Macht, was er immer wieder gerne macht: Kollegen-Schelte. In markigen Worten. Bild: KEYSTONE
22.11.2016, 20:0423.11.2016, 07:03
Immer wieder stellte sich Roger Köppel im US-Präsidentschaftswahlkampf gegen einen angeblichen Medien-Mainstream, nun legt der Mann, der der wählerstärksten aller hiesigen Parteien publizistisch wie politisch ein Gesicht gibt, nach. Und teilt ordentlich aus. Im Interview mit dem deutschen Branchenportal meedia.de prügelt er auf Journalisten-Kollegen ein und geisselt insbesondere den «Spiegel» als «Sturmgeschütz gegen die Demokratie, gegen das Volk». Und ja, auch zu den Expansionsplänen des ultra-rechten US-Nachrichtenportals Breitbart nimmt Köppel Stellung.
Köppel über ...
... die Konkurrenz
Die Medien haben total versagt, vor allem die amerikanischen, aber auch die deutschen. (...) Medien sollen berichten, nicht Wahlkampf machen. Das aber machten sie: krampfhaft gegen Trump. Für Clinton. Und sie haben diesen Wahlkampf auch noch verloren. Wie peinlich. (...) Die Mainstream-Medien ergriffen total scheinheilig und einseitig Partei gegen Trump und für Clinton. So schafft sich ein Berufsstand ab.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor
Roger Köppel: Journalist und Politiker.Bild: KEYSTONE
Am schlimmsten ist der Spiegel. Das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Zuerst war Trump ein Wahnsinniger, jetzt ist er auf dem Cover eine Super Nova, ein Feuerball, der die Erde vernichtet. Das ist nicht nur dumm. Dahinter steckt vor allem die hochnäsige, ja hasserfüllte Verachtung eines einwandfreien demokratischen Volksentscheids, der Trump ins Amt brachte. Der Spiegel ist heute ein Sturmgeschütz gegen die Demokratie, gegen das Volk.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor
... die «Weltwoche»
Wir stehen keinen Politikern nahe, sondern der Schweiz und ihren Grundwerten: freie Meinungsäusserung, Selbstbestimmung und Rechtsstaat. Die Ironie dieses US-Wahlkampfs war, dass genau die Leute, die Trump Angstmacherei vorwarfen, die grösste «Habt Angst vor dem bösen Mann»-Kampagne der Geschichte machten. Unterschätzen Sie nie den Faktor Heuchelei in Medien und Politik.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor
Roger Köppel: «Es gibt in Deutschland ein verfilztes Medien- und Polit-Establishment (...)»Bild: KEYSTONE
... «Breitbart»
Ich kenne «Breitbart» zu wenig, aber ich freue mich immer über mehr Vielfalt statt Einfalt in den Medien. Meines Wissens schreibt James Delingpole vom Spectator für Breitbart, ein brillanter Autor, der auch schon für uns geschrieben hat. Wenn die Delingpole nehmen, können sie nicht so schlecht sein.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor
... «Medien- und Polit-Filz»
Es gibt in Deutschland ein verfilztes Medien- und Polit-Establishment, das den Bezug zur Wirklichkeit verloren hat, wie auch die illegale Völkerwanderung des letzten Jahres zeigte.
Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor
(tat)
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