTONE

Eine Rettung aus dem Wasser birgt auch für die rettende Person Gefahren. Deshalb müssen auch hier Regeln beachtet werden. Vor einer Rettung sollten weitere Personen (etwa Passanten) benachrichtigt werden. Danach sollten folgende Szenarien durchgespielt werden:

  1. Hilfe mit Zurufen: Kann sich die Person mit Anweisung vom Ufer aus selbst retten?
  2. Hilfe vom Ufer aus: Kann die Person mittels eines Astes, eines Paddels oder eines anderen Gegenstandes vom Ufer aus unterstützt werden?
  3. Hilfe per Rettungsring: Gibt es einen Rettungsring in der Nähe, der zugeworfen werden kann?
  4. Hilfe per Boot: Kann die Person mit einem Boot erreicht werden?
  5. Hilfe aus dem Wasser: Kann die Person watend unterstützt werden?

Die grösste Gefahr birgt eine schwimmende Rettung. Das Problem ist dabei, dass sich eine ertrinkende Person oft panisch verhält. Sie bringt dabei auch die rettende Person in Gefahr. Deshalb bleibt Hilfe auf Abstand die sicherste Variante. (leo)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wasihrnichtsagt
11.07.2024 16:42registriert April 2018
Danke! Die Aufklärung ist enorm wichtig, auch versierte Wassersportler unterschätzen immer wieder die unglaubliche Kraft eines Flusses. Es tut immer noch weh wenn ich daran denke, dass mein Cousin so von uns gehen musste.
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Maya Eldorado
11.07.2024 19:15registriert Januar 2014
Ich empfehle allen guten Schwimmer/innen einen Rettungsschwimmkurs.
Einerseits lernt man für sich selbst besser die Gefahren zu erkennen und lernt gleichzeitig andere aus dem Wasser zu retten.

https://www.slrg.ch/de/kurse/grundausbildung

Den ersten Kurs habe ich noch während der Grundschulzeit in der Badi genommen.
Später folgten weitere.
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Maya Eldorado
11.07.2024 17:03registriert Januar 2014
1)
Ich habe in meiner Jugend einmal einen Rettungsschwimmkurs besucht.
Ich konnte immer wieder mal anderen helfen aus dem Wasser zu kommen.
Einmal ging es auf Leben und Tod.
Wir waren eine Gruppe an einem See. Da beobachtete ich eine, die offenbaur nicht so eine gute Schwimmerin war, wie sie hinausschwamm. Plötzlich fing sie an zu gestikulieren und um sich zu schlagen. Ich schwamm zu ihr hin. Es waren sicher mindestens 300 m. Als ich zu ihr kam, wollte sie mich packen. Das ist gefährlich, wenn jemand Panik hat. Ich musste sie kampfunfähig machen.
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