Das Eisfeld für die Olympischen Spiele ist ein bisschen zu kurz – und die NHL so 😱
Die Santagiulia Ice Hockey Arena in Mailand bereitet der NHL weiterhin Kopfschmerzen. Die Indoor-Arena soll in rund zwei Monaten Austragungsstätte der olympischen Eishockeyturniere sein und dabei rund 16'000 Fans Platz bieten. Das Problem: Die Arena ist noch nicht fertig gebaut.
Das ursprünglich geplante Turnier, um die Anlage zu testen, musste vom Dezember in den Januar geschoben werden. Es wird also eng, dass bis zum Start des Eishockeyturniers der Frauen, das am 5. Februar und damit schon einen Tag vor der Eröffnungsfeier losgeht, alles fertig ist.
Die Sorgen der NHL waren so gross, dass im Herbst eine Delegation von Verantwortlichen der Liga und der Spielergewerkschaft nach Mailand reiste, um das Stadion die Baustelle zu begutachten. Dort stellten sie fest, dass das Stadion eben noch nicht fertig ist. Und dass die Eisfläche offenbar – oh Schreck! – zu kurz ist.
Dies erzählte Pete DeBoer, der als einer von Kanadas Trainer nach Mailand reisen wird und Teil der Herbst-Delegation war. Wie The Athletic berichtet, sollen die NHL und die Spielergewerkschaft der Sache nachgehen und sich vorwiegend um die Sicherheit der Spieler sorgen. «Wir hatten schon beim 4-Nations-Faceoff im letzten Februar kaum Platz, um Checks auszuteilen. Es war so intensiv», sagt Bill Guerin, Team-Manager beim US-Eishockeyverband. Und er ergänzt: «Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte.»
Die Antwort: Vermutlich wurde irgendwo ein Fehler gemacht, aber am Ende wurden die Masse so vom Internationalen Eishockeyverband (IIHF) abgesegnet. Doch wie lang und breit sollte das Eis in Mailand sein und wie viel kürzer ist es denn nun?
Das Eis für die Olympischen Spiele in Mailand sollte eigentlich NHL-Masse haben – also 60,96 Meter lang und 25,91 Meter breit sein. Gemäss aktuellen Informationen ist die Eisfläche in der Santagiulia Arena aber nur 60 Meter lang und dafür 26 Meter breit – also nicht ganz einen Meter zu kurz, dafür einige Zentimeter zu breit. Damit ist das Eisfeld etwa gleich lang wie jene, die wir uns in Europa gewohnt sind (60 auf 30 Meter), dafür deutlich schmaler.
Klar ist: Einen Plan B gibt es nicht. Auch wenn einige NHL-Funktionäre sich angeblich wünschen, dass stattdessen in bestehende Schweizer Stadien (etwa nach Lugano oder Davos) ausgewichen wird, werden die NHL-Stars sich mit den Bedingungen in Mailand zurechtfinden müssen. Dass sich die besten Eishockeyspieler der Welt an ein etwas kürzeres Eisfeld nicht anpassen können und stattdessen ungebremst in die Banden rasen und sich dabei verletzen, scheint unrealistisch. (abu)
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