Gross, schwer und kräftig: So stellt man sich einen klassischen Schwinger vor. Aber stimmt dieses Klischee wirklich? Um das herauszufinden, haben wir die Körperstatur aller 274 Schwinger, die am diesjährigen Eidgenössischen in Mollis teilnehmen, unter die Lupe genommen. Das Resultat: Der ESAF-Durchschnittsschwinger ist 1,85 Meter gross, wiegt 106 Kilogramm und hat somit einen BMI von 31,0.
Doch Grösse und Gewicht allein entscheiden beim Schwingen nicht über Sieg oder Niederlage. Genauso wichtig ist eine möglichst perfekte Kombination aus Kraft, Technik, Timing, Standfestigkeit und Explosivität. Und so ist die körperliche Vielfalt unter den 274 ESAF-Schwingern gross. Vom Zweimeter-Hünen über den 150-Kilo-Brocken bis zum 1,72-Meter-Leichtgewicht ist alles zu finden.
Dennoch: Grössere und vor allem schwerere Schwinger scheinen einen Vorteil zu haben. Das bestätigt der Blick auf die Körperstatur der 44 Eidgenossen, die in Mollis an den Start gehen. Die Schwinger, die bereits einen eidgenössischen Kranz gewonnen haben, sind im Schnitt 189 gross und 118 Kilogramm schwer, und damit 4 Zentimeter grösser und 12 Kilo schwerer als der durchschnittliche ESAF-Teilnehmer.
Und wie steht es um deine Schwingerstatur? Mit unserem Tool findest du anhand deiner Grösse, deines Gewichts und deines Alters heraus, welchem Schwinger du am ähnlichsten bist.
Mit den nachfolgend aufgelisteten Extremschwingern bei Grösse und Gewicht wirst du es kaum aufnehmen können, aber vielleicht klappt's ja am anderen Ende des Spektrums ...
Mit 2,02 Metern überragt Severin Schwander am Eidgenössischen alle seine 273 Mitkonkurrenten um den Königstitel. Allerdings nur ganz knapp – gleich sechs ESAF-Schwinger sind mit exakt zwei Metern bloss zwei Zentimeter kleiner als der 27-jährige Metzger aus dem Kanton Bern.
Exakt 30 Zentimeter kleiner als Schwander ist ein Schwinger-Quartett bestehend aus Patrick Richardson, Thomas Koch, Nando Durrer und Marco Thierstein. Besonders ins Auge stechen dabei die Unterschiede beim Körpergewicht. So ist Auslandschwinger Richardson aus Chehalis (USA) mit 148 Kilogramm fast doppelt so schwer wie Leichtgewicht Thierstein. Viel genützt hat's ihm bislang nicht: Bei seinem bislang einzigen Kranzschwingfest klassierte sich Richardson mit einem Sieg in vier absolvierten Gängen weit ausserhalb der Kranzränge.
Gleich drei Schwinger bringen gemäss den offiziellen ESV-Angaben 150 Kilogramm auf die Waage. Bei Sven Schurtenberger und Philipp Roth verteilt sich dieses Gewicht auf eine Körpergrösse von 190 cm, acht Zentimeter kleiner ist der Nordostschweizer Mario Schneider. Noch 10 Kilogramm schwerer als das Trio ist Tiago Vieira, der vom NWSV aber nur als Ersatzschwinger nominiert wurde.
Ein wahres Leichtgewicht ist dagegen Marco Thierstein. Der 27-jährige Zimmermann aus der Innerschweiz wiegt offiziell 75 Kilogramm, doch es sind wohl eher 85, wie der «Seetaler Bote» schreibt. Mit den Kränzen am Schwyzer und Luzerner Kantonalen hat er sich «selbst ein wenig überrascht», die fehlende Wasserverdrängung macht er mit seiner Vielseitigkeit und guter Technik wett.
Mit seinen Kränzen Nummer 68 und 69 am Seeländischen und am Oberaargauischen hat sich Hanspeter Luginbühl seine bereits siebte ESAF-Teilnahme redlich verdient. Fünfmal schaffte es der 41-jährige Forstingenieur dabei in den 8. Gang, eidgenössisches Eichenlaub konnte sich der «Methusalem von Mollis» aber noch nie auf das Haupt setzen.
Am St.Galler Kantonalen 2025 in Unterwasser holte sich Sales Tschudi seinen ersten Kranz, zwei weitere kamen im weiteren Saisonverlauf hinzu. Als Belohnung wurde der 16-jährige Glarner Gymnasiast vom NOSV für das Eidgenössische aufgeboten, womit er der jüngste aller 274 Teilnehmer ist – vorausgesetzt der 15-jährige Ersatzschwinger Franco Föhn wird nicht nachnominiert.