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Swiss fliegt auf operativer Ebene zurück in Gewinnzone

Die Swiss erholt sich und fliegt auf operativer Ebene zurück in Gewinnzone

04.08.2022, 07:3004.08.2022, 08:30
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Die Swiss hat in der ersten Jahreshälfte ihre Erholung von den Corona-Einbrüchen fortgesetzt. So ist die Fluggesellschaft in die operative Gewinnzone zurückgekehrt. Auch im Gesamtjahr will die Swiss wieder profitabel sein.

Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf 67.0 Millionen Franken, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte. Bereits Mitte Juli hatte der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa mitgeteilt, auch dank eines positiven Beitrages der Swiss im zweiten Quartal einen Betriebsgewinn eingeflogen zu haben. Im ersten Quartal hatte die Swiss noch einen Betriebsverlust von 47.4 Millionen verzeichnet.

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS DIE SWISS IM SOMMER UND HERBST WEITERE 676 FLUEGE STREICHT, AM DIENSTAG, 28. JUNI 2022 - A Boeing 777-300ER of the Swiss International Air Lines lands at Zurich Airport in ...
Die Swiss erholt sich langsam wieder von der Corona-Pandemie.Bild: keystone

Passagierzahlen verfünffacht

Die Nachfrage hat zuletzt wieder deutlich angezogen: Die Swiss setzte zwischen Januar und Juni 1.8 Milliarden Franken um, gegenüber 659.3 Millionen im Vorjahr. Die 2.57 Milliarden aus dem Vorkrisenjahr 2019 sind allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt.

Das spiegelt sich auch in den Passagierzahlen: Waren im ersten Semester des Vor-Corona-Jahres 2019 noch knapp 8.8 Millionen Passagiere mit der Swiss geflogen, so waren es jetzt 5.3 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es allerdings fünfmal mehr.

Die Airline habe von einer starken Buchungsnachfrage und der Restrukturierung profitiert, heisst es in der Mitteilung.

Höhere Ticketpreise halfen

Nach dem Ende der Coronamassnahmen in vielen Ländern hat es viele Schweizer wieder ins Ausland gezogen. Allerdings gestaltete sich die Erholung der europäischen Flugindustrie nicht ganz ohne Schwierigkeiten: Personelle Engpässe, Streiks und Pannen sorgten für Turbulenzen.

So musste die Swiss wegen Personalmangels hunderte Flüge streichen. Und eine Panne bei der Flugsicherung Skyguide kostete die Airline «mehrere Millionen Franken», wie Swiss-Chef Dieter Vranckx Ende Juni in einem Interview gesagt hatte.

Dazu kam der Anstieg der Treibstoffkosten, die üblicherweise der grösste Kostenblock einer Fluggesellschaft sind. Die höheren Kerosinkosten habe die Swiss aufgrund der stark zunehmenden Reisetätigkeit allerdings mit höheren Ticketpreisen teilweise kompensieren können, schrieb die Airline.

Lufthansa erwartet operativen Gewinn für 2022
Nach der Rückkehr in die Gewinnzone im zweiten Quartal rechnet die Lufthansa jetzt auch für das Gesamtjahr im Tagesgeschäft mit schwarzen Zahlen. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte 2022 mehr als eine halbe Milliarde Euro erreichen.

Dies teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Dazu soll vor allem eine weitere Erholung im Passagiergeschäft beitragen. Bisher hatte Vorstandschef Carsten Spohr nach den tiefroten Zahlen des zweiten Corona-Jahres 2021 nur eine Verbesserung des operativen Ergebnisses in Aussicht gestellt. Wegen der Streichung Tausender Flüge soll die Flugkapazität im laufenden Sommerquartal allerdings nur 80 statt 85 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreichen.

Im zweiten Quartal erzielte die Lufthansa einen Umsatz von knapp 8,5 Milliarden Euro und damit gut zweieinhalbmal so viel wie im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum. Der bereinigte operative Gewinn lag mit 393 Millionen Euro im oberen Bereich der Spanne, die der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen Mitte Juli angekündigt hatte. Ein Jahr zuvor hatte hier ein Minus von 827 Millionen Euro gestanden. Unter dem Strich verdiente die Lufthansa 259 Millionen Euro nach einem Verlust von 756 Millionen im Vorjahreszeitraum. (sda/awp/dpa)

Profitables Gesamtjahr erwartet

Die Swiss bekräftigte in der Mitteilung ihr Ziel, im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben. Auch für den Restsommer sehe die Buchungslage gut aus. Dennoch sei weiterhin mit sehr hohen Kerosinpreisen zu rechnen und von einer Konjunkturabkühlung auszugehen, so die Swiss. Zudem stellten auch die Ressourcenengpässe die Luftfahrt vor grosse Herausforderungen. Ihre solide Struktur und Kostenbasis ermöglichten es der Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken.

Bereits Anfang Juni hat die Swiss den Milliardenkredit zurückgegeben, mit dem Bund und Banken ihr in der Coronakrise unter die Arme gegriffen hatten. Künftig will die Lufthansa-Gruppe die Finanzierung wieder über den Kapitalmarkt sicherstellen. Dazu sollen nun auch die mit dem Personal vereinbarten Krisenmassnahmen in der Schweiz früher als geplant abgebaut werden. (saw/sda/awp)

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