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Breel Embolo hat angeblich gefälschte Covid-Zertifikate gekauft

Breel Embolo beim Training der Schweizer Fussball Nationalmannschaft in Basel, am Montag, 20. Maerz 2023. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Breel Embolo hat 2021 gefälschte Covid-Zertifikate gekauft.Bild: keystone

Breel Embolo kaufte offenbar gefälschte Covid-Zertifikate von Hells Angel

Natistürmer Breel Embolo hat während der Pandemie angeblich gefälschte Covid-Zertifikate von einem Hells-Angels-Mitglied gekauft. Das geht aus einer Anklageschrift gegen den Biker hervor.
28.03.2024, 05:3128.03.2024, 10:26
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Breel Embolo ist kein Kind von Traurigkeit. Schon mehrfach geriet der Natistürmer mit dem Gesetz in Konflikt. Im vergangenen Jahr wurde er wegen «mehrfacher Drohungen» schuldig gesprochen und zu einer hohen bedingten Geldstrafe verurteilt. Wegen Vermögensdelikten muss er in Basel bald wieder vor Gericht. Und unvergessen ist die Story, als er in Deutschland – er spielte damals für Gladbach – während Corona an einer illegalen Party teilgenommen hatte, dann vor der Polizei geflüchtet ist und sich angeblich in einer Badewanne versteckt hat.

Jetzt kommt aus, dass der 27-Jährige während der Pandemie wohl noch weitere krumme Dinger drehte.

So soll Embolo im Februar 2021, kurz vor seinem Geburtstag, zwei gefälschte Covid-Zertifikate gekauft haben, wie 20 Minuten berichtet. Das geht aus der Anklageschrift gegen den Chef des Basler Hells-Angels-Ablegers hervor, der wegen diverser Delikte vor Gericht steht. Unter anderem eben wegen des Verkaufs von gefälschten Covid-Zertifikaten. Mittels einer Komplizin in einem Labor, die bei sich selber negative Abstriche nahm, sollen sie und der 36-jährige Biker gefälschte Zertifikate erstellt und mit dem Verkauf der Dokumente gutes Geld verdient haben.

Die Anklageschrift beschreibt aber nicht nur das Vorgehen der beiden, sondern auch, an wen sie die Zertifikate vertickt haben. Und an dieser Stelle erscheint auch der Name von Natistürmer Embolo. Der Basler soll die besagten Zertifikate am 7. und am 9. Februar 2021 erhalten haben. Via Whatsapp habe der Hells-Angels-Chef Embolo diese an ihn geschickt.

Die Laborangestellte, welche die Tests fakte, muss sich wegen Urkundenfälschung in einem separaten Verfahren verantworten. Und Embolo könnte das Gleiche ebenfalls drohen. Denn auch die Verwendung von gefälschten Covid-Zertifikaten gilt als Urkundenfälschung. Dem Fussballer droht deshalb bei einer Anklage eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Eine Stellungnahme von Embolo oder seinem Management gibt es bisher nicht, gegenüber 20 Minuten wollten sie sich nicht äussern. (con)

Embolos Comeback-Pläne
Sieben Monate nach seiner Knieverletzung tastet sich Breel Embolo zurück. «Es wird für mich nun immer normaler, wieder richtig im Team zu trainieren», sagte er gegenüber Keystone-SDA. «Vor einem Monat war ich beim Check-up bei über 95 Prozent. Der Arzt war sehr zufrieden. Jetzt geht es um den letzten Schliff.» Das Ziel des Stürmers ist es, bei der EM im Sommer topfit zu sein. Angesichts der Schweizer Offensivflaute hoffen auch Nationaltrainer Murat Yakin und die Fans darauf, dass Embolo dies gelingt. (ram/sda)
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147 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yolanda Hecht
28.03.2024 06:22registriert Juni 2022
Als Profifussballer kann man sich offenbar alles erlauben. Die Verharmlosung folgt auf dem Fuss. Man ist dann "kein Kind von Traurigkeit" und bietet unvergessene Stories.
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[CH-Bürger]
28.03.2024 06:08registriert August 2018
wenn diese Vorwüfe stimmen, dann erwarte ich eine klare Reaktion des SFV!
Nationalspieler sind Vorbilder für unsere Jugend, da liegt ein solches Fehlverhalten schlichtweg nicht drin!

egal, wie superduper der Junge Fussball spielt!
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Staedy
28.03.2024 05:45registriert Oktober 2017
Wie sagen sie in Basel, dem Breel kannst du nicht böse sein. Wer so einmal die Akte Embolo anschaut stellt schnell fest, dass er als Vorbild völlig untauglich ist. Zu jung zu viel Geld und ziemlich beratungsrsistent. Zum Glück kann er dank dem Fussball noch sein Leben finanzieren.
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