Olma, das ist die Ostschweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung. Und Alkohol.
Und sie wird uns nach einer Corona-bedingten Pause endlich wieder beglücken! Zumindest diejenigen, die hingehen – und ein gültiges Covid-Zertifikat vorweisen können.
Das Positive dabei ist nun, dass alle Olma-Konto-Inhaber – also die härtesten aller Olmagänger, die eigens für dieses 11-tägige Megaereignis ein Gelddepot angelegt haben – über das doppelte Budget verfügen. Das heisst dann doppelt so viele Promille! Oder wahlweise auch doppelt so viele Gemüsehobel.
Der Jahrmarkt – von den Einheimischen «Jömäs» genannt – hingegen findet in einer etwas abgespeckten Version statt, doch immerhin finden sich die Marktstände am gewohnten Ort.
Gemüsehobel, ich komme!
Zu Ehren der 78. Messe erinnern wir uns nun an vergangene Olma-Besuche. Oder verraten, warum einige von uns da niemals hingehen würden.
P. S. An den Slogans liegt es natürlich nicht.
Anna Rothenfluh
«Ich bin nur einmal in ein Bierzelt eingebrochen.
Aber dafür habe ich im Jahr 2015 mit einem hochgeschätzten ehemaligen St.Galler Kollegen diese wunderschöne Olma-Schatzkarte entworfen. Sie besitzt noch immer Gültigkeit – bis auf den Gastkanton natürlich, der ist dieses Jahr nicht der Aargau, der damals eine Welle gerissen haben soll. (Ich hab sie nicht gesehen.)
2021 heisst es stattdessen: ‹Bock auf Schaffhausen›. Was ein weniglich dazu anreizt, nein zu sagen.»
Irgendeiner
«Ich war einmal da. Mit meiner St.Galler Cousine. Wir schafften es im Weinzelt nur bis Stand 1. In meiner Erinnerung war der grad nach dem Eingang rechts. War ein Schnapsstand. Der hatte diesen Schnaps mit den Goldplättli drin. Ich glaube, wir haben eine oder zwei Flaschen davon getrunken. Und dann natürlich noch ungefähr zwei Kisten bestellt (geliefert zu ihr). Abholen konnte ich den nie, weil wenig später ihr Freund irgendein Fest machte und sie da meinen heiligen Goldplättli-Schnaps wegtranken.
Wir waren dann glaub's auch noch auf einer der Bahnen, aber merkten schnell, dass wir schon bessere Ideen hatten. Vermutlich war's irgendwie so. Oder ähnlich.
Danach habe ich nie mehr Goldplättli-Schnaps getrunken. Jetzt würde ich aber glaub's mal wieder ein Gläschen vertragen.»
Noch irgendeiner
«Ich war einmal da mit einem Freund, dessen Schwester da gezeugt worden war. Auf der Toilette.»
(Hoi Moritz)
Sergio Minnig
«Ich war noch nie an der Olma. Warum? Weil 3 Stunden und 48 Minuten.»
Vanessa Hann
«Olma ist für mich Bratwurst, eingepferchte Stiere mit grossen Hoden und weisse Brodudes in Karo-Hemden, die das alles hypergeil finden. Anders gesagt: Würde ich jetzt nicht unbedingt freiwillig hingehen.»
Daniel Huber
«Ich habe das Konzept ‹Messe› nie wirklich verstanden. Das heisst, für Aussteller und interessierte Kundschaft natürlich schon. Aber für das breite Publikum und damit für mich selber? Kälbli und Säuli bestaunen muss ich sowieso nicht, ich bin auf dem Land aufgewachsen. Und selbst der allerneuste Traktor lässt mich kalt, weil ich keine Ahnung von Motoren habe. Und keinen Führerschein.
Überzeugen könnte mich allenfalls das eine oder andere kulinarische Schmankerl. Und der Alkohol! Ab etwa 1,3 Promille würde ich mich bestimmt auch in den Olma-Hallen heimisch fühlen. Und die Säuli beim Rennen anfeuern!»
Dennis Frasch
«Ich werde nie an die Olma gehen, weil ich meine Bratwurst gerne mit Senf esse. Gleichzeitig bin ich noch zu jung zum Sterben.»
Petar Marjanović
«Als stolzer Sarganserländer habe ich selbstverständlich die Olma jahrelang gemieden. Was die dort oben in St.Gallen machen, ist uns ja eigentlich egal. Aber einmal war ich trotzdem dort und verbrachte ein paar nette Stunden in einer Halle. Es gab literweise Sauren Most und Bier, aber keine Bratwurst. Mein damaliger Mitbewohner meint deshalb, dass ich nie wirklich an einer Olma war. Das stimmt vielleicht auch: Ich habe vor allem Bierbecher geleert. Von der Ausstellung, der Chilbi drum herum und der Kulinarik erlebte ich nichts. Drum schäme ich mich auch nicht.»