Die Schweiz hat gewählt. Der Nationalrat wurde am 22. Oktober komplett bestimmt – nicht so der Ständerat: In insgesamt fünf Kantonen dürfen die Stimmberechtigten noch einmal ran. In vier Kantonen fanden die zweiten Wahlgänge bereits statt, die verbleibenden sechs Sitze werden am Sonntag bestimmt. In den Kantonen Aargau, Schaffhausen, Solothurn, Tessin und Zürich wird gewählt.
Wie sind die Chancen der einzelnen Kandidierenden? Die watson-Wahlbörse prognostiziert in einem sogenannten Prognosemarkt, wer welche Wahrscheinlichkeit hat, in den Ständerat gewählt zu werden. Das Ganze ist wissenschaftlich fundiert – und mit exklusiven Zahlen für die noch offenen Kantone.
Wahltermin: 19. November
Ständerat Thierry Burkart (FDP) wurde wiedergewählt. Frei ist der bisherige SVP-Sitz. Benjamin Giezendanner (SVP) wird nach dem guten Ergebnis im zweiten Wahlgang noch einmal antreten. Die Mitte schickt Marianne Binder ins Rennen.
Die Wahlbörse sieht die Vorteile zunehmend auf Seite der Mitte-Nationalrätin.
SP-Kandidatin Gabriela Suter und auch die drei anderen Ständeratskandidatinnen Irène Kälin (Grüne), Barbara Portmann (GLP) und Lilian Studer (EVP) verzichten auf den zweiten Wahlgang. Sie stellen sich geschlossen hinter Binder, um die Wahl von Giezendanner zu verhindern. Bei der Ausmarchung zwischen Binder und Giezendanner dürfte auch die Frauenfrage mitspielen. Der Kanton Aargau war in den vergangenen vier Jahren mit zwei Männern im Ständerat vertreten.
Wahltermin: 19. November
Im Kanton Schaffhausen stehen für den zweiten Sitz der bisherige Ständerat Thomas Minder (parteilos) und Simon Stocker (SP) zur Wahl. Am Wahlsonntag erhielt Stocker 13'456 Stimmen. Minder kam auf 12'045 Stimmen.
Die Wahlbörse sagt ein enges Rennen voraus, Stockers Vorsprung wächst aber stetig.
Bereits im ersten Wahlgang wurde der Bisherige Hannes Germann (SVP) gewählt.
Wahltermin: 19. November
Ständerat Pirmin Bischof (Mitte) wurde wiedergewählt. Frei ist der bisherige SP-Sitz. Nationalrätin Franziska Roth (SP) und Nationalrat Christian Imark (SVP) kämpfen um das Mandat. Die SVP Solothurn will erstmals einen Ständerat stellen.
Mit Imark scheint sie auf das richtige Pferd gesetzt zu haben: Das Rennen zwischen ihm und Roth ist eng.
Die FDP zog Regierungsrat Remo Ankli aus dem Rennen. Für die Stichwahl zogen auch Nationalrat Felix Wettstein (Grüne) und Dieter Künzli (GLP) ihre Kandidatur zurück.
Wahltermin: 19. November
Favorit für den zweiten Tessiner Ständeratswahlgang ist SVP-Parteipräsident Marco Chiesa. Er lag nach dem ersten Wahlgang über 10'000 Stimmen vor dem Zweitplatzierten Fabio Regazzi (Mitte), der die Teilnahme am zweiten Wahlgang bestätigt hat.
Momentan liegen beide auch in der Wahlbörse klar vorn.
Ebenfalls ins Rennen steigen der Drittplatzierte Alex Farinelli von der FDP sowie Greta Gysin von den Grünen. Auch Amalia Mirante von «Avanti con Ticino & Lavoro» tritt zum zweiten Wahlgang an. Bruno Storni von der SP, der den vakanten Sitz von Marina Carobbio hätte verteidigen sollen, tritt nicht mehr an.
Wahltermin: 19. November
Während Daniel Jositsch (SP, bisher) im Kanton Zürich seinen Ständeratssitz bereits im ersten Wahlgang sichern konnte, kommt es um den frei werdenden Sitz von Ruedi Noser (FDP) im zweiten Durchgang zum Duell zwischen dem im ersten Wahlgang zweitplatzierten Gregor Rutz von der SVP und der GLP-Nationalrätin Tiana Moser.
Die Wahlbörse sieht deutliche Vorteile für Tiana Moser. Ob dem so bleibt? Abgerechnet wird am Wahltag.
Zuvor hatte sich FDP-Kandidatin Regine Sauter für den zweiten Wahlgang aus dem Rennen genommen, womit eine 40-jährige Ära des Zürcher Freisinns im Ständerat endet. Ihren Rückzug gaben auch der Mitte-Nationalrat Philipp Kutter und der Grüne Daniel Leupi bekannt. Moser wird von der SP, den Grünen und der EVP unterstützt. Die Mitte-Partei beschloss Stimmfreigabe.
Eine Wahlbörse funktioniert wie eine Finanzbörse – mit dem Unterschied, dass keine Unternehmens-Aktien, sondern Aktien künftiger Ereignisse gehandelt werden. Ein Ereignis wäre in unserem Fall: «Politikerin XY wird in den Ständerat gewählt.» Das Ereignis erhält einen Startpreis, z. B. 50 Franken. Tritt das Ereignis ein, ist es 100 Franken wert; tritt es nicht ein, ist es wertlos. Die Teilnehmenden wollen Geld verdienen: Halten sie ein Ereignis für wahrscheinlich, kaufen sie dessen Aktien, wenn nicht, werden sie verkauft. Der so entstehende Kurs liefert einen Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses.
Ja, durchaus. Prognosebörsen haben sich vorwiegend in den USA etabliert. Sie nutzen die kollektive Intelligenz der Teilnehmenden. Weil in der Zeit vor den Wahlen rund um die Uhr getradet werden kann, reagieren die Kurse sensibel auf politische Entwicklungen. Sie sind dynamischer als Wahlumfragen. Wahlbörsen ersetzen die Umfragen nicht, können aber eine wertvolle Ergänzung sein und das Prognosebild vervollständigen.
An der Börse machen rund 300 Personen mit, die durch Professor Oliver Strijbis rekrutiert wurden. Darunter sind viele ehemalige Studierende und andere Menschen, die sich beruflich oder aus privatem Interesse mit dem Schweizer Politbetrieb auseinandersetzen. Sie erhalten je 20 Franken, die sie an der Börse einsetzen können.
Ja, das könnte man denken. Aber weil die Teilnehmenden nicht äussern, wen sie wählen würden, sondern vielmehr, von wem sie glauben, dass er oder sie gewählt werden wird, muss die Auswahl der Teilnehmenden nicht repräsentativ sein. Viel wichtiger ist, dass sie etwas vom Politgeschäft in der Schweiz verstehen.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA.
Bitte einfach NICHT den SVP Hardliner Rutz wählen, als Hauseigentümer wird er bestimmt NICHT für mehr bezahlbare Wohnungen einstehen und Umweltthemen sind für in nur Bürokratie.
Dann doch lieber die GLP mit Angelina Moser, die scheint mir kompetent zu sein den Kanton Zürich zu vertreten.
.... und wie kann man in Solothurn nur Christian Imark wählen ? Wenn immer ich den reden höre denke ich so Inkompetent wie der ist kann man doch gar nicht sein 🙈🤦♂️😂