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Schweizer Sport: Diese Anlässe wurden 2025 mit Bundesgeldern unterstützt.

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Die Tour de Suisse hat über 300'000 Franken an Subventionen vom Bund erhalten.Bild: keystone

Diese defizitären Schweizer Sportanlässe profitieren 2025 von Bundesgeldern

Vor einem Jahr machte der Bundesrat den Weg frei, um neben einmaligen Grossanlässen auch jährlich wiederkehrende Sportevents in der Schweiz mit Geld durch den Bund zu unterstützen. Erstmals passiert das im aktuellen Jahr.
04.10.2025, 22:2504.10.2025, 22:25
Rainer Sommerhalder / ch media

Geht es nach dem Willen des Bundesrats, bleibt diese Ausschüttung von maximal 5 Millionen Franken an den Schweizer Sport 2025 eine einmalige Sache. Die Abschaffung der erst 2023 beschlossenen finanziellen Hilfen für jährlich wiederkehrende Sportanlässe ist Teil des Sparpakets von Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Das Parlament debattiert in der Wintersession über die geplanten Kürzungen.

Neben der grossen logistischen Unterstützung durch Armee und Zivilschutz erhalten internationale Sportgrossanlässe in der Schweiz seit Jahren auch Bundesgelder – sowohl für die Durchführung als auch für nachhaltige Sportfördermassnahmen. Vor Jahresfrist bewilligte das Parlament für die Jahre 2025 bis 2029 dafür rund 47 Millionen Franken.

epa11834714 Ayumu Hirano of Japan in action during finals of the snowboard halfpipe competition at the Laax Open in Laax, Switzerland, 18 January 2025. EPA/GIAN EHRENZELLER
Auch das Laax Open Snowboard hat über 300'000 Franken Förderung erfahren.Bild: keystone

Bisher profitierten nur einmalige Events von diesen Bundesgeldern. So flossen zuletzt 1,6 Millionen an die Biathlon-WM in Lenzerheide und 1,5 Millionen an die Mountainbike-WM in Crans-Montana. Für die Eishockey-WM 2026 wurden 3,25 Millionen und für die Alpine Ski-WM 2027 sogar 5 Millionen gesprochen.

Macht der Sparhammer das Jahr 2025 zur Ausnahme?

Nicht in die Kränze kamen bislang wiederkehrende Sportanlässe mit internationaler Ausstrahlung. Diese erbringen Jahr für Jahr einen grossen Effort, oft an der finanziellen Belastungsgrenze und mit durchaus bemerkenswertem nachhaltigem Einfluss auf den Schweizer Sport. Der Bundesrat korrigierte 2024 diese ungleiche Behandlung und sprach eine jährliche Summe von 5 Millionen ebenfalls bis ins Jahr 2029 für Events mit  besonderer Bedeutung für den Standort Schweiz. Doch die Freude bei den Schweizer Sportveranstaltern währte nur kurz. Kaum eingeführt, soll diese Subvention bereits wieder dem Sparhammer zum Opfer fallen.

Diese 12 Sportanlässe erhalten 2025 am meisten Bundesgelder

Tour de Suisse Männer: 368'996 Franken
Laax Open Snowboard: 313'500
Athletissima Lausanne Leichtathletik: 287'375
Ski-Weltcup Crans-Montana: 266'00
Mountainbike-Weltcup Lenzerheide: 195'154
Omega European Masters Crans-Montana: 190'000
Tour de Romandie Frauen: 190'000
Swiss Open Tennis Gstaad: 166'250
Ski-Weltcup Wengen: 159'125
CHI Classics Basel Springreiten: 128'725
Langlauf-Weltcup Engadin: 122'550
Tour de Romandie Männer: 102'529

Antragsberechtigt waren nur jene Veranstaltungen, die mit einem finanziellen Defizit abschliessen. Die Auszahlung ist zudem an die Bedingung geknüpft, dass Kanton und Standortgemeinde zusammen einen doppelt so hohen Betrag ausrichten. Die maximale Summe pro Anlass wurde auf 500'000 Franken begrenzt.

38 Veranstaltungen erhalten neu Geld durch den Bund

Das Bundesamt für Sport hält diese Zahlen unter Verschluss. CH Media hat mit Verweis auf das Öffentlichkeitsprinzip BGÖ die aktuellen Ausschüttungen für 2025 vom Bund verlangt und erhalten. Bislang wurden 3,65 der maximal 5 Millionen gesprochen. Weitere Gesuche sind in finaler Prüfung.

Insgesamt profitieren 38 Events von den Bundessubventionen. Ob letztlich tatsächlich Beiträge in der bewilligten Höhe fliessen, hängt aber bei einigen Anlässen noch von der tatsächlichen Abrechnung ab. Am meisten Geld geht an Veranstaltungen, die unter der Schirmherrschaft von Swiss Ski stattfinden (9 Events), gefolgt von Swiss Cycling (5).

In der Leichtathletik fällt auf, dass von den beiden Schweizer Meetings im Rahmen der Diamond League Athletissima Lausanne einen der grössten gesprochenen Beiträge erhält, Weltklasse Zürich hingegen offensichtlich nicht auf diese Bundesgelder angewiesen ist. Ähnlich verhält es sich beim Tennis: Die Swiss Indoors in Basel befinden sich nicht auf der Liste, die Swiss Open in Gstaad mit einem sechsstelligen Betrag allerdings schon.

KEYPIX - Elise Thorner of Great Britain, right, and Sembo Almayew of Ethiopia during the 3000m Steeplechase Women competition at the 50th edition of the World Athletics Diamond League Athletissima ath ...
Die Athletissima in Lausanne hat Fördergelder beantragt, Weltklasse Zürich nicht.Bild: keystone

Dass sich die Tour de Suisse in finanzieller Schieflage befindet, hat sie in der Vergangenheit mehrfach selbst betont und in dieser Woche mit einer Neukonzeption darauf reagiert. Die beiden grossen Rundfahrten Tour de Suisse und Tour de Romandie erhalten 2025 für beide Geschlechter zusammen mehr als 750'000 vom Bund.

Mit dem Badminton-Open in Basel, der Rotsee-Ruderregatta in Luzern und dem Beachvolleyball-Turnier in Gstaad erhalten auch die Vorzeigeanlässe diverser Randsportarten hohe fünfstellige Beträge. Mit dem Weltcup in Crans-Montana (266'000), den Lauberhorn-Rennen in Wengen (159'125) sowie dem populären Event am Kuonisbärgli in Adelboden (95'000) kassieren auch drei von vier Schweizer Weltcup-Veranstalter der Alpinen Subventionen. Einzig die Rennen der Frauen in St. Moritz tauchen auf der langen Liste der unterstützten Veranstaltungen nicht auf. (aargauerzeitung.ch)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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closer2edit
05.10.2025 05:37registriert September 2023
Was mich daran stört ist, dass die Involvierten Personen bei diesen Anlässen wohl ein anständiges Salär davon tragen und sie gemäss meinen Erfahrungen ein Heer von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer einsetzen, die wohl keine Rappen von den Subventionen sehen werden.
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Th. Bollinger
04.10.2025 23:57registriert April 2018
Der Anlass heisst „Omega…“ und bekommt Steuergeld?
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nuhresideeli
05.10.2025 05:59registriert September 2017
Warum wurden die Leistungen der Armee/Zivilschutz in den Bundesbeiträgen nicht berücksichtigt? Diese fallen zum Teil sehr hoch aus.
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