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Economiesuisse schlägt private Finanzierung für Infrastruktur vor

Economiesuisse schlägt private Finanzierung für Infrastruktur vor

10.10.2025, 08:5010.10.2025, 08:50

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse hat zur Finanzierung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur in einem Interview mit Tamedia öffentlich-private Partnerschaften vorgeschlagen. Die Möglichkeiten seien in der Schweiz bereits vorhanden, etwa bei den Pensionskassen.

Drohnenaufnahme von der Autobahnverzweigung Hagnau / Basel St. Jakob von Birsfelden aus gesehen, am Donnerstag, 17. Oktober 2024. Der geplante Rheintunnel soll an die bestehenden Achsen von und nach D ...
Der Economiesuisse schwebt ein neues Modell für die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur vor. (Symolbild) Bild: KEYSTONE

«Der Staat könnte vermehrt mit Unternehmen zusammenspannen, bei der Umsetzung, aber auch bei der Finanzierung», sagte Alexander Keberle, Mitglied der Geschäftsleitung von Economiesuisse in dem am Freitag veröffentlichten Interview. Studien würden zeigen, dass so Budget- und Zeitrahmen eher eingehalten würden.

Ein Allheilmittel seien solche Partnerschaften nicht, sie seien eine Option, sagte Keberle. Die Möglichkeiten seien in der Schweiz bereits vorhanden. So dürfen laut ihm Pensionskassen zehn Prozent ihrer Vermögen in Infrastruktur investieren. «Das wären um die 130 Milliarden», rechnete er vor. Auch Banken und Versicherungen könnten Interessen haben, sagte Keberle.

Konkret schwebt ihm folgendes Modell für eine solche Finanzierung vor: «Die Privatwirtschaft stellt Infrastruktur zu einem gewissen Preis und vorher festgelegten Qualitätsstandards zur Verfügung». Im Gegenzug erhalte sie eine Vergütung vom Staat. Nach einem bestimmten Zeitraum ende die Konzession und die Infrastruktur falle an den Staat zurück, sagte der Wirtschaftsvertreter.

Verband unterstützt ETH-Bericht

Keberle sieht keinen Widerspruch darin, dass Economiesuisse gleichzeitig die Sparvorschläge des Bundes im öffentlichen Verkehr unterstützt, wie auf Nachfrage von Tamedia hervorging. Den am Donnerstag von der ETH Zürich zur Schweizer Verkehrsinfrastruktur veröffentlichten Bericht bezeichnete er als «Weckruf» und als «überfällige Übung».

Das Gutachten der ETH rät dazu, den Schwerpunkt bei grossen Schlüsselprojekten zu setzen. Verkehrsminister Albert Rösti hatte das Gutachten in Auftrag gegeben. Anlass waren das Nein der Stimmbevölkerung zu Autobahnausbauten und die erwarteten Mehrkosten beim bereits beschlossenen Bahnausbau. Den Bericht liefert dem Bundesrat die Grundlage dafür, Prioritäten zu setzen.

Der Bericht kam vielerorts nicht gut an. Bemängelt wurden das Comeback der Autobahnausbauten und die im Vergleich dazu geringe Priorisierung von Bahn- und Agglomerationsprojekten. (sda)

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The Destiny // Team Telegram
10.10.2025 09:25registriert Mai 2014
Ich übersetze: Die Privatwirtschaft sucht Mittel und Wege um die Bevölkerung auch nach den überrissenen Bau Budgets noch weiter zu melken.

Oder ist mein Übersetzer kaputt?
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El_Chorche
10.10.2025 09:45registriert März 2021
Sie geben einfach nicht auf...

Keine Privatisierung von nationaler Infrastruktur oder dem Service Public - Punkt!
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EinBisschenSenfDazu
10.10.2025 09:34registriert September 2022
Na, wer freut sich auf den Gubrist in den Händen der Wincasa? Wer den Tunnel verlassen will, muss zuerst 20 Nachfahrer stellen und ist vertraglich verpflichtet, auch ohne Durchfahrt 10 Befahrungen zu organisieren. Ach und sollte doch die Post den Tunnel kriegen, könnten wir wenigstens während der Fahrt noch Rasenmäher kaufen und Versicherung abschliessen. Vermutlich mit einem sanften Touchieren des Randsteins an der entsprechenden Stelle. Sagt nur Nestlé nichts davon..
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