Die SVP nimmt wieder an der «Arena» des Schweizer Fernsehens teil. Die Partei war der politischen Diskussionssendung in den vergangenen drei Ausstrahlungen ferngeblieben.
Am Gründonnerstag kam es in Zürich zu einer Aussprache zwischen SRF-Vertretern sowie Exponenten der SVP. Anwesend waren unter anderen SRF-Direktorin Nathalie Wappler, die beiden Chefredaktoren Lis Borner und Tristan Brenn, SVP-Präsident Marco Chiesa, Fraktionschef Thomas Aeschi und Nationalrat Thomas Matter.
Die SVP hatte sich nach der «Arena» vom vergangenen 18. März zurückgezogen. Die Partei warf dem Moderator Sandro Brotz vor, dass er sich gegenüber Thomas Aeschi als «Richter» aufgespielt habe. Brotz hielt Aeschi eine rassistische Äusserung vor und stütze sich dabei auf eine Einschätzung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. Die SVP forderte das Schweizer Fernsehen auf, eine «sachgerechte und neutrale Moderation» zu gewährleisten.
Die SVP schreibt nun von einem «konstruktiven Gespräch» mit der SRF-Leitung. Diese habe eine unparteiische Moderation der «Arena» zugesichert.
Die Partei drückte nach eigenen Angaben die Erwartung an SRF-Chefin Wappler aus, dass sich in den Informationssendungen «die links-grüne Schlagseite vieler Mitarbeitenden der SRG nicht in einer einseitigen Berichterstattung, der Parteinahme und einem links-grünen Themensetting niederschlägt.»
Die Vertreter des Schweizer Fernsehens betonten in der Aussprache: Es gehöre zum Selbstverständnis des Unternehmens und der Mitarbeitenden, dass man «sachgerecht und fair» berichte. Im Jahr 2021 habe die Ombudsstelle alle 82 Beanstandungen gegen die «Arena» abgewiesen.
Von einem Punkt war in keinem der beiden Communiqués die Rede: Die SVP will mehr Einfluss darauf nehmen, wer von ihren Exponenten in die «Arena» eingeladen wird.
Die Volkspartei ist unzufrieden damit, dass zum Beispiel Nationalrat Roger Köppel seit einiger Zeit nicht mehr in der Sendung erschienen ist. Früher unterbreiteten die Parteien der «Arena»-Leitung Vorschläge dazu, wer am Freitagabend auftritt. Heute fragt die Sendung die Politiker direkt an, ohne deren Parteien einzuschalten.
Aus der SVP heisst es nun, dass die Vertreter des Schweizer Fernsehens am Donnerstag «eine gewisse Flexibilität» signalisiert hätten, was die Wahl der Diskussionsteilnehmer betreffe. Dieser Punkt ist heikel: Beim Schweizer Fernsehen ist es ein offenes Geheimnis, dass Moderator Brotz Nationalrat Köppel nicht in der Sendung haben will.
Köppels «Weltwoche» attackiert Brotz immer wieder und ruft nach dessen Absetzung. Tritt Roger Köppel bald in der «Arena» auf? Sandro Brotz ist zurzeit in Portugal in den Ferien. Auf Instagram zeigt er ein Bild, das ein Surfbrett an einem Strand zeigt. Überschrift: «Ready for a new adventure.»
Belegt Brotz einen Surfkurs – oder deutet er an, dass er die Stelle wechseln könnte? Beim Schweizer Fernsehen gibt es Mitarbeiter, die sagen: Brotz erwarte von seinen Vorgesetzten, dass sie ihm den Rücken stärkten. Sollte die Unterstützung ausbleiben, könnte er die Kündigung einreichen. Der Moderator war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (aargauerzeitung.ch)