Für die ESAF-Besucher wird ein stillgelegter Bahnhof wiederbelebt
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2025 wird Massen ins Glarnerland locken. Die Organisatoren rechnen pro Tag mit bis zu 120'000 Besucherinnen und Besuchern. Um ein Verkehrschaos zu verhindern, sollen möglichst viele mit dem ÖV anreisen. Doch auch hier brauchte es erst einmal Vorbereitung, denn die Bahnhöfe in Näfels-Mollis und Weesen sind nicht auf solche Massen ausgelegt.
Der ESAF-Hauptbahnhof
Die SBB haben deshalb den ESAF-Hauptbahnhof Näfels-Mollis, von dem aus man zu Fuss zum Festgelände gelangt, ausgebaut. Auf der Näfelser Seite wurde das Perron auf 320 Meter verlängert, auf der Molliser Seite wurde ein zusätzliches Perron inklusive Zugänge errichtet.
Der ESAF-Bahnhof Näfels-Mollis
Ein stillgelegter Bahnhof wird nach 12 Jahren wiederbelebt
Der Bahnhof Weesen ist eigentlich seit 2013 gar nicht mehr in Betrieb, die Züge fahren normalerweise einfach vorbei. Für drei Tage wird er nun nach 12 Jahren temporär reaktiviert. Auch hier wurde ein 320 Meter langes provisorisches Perron gebaut, damit lange Fernverkehrszüge halten können. Gemäss Blick wird es zudem eine mobile Einsatzzentrale der SBB geben, um den Bahnverkehr koordinieren zu können.
Der ESAF-Bahnhof Weesen
Das erscheint plausibel, setzen die SBB doch ganze 500 Extrazüge ein an diesen drei Tagen. 170'000 Sitzplätze werden so geschaffen. Würde man alle Züge aneinanderreihen, würde die Kolonne über 100 Kilometer lang werden, heisst es in einer Mitteilung.
Begrenzte Infrastruktur, angepasster Fahrplan
Trotzdem muss laut SBB mit Verspätungen und Wartezeiten gerechnet werden, da die Bahnstrecken im Kanton Glarus grösstenteils einspurig sind und die Infrastruktur an ihre Grenzen kommen dürfte.
Der Fahrplan wird übers Wochenende angepasst, die Strecke zwischen Näfels-Mollis und Netstal wird unterbrochen. Die Züge zwischen Netstal und Linthal verkehren, auf der gesperrten Strecke muss auf den Bahnersatz umgestiegen werden. Der Bahnhof Näfels-Mollis wird so zum Endbahnhof. Der erste Zug, der am ESAF-Hauptbahnhof eintrifft, sollte um 4.30 Uhr ankommen. In Weesen trifft der erste Zug um 4.56 Uhr ein.
2,8 Millionen Franken für Perron-Ausbau
Von Weesen aus bringen Shuttle-Busse die Besucherinnen und Besucher zum Festgelände. Nach dem ESAF werden die Perrons wieder zurückgebaut.
Der Ausbau der beiden Bahnhöfe kostet rund 2,8 Millionen Franken. Die Kosten werden vom Verein ESAF 2025 Glarnerland+ getragen. Der Rückbau findet von September bis Oktober statt. (vro)