Schweiz
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Wermuth: «Ich bin für eine sofortige Annullierung des F-35-Kaufvertrags»

Der Co-Praesident der SP, Cedric Wermuth, AG, spricht zur Grossen Kammer, an der Fruehjahrssession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 19. Maerz 2025 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro  ...
SP-Co-Präsident Cédric Wermuth plädiert für die Integration der Schweiz in eine europäische Sicherheitsstruktur.Bild: keystone

Cédric Wermuth: «Ich bin für eine sofortige Annullierung des F-35-Kaufvertrags»

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth plädiert im Interview mit der NZZ für die Integration der Schweiz in eine europäische Sicherheitsstruktur. Und er erklärt, wieso die Kaufverträge zum F-35 aufgelöst werden sollen.
31.03.2025, 14:1331.03.2025, 14:40
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Der Co-Präsident der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, Cédric Wermuth, hat am Montag für die Integration der Schweiz in eine europäische Sicherheitsstruktur plädiert: Die geopolitischen Umwälzungen liessen der Schweiz keine andere Wahl, als auf eine einzige Strategie zu setzen: die Annäherung an Europa. Ob in wirtschaftlicher oder sicherheitspolitischer Hinsicht. Dies ging aus einem Interview des Politikers mit der Neuen Zürcher Zeitung sowie mit Le Temps hervor.

Der Aargauer Nationalrat ist überzeugt, dass die Schweiz die Koalition, die sich mit Emmanuel Macron und Keir Starmer an der Spitze bildet, auf die eine oder andere Weise unterstützen müsse, so Wermuth zu «Le Temps». Es gehe längst nicht nur um die bilateralen Beziehungen mit der EU. Die geopolitische Lage habe dazu geführt, dass die Schweiz ihr Verhältnis zu Europa schnell stabilisieren sollte und einen Beitrag zur Verteidigung des demokratischen, sozialstaatlichen Europa leisten sollte, sagte er gegenüber der NZZ.

Zur Schweizer Sicherheitspolitik sagt Wermuth gegenüber Le Temps, dass die Priorität bei der Ukraine und der Integration in ein europäisches Verteidigungssystem liegen müsse. Der Kauf der F-35 würde nämlich ohne strategische Debatte und gegen den Willen des Volkes erfolgen. Der Typentscheid habe die SP schon immer kritisiert. Neu sei jetzt die noch klarere Ausgangslage: Unter Präsident Trump sei die USA kein verlässlicher Partner.

So würde die Schweiz mit dem F-35 komplett abhängig werden. Der SP-Co-Präsident argumentiert, dass die Schweiz jetzt schon jährlich 700 Millionen Franken zahle, «ohne dass wir nur eine Schraube sehen.» Wermuth sagt: «Ich bin für eine sofortige Annullierung des F-35-Kaufvertrags.»

Dieser Meinung ist übrigens auch ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung, wie eine repräsentative watson-Umfrage zeigt. 81 Prozent der Befragten lehnen einen Kauf der F-35 unter den aktuellen Umständen ab. (les)

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160 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fernrohr
31.03.2025 11:36registriert Januar 2019
Es geht nicht mehr darum, ob der F35 der beste sei oder nicht, die Evaluation vorbei sei oder nicht. Ein anderer zu spät verfügbar sei oder nicht. Es geht nur noch um die Einsatzfähigkeit des Fliegers und die ist nun mal nicht mehr gegeben. Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr (oh, Wunder!) und wenn's brennt, kann der POTUS uns hängen lassen. So simpel, wie das!
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Yogi Bär
31.03.2025 11:56registriert August 2018
Bin zu 100% einverstanden mit Wermuth!
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Lai Nair
31.03.2025 11:31registriert Dezember 2016
für was braucht die Schweizer Armee eigentlich den F-35 Kampfjet? Dieses Flugzeug ist nicht nur bei der erweiterten Beschaffung sondern gem. Aviatik- und Armee Fachleuten auch im Unterhalt und Betrieb viel zu teuer und unterliegt seit Trump in den USA das Zepter führt, den Launen des selbst ernannten "best man of the world" . Also lassen wir die Finger von diesem Spielzeug und stornieren den laufenden Abnahmevertrag.
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