
Beat Breu ist eine Velolegende – doch abseits des Sports machte und macht er schwere Zeiten durch.Bild: www.imago-images.de
Die Schweizer Radlegende Beat Breu gibt ein Interview – und offenbart intime Einblicke in sein Innenleben. Der 66-Jährige bekundet, dass es ihm «himmeltraurig» gehe – und, dass er sich das Leben nehmen wollte.
10.03.2024, 09:1610.03.2024, 19:10
Einst als «Bergfloh» einer der Lieblinge der Schweizer Sportfans, hat Beat Breu nach seiner Karriere eine Menge Tiefschläge verkraften müssen. In einem Interview mit dem Blick spricht Breu nun über seine psychische Verfassung – und offenbart, dass es ihm überhaupt nicht gut geht.
Breu ist mit mehreren beruflichen Projekten nach seiner Sportkarriere gescheitert. Er war unter anderem als Komiker, im Sexgewerbe und als Zirkusdirektor aktiv. 2013 musste der St.Galler Privatkonkurs anmelden.
Auf die Frage, wie es ihm heute gehe, ist Breu schonungslos ehrlich:
«Mir geht es himmeltraurig.»
Er und seine Frau Heidi lebten von nur von der AHV, sie hätten keine Pensionskasse. Er habe sich aufgrund der finanziellen Situation deshalb im vergangenen Sommer das Leben nehmen wollen.
Der Ex-Veloprofi führt aus: «Die letzten 30 Jahre waren wirklich sehr schwierig für mich. Oft denke ich, das hat doch alles keinen Sinn mehr.»
Breu spricht weiter auch über zahlreiche Anekdoten aus seinem Profileben als Radfahrer und bekundet, dass er verschiedene Entscheidungen in seinem Leben bereut. So zum Beispiel jene, als Komiker aufzutreten.
«Auf die Bühne zu gehen, war der grösste Fehler meines Lebens. Dadurch hat man mich in der Schweiz nicht mehr ernst genommen.»
Und weiter:
«Hier war ich für viele nur noch ein Trottel, der Verlierer der Nation, ein Totalversager, auf den man, wenn er am Boden liegt, einprügeln kann.»
Ein Lichtblick sei im Moment einzig, dass er erneut im Zirkus arbeiten könne. Das gebe ihm Halt, so Breu. «Wenn ich im Zirkus bin und dort im Wohnmobil leben kann, dann geht es mir gut.»
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(con)
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Ich wünsche ihm und seiner Frau einen friedvollen, geruhsamen Lebensabend.
Auf die Bühne zu gehen, war wirklich sein größter Fehler. Welche schlechten Freunde haben ihn dazu ermutigt oder ihm nicht gesagt, daß er kein Komiker ist.